Zum bereits vierten Mal in dieser Saison trafen der Elche CF und der FC Barcelona aufeinander. Jedes Mal konnten sich die Katalanen durchsetzen, ohne auch nur ein Gegentor zu kassieren. Doch in diesem Ligaspiel zeigte Barça die bisher schwächste Leistung gegen Elche in dieser Saison, trotz dem hohen Endergebnis.
Elche setzte sich zur Wehr
Die Gastgeber kamen gut ins Spiel und ließen Barcelona zunächst einmal kaum Chancen. In einem relativ dichten System versuchte Elche die Katalanen zu stören, bevor sie sich den Ball zurechtlegen konnten, was im ersten Durchgang auch gut funktionierte. Barça wurde lediglich durch drei Freistöße gefährlich, wobei der dritte auch zum 1-0 führte. Hier war Elche zu unaufmerksam und ließ sich durch den schnell ausgeführten Freistoß von Xavi leicht aus der Bahn bringen. Barcelona spielt seine Freistöße oft schnell aus, aus diesem Grund hätte Elche darauf vorbereitet sein müssen. Im Fußball muss man immer hellwach sein, auch wenn es so scheint, als drohe keine Gefahr.
Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit ließ sich Elche im eigenen Stadion auskontern, was natürlich nicht passieren darf, wenn man lediglich mit einem Tor zurückliegt. Aus diesem Konter entstand der Elfmeter, der zum 2-0 führte. Als Elche daraufhin noch um einen Spieler dezimiert wurde, war das Spiel praktisch gelaufen. Defensiv passte immer weniger, wodurch Barcelona zu deutlich mehr Platz und Chancen kam. Letztlich wurde das Ergebnis ziemlich deutlich, obwohl Elche eigentlich lange gut dagegengehalten und nur wenig zugelassen hat.
Offensiv kam nicht allzu viel von den Gastgebern. Lediglich bei ein paar Kontern schafften sie es, Gefahr zu erzeugen, sowie durch einen gefährlichen Freistoß. Jedoch war der Abschluss nie gut genug, um Claudio Bravo zu überwinden. So ordentlich sie auch verteidigten, so wenig machten sie offensiv aus dem vorhandenen Platz. Dass Elche nun seit sieben Spielen kein Tor gegen den FC Barcelona geschossen hat, ist bei einer solchen Harmlosigkeit im Abschluss nicht wirklich verwunderlich.
6-0 und trotzdem nicht gut
Es wirkt paradox. Da gewinnt Barça mit 6-0 und trotzdem kann man der Mannschaft kein gutes Spiel attestieren. Gerade in der ersten Halbzeit lief kaum etwas zusammen. Die Katalanen spielten zu langsam und mit zu wenig Bewegung in der Offensive. Es fehlten die überraschenden Ideen, um Elches Abwehr durcheinander zu bringen. Dass drei Freistöße die einzigen Situationen waren, die für Gefahr sorgten, sagt schon alles. Im zweiten Durchgang wurde es dann nach dem 2-0 und der Roten Karte für Elche besser, weil es nun mehr Platz gab, den Luis Enriques Mannen nun problemlos nutzten.
Auffällig war, dass Lionel Messi erneut überwiegend auf dem rechten Flügel agierte, und das obwohl Luis Suárez gar nicht spielte. Somit war Pedro oft in der Mitte anzutreffen, was ihn aber eigentlich seiner Stärken beraubt. Lediglich seine tollen Fähigkeiten als Wandspieler bleiben dort erhalten, aber ansonsten ist er im Zentrum komplett falsch aufgestellt. Luis Enrique wollte durch die Positionierung von Messi wohl verhindern, dass er von zu vielen Gegenspielern gedeckt wird, jedoch ist Messi im Zentrum, wo er öfter am Ball und näher am gegnerischen Tor ist, einfach deutlich gefährlicher. Es ist kein Zufall, dass seine beiden tollen Vorlagen für Neymars Tore gerade dann zustande kamen, als er sich zentral aufhielt und mal nicht über den Flügel kam.
Defensiv war die Leistung der Katalanen ok, mehr aber auch nicht. Gerade Marc Bartra und Martín Montoya leisteten sich einige Unkonzentriertheiten, die gegen ein offensiv stärkeres Team böse hätten enden können. Gerard Piqué zeigte erneut eine starke Leistung, nicht nur wegen seines wichtigen Tores zum 1-0. Da fallen dann auch die zwei Schlampigkeiten zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht allzu sehr ins Gewicht.