Bildquelle: fcbarcelona.com
Noch fehlen dem FC Barcelona ein paar Punkte zur Meisterschaft, und wunschgemäß sollten drei Zähler im kommenden Spiel gegen Levante eingefahren werden. Wie im Vorjahr konnte sich das Team aus Valencia zu Saisonbeginn auf den oberen Tabellenplätzen halten, ist nun aber klar auf dem Weg ins hintere Mittelfeld. Am letzten Spieltag war eine Mannschaft zu Besuch, die genau auf dem gleichen Weg ist – nur kommt sie aus der anderen Richtung. Deportivo war auf dem letzten Platz schon weit abgeschlagen, hat nach leidenschaftlichen Spielen nun aber die gute Aussicht, den Abstieg doch noch zu vermeiden.
Spielverlauf Levante UD – Deportivo La Coruña
In der ersten Hälfte wurde Levante im eigenen Stadion regelrecht vorgeführt. Schon nach einer halben Stunde stand es 3:0 für die Gäste. Zuerst leitete Altstar Valerón die Hereingabe von Manuel Pablo direkt ins Tor weiter (12‘) und erzielte damit sein erstes Saisontor. Danach hatte Pizzi auf der linken Seite viel Platz, legte sich den Ball zurecht und versenkte ihn dann aus der Entfernung (20‘). Oliveira hatte gleich zwei dicke Chancen: zuerst scheiterte er aus der Distanz an Munúa (26‘), beim zweiten Mal traf er aus der Drehung ins linke untere Eck (28‘).
Nach dem Wiederanpfiff kamen dann auch die Gastgeber zu ihren Möglichkeiten. Robert Acquafresca traf das Tor nach einem Lochpass, welches aber aufgrund seiner Abseitsposition nicht zählte (51). Daraufhin zeigte Barkero einen guten Distanzschuss, war damit allerdings nicht erfolgreich (52‘). Eine absolute Topchance hatte Roger nach einer Flanke, doch der Keeper griff gleich zweimal hervorragend ein (64‘). Wie sein Vorgänger musste sich auch Juanlu bei einem Volleyschuss dem Torhüter geschlagen geben (72‘). Doch auch Deportivo konnte in der zweiten Hälfte immer noch gefährlich werden. So scheiterte Bruno Gama bei einem Konter ebenso an Aranzubia (69‘), wie es Pizzi bei einem Schlenzer aus 16 Metern tat (91‘). Nach einer einfachen Körpertäuschung traf Gama aber doch noch zum 4:0-Endstand (92‘).
Statistik
Tore: 0(0) – 4(3)
Ballbesitz: 45% – 55%
Schüsse (aufs Tor): 16(5) – 14(9)
Ecken: 7 – 5
Fouls: 11 – 4
Abseits: 2 – 2
Spielweise und Taktik
Die von Juan Martínez gewählte Formation entsprach einem 4-4-2. Munúa wurde als Schlussmann aufgeboten, die Verteidigung bestand aus Lell, Navarro, Ballesteros und Juanfran, im Mittelfeld agierten Ríos, Iborra, Diop und García und die beiden Stürmer waren Barkero und Acquafresca. Im Angriff setzte sich je nach den sich bietenden Räumen einer der beiden Flügelspieler vorne mit ein, die zentralen Mittelfeldspieler hatten nur wenig Vorwärtsdrang. Auch die Verteidiger hielten sich aus Angriffsaktionen so gut wie völlig raus, die Außenverteidiger unterstützten lediglich das Mittelfeld von hinten.
Die erste Halbzeit kann man mit offensiver Ideenlosigkeit und defensiver Unorganisiertheit sehr gut beschreiben. Mit dem aggressiven Pressing der Gäste kamen die Angreifer überhaupt nicht zurecht, das Gefährlichste, was sie zustande brachten, waren unpräzise Flanken und ein paar verzweifelte Versuche aus der Entfernung. Ansonsten fand Levante kein Mittel gegen den Druck der Defensive Deportivos. Auch die Gastgeber selbst setzten ab der Mittellinie zu einem Pressing an. Das Problem war, dass La Coruña immer wieder Wege an ihnen vorbeifand und dann wurde es gefährlich. Außerdem ließ Levante auf den Außenbahnen viel zu viel Platz, der allerdings nicht perfekt genutzt wurde.
Im zweiten Durchgang stellte Levante auf eine äußerst offensive Ausrichtung um, um vielleicht doch noch einmal heranzukommen. Auf dem Spielfeld war es nun praktisch ein 3-3-4 und die Gefährlichkeit nahm dementsprechend auch zu. Trotzdem wirkte ein Großteil der Angriffe nicht durchdacht, aber immerhin gab es mehr potenzielle Abnehmer bei Flanken. Eine große Bedrohung war Levante auch darum nicht, weil Deportivo ansatzweise schon von Anfang an – und jetzt fast ausschließlich – mit allen 11 Mann verteidigte. Das schnelle Umschaltspiel von La Coruña stellte Levante trotz der defensiven Haltung weiterhin vor Probleme.
Alles in allem ist das 0:4 aus Sicht von Levante wohl auch in der Höhe verdient gewesen. In dem Spiel gab es mehr Dinge, die nicht funktioniert haben, als solche, die funktionierten. Wenn es dem Trainer in dieser Woche nicht gelingen sollte, einige der Baustellen zu beheben, ist selbst ein einzelner Punkt gegen den FC Barcelona in weiter Ferne.