Nachdem die FIFA die Transfersperre gegen Barça gestern offiziell bestätigte, wurden zahlreiche Transfergerüchte plötzlich wieder brandaktuell. Unter anderem müsse man Wunschspieler Marco Reus nun innerhalb von nur elf Tagen verpflichten, um diese Sanktion geschickt zu umgehen. Ich sage: Bitte nicht!
Es geht mir dabei nicht um die sportlichen Qualitäten von Marco Reus. Der deutsche Flügelspieler könnte für Barça mit Sicherheit ein nützlicher Akteur sein, da seine Klasse unbestritten ist. Genauer gesagt wäre eine Verpflichtung eines weiteren Offensivstars ein unfassbar fragwürdiges Signal an Barças Jugendtalente und die Philosophie des gesamten Vereins. Gerade in der Offensive besitzt der FC Barcelona bereits zahlreiche Megatalente in den eigenen Reihen, welche nur darauf warten, ihren Durchbruch bei den Katalanen zu schaffen. Spieler wie Gerard Deulofeu, Munir El Haddadi, Sandro Ramírez, Adama Traoré, Jean Marie Dongou oder auch Alen Halilović sind Rohdiamanten, die nur darauf warten, geschliffen zu werden.
Sollte Barça nun den Schritt wagen und es tatsächlich schaffen, Marco Reus zu verpflichten, sieht es ganz düster für die Ambitionen der La-Masia-Absolventen aus. Schon jetzt besitzt der FC Barcelona mit Lionel Messi, Neymar Jr. und Luis Suárez drei absolute Megastars im Angriff. Sollte sich ein weiterer teurer Offensivtransfer dazugesellen, wird die eigens gepredigte Philosophie ad absurdum geführt und mit Füßen getreten. Gewiss muss sich ein Topverein wie Barça hie und da gezielt auf dem Transfermarkt verstärken, aber nicht so blind und ohne Sachverstand, wie es ein jetziger Transfer eines Angreifers sein würde. Deshalb mein Appell bezüglich einer möglichen Verpflichtung von Marco Reus: Bitte nicht, lieber Vorstand!