Den FC Villarreal besiegt, doch es gibt einige Fragezeichen beim FC Barcelona, und auch zwei Ausrufezeichen. Das größte Fragezeichen ist Wackelkandidat Luis Suárez, für die Ausrufezeichen sorgen Júnior Firpo und die Flügelspieler Ansu Fati und Ousmane Dembélé. Die Brennpunkte zu Barcelona gegen Villarreal.
Luis Suárez’ Form bereitet Sorgen
Viel wurde zuletzt über die Angreifer und die Angriffsmisere gesprochen, denn besonders auswärts tat sich der FC Barcelona schwer, Torchancen zu kreieren. Nun hat Barça zwar einen Heimsieg gegen Villarreal eingefahren, und dabei hat sogar ein Stürmer ein Tor erzielt – nämlich Antoine Griezmann. Sicherlich tat dem Franzosen der Treffer gut, hatte er doch seit dem 2. Spieltag, dem 5:2 gegen Real Betis, nicht mehr ins Schwarze getroffen.
Einem anderen Angreifer hätte ein Treffer mindestens genauso gut getan, wenn nicht gar besser. Denn über den Sturm muss weiter gesprochen werden, Griezmann tat sich trotz Tor weiterhin sichtlich schwer, ins Spiel zu finden. Sind beim Neuzugang Anpassungsprobleme noch völlig normal, bereitet die Form seines Angriffspartners Luis Suárez weitaus mehr Sorgen: Zum dritten Mal in Folge begann Suárez in vorderster Front – und enttäuschte wie zuvor beim BVB und in Granada auf ganzer Linie (Barçawelt-Punkte: 2).
Suárez’ Form ist besorgniserregend, abermals wirkte der Uruguayer wie ein Schatten seiner selbst. Kaum Bindung ins Spiel, keinerlei Torgefahr, Form und Fitness gehen dem Torjäger derzeit sichtlich ab. In dieser Verfassung schadet der 32-Jährige der Mannschaft mehr, als dass er ihr nützt. Ernesto Valverde hält eisern an seinem Angreifer fest, doch durch die Rückkehr Ousmane Dembélés, die Einbindung Ansu Fatis und die Rückkehr von Lionel Messis – sofern der Argentinier keine langwierigere Verletzung erlitten haben sollte – hat Barça-Coach Valverde wieder ausreichend Optionen im Angriff. Eine wäre: Antoine Griezmann in die Sturmspitze zu stellen. Und somit Luis Suárez auf die Bank zu setzen.
Flügelspieler braucht es!
Ousmane Dembélé ist zurück, Ansu Fati ist immer noch da (bei der ersten Mannschaft) – und man sieht, wie gut dem Spiel des FC Barcelona reine Flügelstürmer tun. Schnelligkeit, Dribbelstärke, Mut im Eins-gegen-Eins, Selbstvertrauen, technische Fähigkeiten – alles Attribute, die Dembélé und der immer noch 16-jährige Fati haben, und die der Mannschaft dermaßen gut tun und sonst ohne die beiden beinahe komplett fehlen.
Griezmann ist kein richtiger Flügelstürmer mehr, er zieht reflexartig in die Mitte, beziehungsweise wandert eher umher, als dass er mit Ball am Fuß auf den Außenverteidiger zusprintet. Doch Barcelona benötigt genau das. Kaum waren Dembélé auf rechts und Fati auf links im Spiel, rollten immer wieder Angriffe über die Flügel auf Villarreal zu.
Schon gegen Granada war Fati ein belebendes Element, das galt nun für Dembélé, der seine Rückkehr nach Muskelverletzung feierte und direkt nach der Pause in zwei für ihn typischen Szenen zeigte, wie gut er dem Angriffsspiel tun kann. Zwei Szenen, die von Suárez und Griezmann leider nicht genutzt wurden. Siehe Brennpunkt Nummer 1.
Barçawelt fordert: Mehr echte Flügelstürmer für Barça!
Júnior Firpo zeigt mentale Stärke
Sein Startelfdebüt ging gegen Granada komplett in die Hose, schon nach einer Minute patzte Júnior Firpo gegen den andalusischen Aufsteiger folgenschwer. Ernesto Valverde sprach dem Neuzugang gegen Villarreal erneut das Vertrauen aus, und machte damit alles richtig. Denn Firpo lieferte eine grundsolide Leistung ab, das Vertrauen ausgesprochen zu bekommen, tat dem Linksverteidiger sichtlich gut. Nach – verständlicherweise – vorsichtigem Beginn traute er sich in Halbzeit zwei gegen das Gelbe U-Boot mehr zu, und ließ beim Gang nach vorne aufblitzen, dass er ein richtig guter Backup für Jordi Alba werden kann.
Natürlich muss sich der U21-Nationalspieler noch einspielen, ein Gefühl für Laufwege, seine Mitspieler und generell das Spiel beim FC Barcelona bekommen, aber das gilt ja für alle Neuzugänge gleichermaßen – Stichwort Griezmann und Frenkie de Jong. Kontinuität tut dabei gut, das Vertrauen vom Trainer ausgesprochen zu bekommen, selbst nach schlimmen Patzern, umso mehr.