Unbequemes Auswärtsspiel für den FC Barcelona: Die jüngste Bilanz Barças im Balaídos ist sowieso düster, doch ausgerechnet jetzt hat Celta Vigo im Abstiegskampf mächtig Selbstvertrauen getankt – weil die Abwehr derzeit unüberwindbar ist.
Auswärtsspiele bei Celta Vigo waren für den FC Barcelona in den letzten Jahren immer unbequem, anders wird auch das Gastspiel am Samstag (17 Uhr, live bei DAZN) kaum sein. Zuletzt gab es im Estadio Balaídos für Barça wenig zu holen, seit fünf Spielen warten die Katalanen schon auf einen Sieg bei Celta, der letzte dreifache Punktegewinn datiert aus der Saison 2014/15.
Zu allem Überfluss hat Celta in der vergangenen Woche mächtig Selbstvertrauen getankt – was die Sache im Balaídos nicht leichter machen dürfte. Beim 6:0 am vergangenen Wochenende schoss sich Celta den torlos-Frust der letzten Wochen so richtig von der Seele, denn davor hatte Celta in vier Spielen keinen einzigen Treffer markieren könnte. Gegen Alaves lief es für die Galicier also wie mit der berühmten Ketchupflasche – erst kommt ewig nichts, und dann alles auf einmal.
Rafinha prägt Celta Vigos Spiel
Barça-Leihgabe Rafinha markierte gegen Alaves zwei wunderschöne Tore binnen einer Zeigerumdrehung, er trägt in diesen Wochen zum Aufschwung bei – nicht nur mit schönen Toren, sondern auch, in dem er das Zepter im Mittelfeld schwingt.
Dieser Kantersieg hat die Lebensgeister Celtas im Abstiegskampf so richtig zum Leben erweckt, denn Tage später folgte der 1:0-Auswärtssieg bei Real Sociedad – durch diese sechs Punkte hat sich Celta im Abstiegskampf Luft verschafft und ein Polster angefressen, sieben Zähler Vorsprung hat das Team von Oscar Garcia nun vor den Abstiegsrängen.
„Nach einem 6:0 ist es gar nicht so leicht, dass die Spieler mental dermaßen stark auftreten. Wir haben gegen einen starken Rivalen das Spiel abgeliefert, das wir wollten“, zeigte sich Oscar Garcia zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft in San Sebastian.
Celtas beeindruckendes Bollwerk
Erstmals in dieser Saison glückten den Galiciern damit zwei Siege in Folge – just vor dem Besuch Barças zeigt sich Celta also in starker Form. Garant dafür, dass sich Celta Vigo im Abstiegskampf stabilisiert hat, ist die sichere Abwehr: Celta kassierte in den letzten sieben Spielen lediglich ein einziges Gegentor, bei der einzigen Pleite, dem 0:1 gegen Villarreal. Und auch da erst in der Nachspielzeit – um ein Haar wären es also sieben weiße Westen in Folge gewesen – eine bemerkenswerte Bilanz.
„Wir müssen die Punkte durch Intensität und Anstrengung gewinnen, dadurch, dass alle an einem Strang ziehen“, verdeutlicht Óscar García die Marschrichtung der letzten Wochen. Celta agiert als Abwehrbollwerk, schmeißt sich leidenschaftlich in Schüsse und Flanken – so brachte man auch das 1:0 über Real Sociedad über die Zeit.
Óscar García verlängert Vertrag
Schön anzusehen ist das nicht immer, aber im Abstiegskampf zählt eben alleine der Ertrag – und der Erfolg gibt Celta und Óscar García recht. In Vigo sind sie so zufrieden mit ihrem Coach, dass García seinen Vertrag am Freitag um zwei Jahre verlängerte.
Offiziell: Celta Vigo hat den Vertrag mit Trainer Oscar Garcia um 2 Jahre verlängert! ? ✍https://t.co/6wRcWMW8AV
— Tiki Taka (@Tiki_Taka_Pod) June 26, 2020
Mit dem Toreschießen tut sich Celta hingegen weiterhin schwer, wie nur 29 Tore in 31 Spielen aufzeigen – wie erwähnt kamen sechs davon jüngst gegen Alaves.
Für den FC Barcelona dürfte das bedeuten, dass erneut ein Geduldsspiel auf die Katalanen zukommen wird – wie zuletzt schon bei den Spielen gegen Sevilla und den Athletic Club aus Bilbao auch.
Es wird also erneut darauf ankommen, Lösungen im Angriffsspiel zu haben, vor allem aber: genauer, präziser, schneller, kreativer zu spielen. “Es ist nicht leicht, wenn es wenig Platz gibt, dann muss man präzise und agil sein. Das hat uns gefehlt”, gemängelte Quique Setién nach dem Sieg gegen den Athletic Club. Viel Platz dürfte Barça auch gegen Celta jedoch nicht bekommen.
Spannend wird zu sehen sein, ob der Übungsleiter der Blaugrana den beiden Youngstern Ansu Fati und Riqui Puig eine Chance geben wird, schließlich belebten beide die Partie gegen Bilbao zuletzt merklich. “Die Einwechslungen von Riqui und Ansu haben uns Dynamik verliehen”, erkannte auch Setién an. Besagte Dynamik wird Barça besonders gegen Celtas Bollwerk benötigen.