Brennpunkte | Barça nimmt den Kampf an und das Heft in die Hand

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Der FC Barcelona geriet bei Atlético Madrid anfänglich gehörig unter Druck und ins Schwitzen, befreite sich aber dann aus der Umklammerung und zeigte nach anfänglichen Problemen sein vielleicht bestens Auswärtsspiel. Die Brennpunkte zu Barças 1:0-Erfolg im Topspiel bei Atlético Madrid.

Atlético presst – Barça anfänglich überwältigt

Der FC Barcelona startete äußerst zögerlich in das Topspiel des 15. Spieltags. Atlético hatte zu Beginn der Partie ein deutliches Übergewicht. Die Colchoneros kauften der Blaugrana den Schneid ab und setzen die sie von Anfang an mächtig unter Druck. War die Heimmannschaft extrem bissig und kämpfte sich in jeden Zweikampf, agierten die Katalanen passiv, weil schlicht überwältigt durch den hohen Anfangsdruck.

So verzichteten die Mannen von Ernesto Valverde zunächst vollständig auf jegliche Form eines Pressings, sodass sich Atlético recht entpannt bis kurz vor den gegnerischen Strafraum vorspielen konnte. Zwar stellte Barça die Außenpositionen dann gekonnt mit meist zwei Spielern effektiv zu, sodass sich die Heimmannschaft über diese nicht durchkombinieren konnte, dafür blieben die Halbräume vor dem Strafraum weitgehend ungedeckt, sodass Atlético in diesen Räumen konstant jeweils mindestens einen Spieler platzierte. Von dort aus reichte dann oft eine Flanke um im Strafraum des FC Barcelona für Gefahr zu sorgen.

Auch in der Ballrückeroberung hatten die Gastgeber dadurch einen Vorteil. Sobald eine der Flanken nämlich auch nur minimal in Richtung des Zentrums geklärt wurde, hatte Atlético hier nur sehr kurze Wege zu bewältigen, um die Kugel wieder in die eigenen Reihen zu bringen. Wer die Katalanen und ihr schwaches Positionsspiel in dieser ersten Phase der Partie beobachtete, konnte fast gar nicht von einem guten Ende aus Sicht des FC Barcelona ausgehen.

Barça kämpft und nimmt das Heft in die Hand

Circa ab Mitte der ersten Hälfte änderte sich dies jedoch. Der FC Barcelona begann das Mittelfeld zu dominieren und gab die Kontrolle bis zum Schlusspfiff nicht wieder ab, nur phasenweise sollte Atlético es noch einmal vors Tor der Gäste schaffen. Auf einmal waren es die Spieler Atléticos, die hinterherliefen und die Spieler Barças, die den Ball in den eigenen Reihen hielten. Ausschlaggebend dafür war in Durchgang eins der abgeklärte Arthur, auffälligster Akteur der Blaugrana. 

Ebenso ausschlagend war Kampfeskraft und Einsatzwille der Barça-Akteure an diesem Abend. Barcelona trotzte den Widrigkeiten, kämpfte leidenschaftlich und hielt gegen einen der kampfstärksten Gegner überhaupt plötzlich dagegen. Etwas, was Ernesto Valverde in seiner Pressekonferenz vor dem Spiel noch angesprochen und gefordert hatte. Doch auch spielerisch befreite sich der spanische Meister aus der Umklammerung.

Besonders auffällig war hier die enorme Pressingresistenz, die die Katalanen an den Tag legten, was besonders mit häufigen Positionswechseln zusammenhing. Ab dem Mittelfeld war es für die Gastgeber fast unmöglich, eine klare Zuordnung zu den Gegenspielern zu finden. 

Mal fand sich Lionel Messi auf der Sechserposition wieder, mal lief sich Frenkie de Jong über eine der Außenpositionen frei, mal schaltete sich Sergi Roberto in der Mitte ein. Eine ständige Rochade, in der es der FC Barcelona schaffte, trotzdem noch die Ordnung zu behalten und den Ball mit einem Rythmus und einer Brillianz zirkulieren zu lassen, wie man es auswärts von Ernesto Valverdes Team in dieser Saison nur selten gesehen hat. Etwa von Minute 30 an war das Spiel der Blaugrana stark verbessert – nachdem die Katalanen den Anfangsdruck Atletis überstanden hatten, zeigten sie ihre womöglich beste Performance in einem Auswärtsspiel in dieser Saison.

 

Die Brillianz endet im letzten Drittel

So stark die Katalanen über den Großteil der Partie im Mittelfeld waren, so schwierig gestalteten sich die Aktionen im letzten Drittel, was in weiten Teilen natürlich an der Defensivarbeit der Gastgeber lag, aber auch an Barça selbst.

Zu oft waren die Katalanen nicht in der Lage, einen Angriff stringent zuende zu spielen, oder sie trafen in Strafraumnähe schlichtweg die falschen Entscheidungen. Mal wäre ein Pass die bessere Entscheidung gewesen, mal waren Pässe wiederum zu schlampig gespielt, mal hätte sich ein Spieler eher für einen Abschluss entscheiden müssen, mal schlichen sich technische Fehler in der Ballannahme ein oder die Abschlüsse waren nicht von ausreichender Qualität.

So dominierte der FC Barcelona zwar weitgehend die Partie, konnte diese Dominanz bis zu Messis erlösendem Führungstreffer jedoch nicht in einen Torerfolg ummünzen, geschweige denn besonders gefährlich werden und 100-prozentige Torchancen herausspielen.

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