Der FC Barcelona zeigte beim FC Villarreal die beste Leistung seit der Corona-Pause. Luis Suárez, Antoine Griezmann und Ansu Fati sorgten beim ungefährdeten 4:1 für die Tore auf Seiten der Katalanen, die besonders im ersten Durchgang teilweise berauschenden Fußball zeigten.
Erneut rotierte Quique Setién wenig und veränderte seine Startelf im Vergleich zum letzten Auftritt nur auf zwei Positionen: Sergi Roberto ersetzte Ivan Rakitic, während Antoine Griezmann anstelle von Riqui Puig in die Anfangsformation im Estadio de la Cerámica zurückkehrte.
Die Partie sollte gleich mit einem Paukenschlag beginnen: Roberto bediente nach gutem Lauf Jordi Alba auf dem Flügel, dessen Hereingabe von Pau Torres vor dem einschussbereiten Griezmann ins eigene Tor gespitzelt wurde (3.) – die frühe Führung für den FC Barcelona.
Mit dem 1:0 im Rücken spielten die Katalanen kontrolliert, aber zielstrebig weiter nach vorne, durften sich jedoch nicht lange über die Führung freuen. Ein langer Ball landete bei Paco Alcácer, der – zuvor in abseitsverdächtiger Position stehend – auf Santi Cazorla quer legte. Sein Schuss konnte zunächst von Marc-André ter Stegen pariert werden, der Abpraller landete jedoch bei Gerard Moreno, der ohne Probleme zum 1:1 einschob (14.). Der VAR blickte auf die Szene und entschied zurecht auf Tor, Alcácer befand sich hauchzart nicht im Abseits.
Suárez und Griezmann treffen traumhaft
Der Ausgleich des Gelben U-Boots läutete unterhaltsame Minuten ein: Luis Suárez scheiterte frei vor Sergio Asenjo am Torhüter der Gastgeber, ebenso Gerard Piqué per Kopf nach der anschließenden Ecke – den folgenden Konter Villarreals setzte Moreno ans Außennetz (16.).
Beide Mannschaften spielten weiter mutig nach vorne, doch Barça schlug als nächstes zu: Nach klasse Solo bediente Lionel Messi Suárez am linken Strafraumeck – der Uruguayer nahm Maß und schlenzte das Leder mustergültig zum 2:1 in den rechten Winkel (20.). Ein Treffer der Marke Traumtor und die erneute Führung für die Blaugrana – und gleichzeitig Suárez’ 194. Tor für die Blaugrana, wodurch er in der ewigen Torjägerliste auf Rang 3 geklettert ist.
Die Teams mussten nun etwas Luft holen, auch die Trinkpause nahm dem Spiel ein wenig Fahrt, bis der kurz zuvor eingewechselte Carlos Bacca ter Stegen zu einer Parade zwang (37.). Nach der daraus resultierenden Ecke konterte Barça über Griezmann, der Arturo Vidal frei vorm Tor bediente, doch der Abschluss des Chilenen geriet genau auf Torwart Asenjo (38.).
Kurz vor dem Pausenpfiff gab es nach Suárez’ Traumtor den nächsten Moment zum Zunge schnalzen: Messi legte mit der Sohle auf Griezmann, der Franzose überlupfte Asenjo von der Strafraumkante zum 3:1 (45.) – das Tor erinnerte stark an den Treffer La Pulgas bei Betis Sevilla aus dem letzten Jahr.
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— Barçawelt (@Barcawelt) July 5, 2020
Mit der Zwei-Tore-Führung ging es in die Kabinen, die Blaugrana agierten in Durchgang eins endlich mal wieder spielfreudig und hätten durchaus auch höher führen können – insbesondere Griezmann legte einen rundum guten Auftritt hin, vielleicht sein bester im Barça-Trikot.
Messis Tor wird aberkannt
Der zweite Durchgang gestaltete sich deutlich ereignisärmer, die Katalanen kontrollierten das Spiel nach Belieben und ließen den Gegner laufen, spielten sich aber lange auch keine eigenen Chancen heraus. Nach einer guten Stunde zog die Truppe von Quique Setién das Tempo dann wieder an. Zunächst scheiterten Vidal und Alba innerhalb kürzester Zeit an Asenjo (66. und 67.), wenig später machte es Messi dann besser: Nach sehenswerter Kombination legte Roberto auf den Kapitän ab, der ins lange Eck einschob – Vidal stand jedoch im Aufbau des Angriffs im Abseits, das Tor zählte nicht und es blieb beim 3:1 (69.).
Viele Wechsel auf beiden Seiten sorgten nun für einen gebrochenen Spielfluss, der FC Villarreal hatte sich in sein Schicksal ergeben und Barça befand sich im Verwaltungsmodus, doch Chancen gab es trotzdem weiterhin: Messi spielte den eingewechselten Martin Braithwaite vor dem Tor frei, doch Asenjo luchste dem Dänen das Leder vom Fuß (81.). Kurz vor Schluss bot sich dann doch noch ein Highlight: Alba schickte Joker Ansu Fati auf die Reise, der gekonnt in den Sechzehner eindrang und leicht abgefälscht ins kurze Eck zum 4:1-Endstand für die Katalanen einnetzte (87.).
In der Nachspielzeit hätte Messi sogar noch erhöhen können, scheiterte allerdings per Freistoß an der Querlatte, den folgenden Kopfball von Braithwaite parierte Asenjo bärenstark (90.+3) – es blieb somit beim 4:1. Ein insgesamt hoch verdienter und ungefährdeter Sieg für die Blaugrana – der wohl beste Auftritt seit der Corona-Pause, der im Titelkampf allerdings wohl ein paar Wochen zu spät kommt.