Der FC Barcelona kann es auch ohne Lewandowski, der FC Barcelona kann es auch zu zehnt. Piqué verabschiedet sich auf typische Weise und mit einem Rekord. Die Brennpunkte zum Spiel Barcelonas bei Osasuna.
Merkwürdige Schiedsrichterentscheidungen gegen Barça
Schiedsrichter Jesús Gil Manzano machte einmal mehr Schlagzeilen im Zusammenhang mit Barça. Der Treffer zum 1:0 für Osasuna hätte eigentlich nicht zählen dürfen. Bei der Ecke in Minute sechs rannte Osasunas Unai García Marcos Alonso kompromisslos um, wodurch David García zentral vor dem Tor ungedeckt zum Kopfball kam. Trotz VAR zählte der Treffer. Nur fünf Minuten später sah Robert Lewandowski für ein leichtes Zupfen gegen Nacho Vidal sofort Gelb – sein allererstes Vergehen in dieser Partie und die nächste etwas merkwürdige Entscheidung Manzanos. Kurz darauf flog Lewandowski für ein zweites Foul mit Gelb-Rot vom Platz – woran er allerdings selbst schuld war. Nun droht dem Polen sogar eine Spiele von bis zu drei Spielen.
Abfällige Geste nach Platzverweis: Lewandowski droht längere Sperre
Stehen die spanischen Schiedsrichter bereits seit einigen Jahren immer wieder in der Kritik, könnte man annehmen, ist besonders Jesús Gil Manzano den Katalanen ein Dorn im Auge. In 33 Spielen, die der Spanier die Katalanen bisher gepfiffen hat, verteilte Manzano ganze 10 Platzverweise an Barça. Dabei traf es immer wieder Prominente Akteure der Blaugrana: Dani Alves wurde beispielsweise 2015 (beim 6:1 gegen Rayo Vallecano) und 2022 (beim 4:2 gegen Atlético Madrid) gleich zweimal Opfer Manzanos. Luis Suárez flog im Copa-del-Rey-Halbfinale 2017 gegen Atlético Madrid (1:1) ebenso vom Platz und fehlte dann im Finale wie Sergi Roberto, der in derselben Partie Gelb-Rot sah. In jener Saison wurde Neymar beim 0:2 gegen den FC Málaga eine halbe Stunde vor Abpfiff von Manzano vom Platz geschickt, obwohl sein Foul keineswegs Rot hätte zur Folge haben müssen. Die bekannteste rote Karte in Manzanos Karriere dürfte kein Geringerer als Lionel Messi erhalten haben. Manzano zeigte dem Argentinier im Supercopa-Finale gegen Athletic Bilbao (2:3) den einzigen Platzverweis in dessen 778 Spielen für die Blaugrana. Kein anderer Schiedsrichter aus Spaniens höchster Spielklasse zeigte den Katalanen häufiger Rot – und pfeift solch kuriose Spiele wie die Partie gegen Osasuna. Robert Lewandowski reiht sich somit nun zu prominenten Spielern, vorrangig Stürmern, ein. Kein Wunder also, dass Piqué das aussprach, was viele Culés dachten: Dass kein anderer Referee dem FC Barcelona so schadet wie Manzano. Da Piqué diesen Vorwurf noch mit allerlei Verwünschungen untermauerte, flog auch er in der Halbzeitpause mit Rot vom Platz – in seinem allerletzten Karrierespiel.
Deftige Schiedsrichter-Beleidigung: Piqué sieht Rot zum Karriereende
Piqué beendet Karriere mit kuriosem Vereinsrekord
Durch Gerard Piqués Hinausstellung stand zur Halbzeitpause fest: Barcelonas Nummer 3 wird kein Spiel mehr für die Blaugrana bestreiten. Bekanntlich verkündete Piqué am vergangenen Donnerstag überraschend sein Karriereende und verabschiedete sich am Sonntag im Camp Nou bei der Partie gegen UD Almería.
Mit dem Platzverweis im Spiel gegen Osasuna stellte Piqué in seinem letzten Spiel als Teil des Barça-Kaders sogar noch einen alten Vereinsrekord ein: Mit nunmehr elf Platzverweisen teilt er sich den ersten Platz mit Vereinsikone Hristo Stoichkov.
Alejandro Balde: das nächste Masia-Talent vor dem Durchbruch
Zu den Gewinnern unter Xavi zählt unter anderem Alejandro “Alex” Balde – das vor drei Wochen erst 19 Jahre alt gewordene Eigengewächs durfte gegen Osasuna bereits zum 34. Mal für die Profis ran, weitere 35 Partien für Barça Atlètic stehen auf dem Konto. In Abwesenheit der Verletzten Sergi Roberto (fällt noch bis Ende November aus) und Ronald Araújo (kommt 2022 wohl nicht mehr zum Einsatz) spielt Balde nun vorwiegend auf der Position des Rechtsverteidigers. Obwohl dies nicht seine gelernte Seite ist, zeigte das Nachwuchstalent rechts wie links einmal mehr überzeugende Leistungen (Note 7 bei Barçawelt).
Gegen Osasuna wirkte Balde wieder sehr offensivfreudig und selbstsicher, steht in der aktuellen Saison bereits bei drei Torvorlagen. Der pfeilschnelle Außenverteidiger steht ebenso wie Mittelfeld-Juwel Gavi und Ansu Fati für den aktuellen Umbruch und die nächste, hoffentlich erfolgreiche, Generation aus “La Masia”. Baldes aufgehender Stern könnte sogar noch heller erleuchten – nämlich beim bedeutendsten Fußballturnier der Welt. Es wäre nicht völlig überraschend, sollte Nationalcoach Luis Enrique den 19-jährigen Shootingstar in den WM-Kader berufen.
Mehr zu Barcelonas 2:1-Sieg gegen Osasuna: