Der FC Barcelona trifft am Samstagabend auf den FC Cádiz. Es bleibt abzuwarten, mit welchem Personal Barça in die Partie geht – Ronald Koeman stehen zahlreiche Optionen zur Verfügung. Derweil wird Barça erneut einen sehr destruktiven Gegner knacken müssen. Die Vorschau.
Mit Ronald Araujo kehrt zumindest ein Spieler aus Barças Krankenlager zurück. Dass es sich dabei sogar um einen Innenverteidiger handelt, dürfte Ronald Koeman sicherlich freuen, so ist die wohl am dünnsten besetzte Position der Katalanen nun um einen weiteren einsatzfähigen Spieler bereichert worden. Der Uruguayer laborierte zuletzt an einer Muskelverletzung. Ob er direkt am Samstag eingesetzt wird, bleibt abzuwarten, schließlich fehlt Araujo die Spielpraxis und Matchfitness.
Daher führt nach den zuletzt überzeugenden Leistungen voraussichtlich auch in Andalusien kein Weg an Óscar Mingueza in der Startaufstellung vorbei. In den drei Spielen mit Mingueza in der Abwehr hat Barça kein einziges Tor kassiert – für Koeman gibt es also eigentlich überhaupt keinen Grund, sein Abwehrduo zu ändern. Clement Lenglet kam ja bereits gegen Ferencvaros Budapest wieder zum Einsatz, wurde dann aus Schonungsgründen zudem vorzeitig ausgewechselt.
Wohin mit Pedri?
In den vergangenen Partien konnten sich mehrere zentral einsetzbare Mittelfeldakteure in den Fokus ihres Trainers spielen. Neben antreibenden und impulsgebenden Spielern wie Riqui Puig und Pedri stehen Koeman zudem die Stabilisatoren rund um Carles Aleñá, Miralem Pjanic und Sergio Busquets zur Verfügung. Gegen ein in der Regel äußerst tief stehendes Cádiz (der Aufsteiger hat mit nur 37 Prozent den niedrigsten Ballbesitz-Schnitt der Liga) könnten die Katalanen durchaus Spieler auf der Sechs gebrauchen, die durch kreative Einfälle in der Lage sind, Löcher in die Hintermannschaft der Gastgeber zu reißen.
Zu erwarten ist, dass wie üblich Busquets und Frenkie de Jong die Doppelsechs bilden werden. Fraglich derweil, ob und wo Pedri zum Einsatz kommen wird. Zuletzt startete der Youngster gegen Osasuna sogar überraschend auf der Sechs, doch zur Halbzeit beendete Koeman das Experiment wieder.
Messi und Coutinho ausgeruht
Zudem blieb Pedri in Budapest unter der Woche 90 Minuten lang auf der Bank, ist also ausgeruht. Apropos ausgeruht, das sind auch Philippe Coutinho und Lionel Messi, die die Reise nach Budapest gar nicht erst antraten und daher gegen Cádiz gesetzt sein dürften. Die Offensivkonstellation ist die große Frage vorab, denn es bleibt abzuwarten, wer den Platz auf der Zehn besetzen wird. Zuletzt blühte Antoine Griezmann auf dieser Position auf, agierte in Budapest dort als Freigeist, sprühte vor Selbstvertrauen und erzielte ein wunderschönes Hackentor. Drei Treffer gelangen dem Franzosen in den letzten vier Spielen in der Liga. So viele wie zuvor in 25 Partien.
Auch Messi wird sich nach einem Tor gegen El Submarino Amarillo sehnen. Neben Real Murcia und CD Xerez ist dies der einzige Verein, auf den La Pulga in der Liga gestoßen ist, ohne ein Tor zu erzielen (bisher spielte er nur ein Mal gegen Cádiz, im Dezember 2005).
Cádiz: Auswärts hui, daheim pfui
Der Aufsteiger aus Andalusien machte bereits im Oktober auf sich aufmerksam, als man Real Madrid in der spanischen Hauptstadt mit 1:0 bezwingen konnte. Doch die bisherige Bilanz spricht nicht für das Team von Álvaro Cervera. Die letzten sechs Duelle im Ligawettbewerb entschied allesamt der FC Barcelona für sich; einen Sieg gegen die Katalanen gab es zuletzt 1991, als man das von Johan Cruyff gecoachte Team mit 4:0 abschoss.
Dass am Samstag Tabellennachbarn aufeinandertreffen, ist äußerst überraschend. Cádiz steht einen Punkt und einen Platz vor Barcelona auf dem sechsten Rang, absolvierte jedoch zwei Spiele mehr – und hat seine bisherigen vier Siege ausnahmslos in der Fremde eingefahren, zuhause wartet der Aufsteiger weiterhin auf den ersten Dreier. So hat Cádiz zwei Gesichter, ein erfolgreiches Auswärtsgesicht und ein erfolgloses Heimgesicht, denn in der Auswärtstabelle steht man ganz oben, in der Heimtabelle am Ende des Classements.
Doch trotzdem hat der Aufsteiger schon 15 Zähler aus elf Spielen eingefahren, dabei genau so viele Spiele wie der FC Barcelona gewonnen. Einen so guten Start in Spaniens höchster Spielklasse verzeichnete Cádiz zuletzt 1987/88. Das gelbe U-Boot wird dementsprechend selbstbewusst in die Partie gehen, auch weil die Blaugrana die letzten drei Auswärtsspiele in der Liga nicht für sich entscheiden konnte – jeweils tat man sich gegen ein defensiv eingestelltes Team schwer (0:1 in Getafe, 1:1 bei Alaves, 0:1 bei Atletico). Genau das wird den Katalanen aber auch am Samstag blühen.