Viel wurde in letzter Zeit über den FC Barcelona gesagt und geschrieben. Nun ist es deutlich: Barça entwickelt sich alles andere als positiv im Vergleich zur Vorsaison. Es sind sogar Rückschritte erkennbar. Und diese kamen in meinen Augen nicht überraschend. Zwar tippte ich bei Kicktipp beispielsweise vor dem El Clásico auf einen Sieg, doch nur deswegen, weil ich es als Fan für richtig empfand, selbst bei Zweifel auf Sieg zu setzen. Das trifft übrigens auch auf jede andere Partie zu – auch auf Heimspiele. Tatsächlich konnte mich die Blaugrana bisher in der Spielzeit 14/15 nicht überzeugen – weder gegen kleine noch gegen große Teams. Daher fand ich es schon lächerlich, wie sehr die Mannschaft um Luis Enrique herum gehyped wurde – vor allem zu Beginn der Saison. „Man gewinnt Spiele, die man in der letzten Saison verloren hätte“, so oder so einen ähnlichen Satz habe ich dazumal irgendwo rein zufällig gelesen. Meine persönliche Meinung zum Hype? Lächerlicher geht es nicht!
Anmerkung: Dieser Kommentar entstand direkt nach der Niederlage gegen Madrid, wurde aber wegen der Notwendigkeit einer weitergehenden Meinungsbildung zurückgehalten.
Zunächst will ich folgendes klarstellen: Während der letzten Saison war ich noch ein Befürworter von dem argentinischen Coach Gerardo ‘Tata’ Martino. Daher ist es nicht verwunderlich gewesen, dass ich mich gegen einen Amtsantritt Luis Enriques ausgesprochen habe und eher dafür war, ‘Tata’ Martino zu halten. Nicht deswegen, weil ich denke, dass ‘Lucho’ ein schlechter Trainer ist. Der Grund war der, dass ich nach einem Trainerwechsel den Rückfall in das alte, nicht mehr zeitgenössische Spielsystem befürchtet habe – vor allem bei einem Trainer, der eine Barça-Vergangenheit hat. ‘Tata’ Martino, der durchaus Ideen hatte, das katalanische Spiel auf ein höheres Niveau zu bringen, trat allerdings zurück und ich dachte mir: „Komm, jeder hat eine Chance verdient. Vielleicht überzeugt Luis Enrique mich vom Gegenteil.“ – derzeit ist dies leider nicht der Fall. Ich habe Luis Enrique, wie jedem anderen Trainer auch, eine Chance gegeben. Der Unterschied zwischen Enrique und ‘Tata’ ist allerdings der, dass ‘Tata’ wusste, seine Chance bei mir zu nutzen.
Voraussetzungen, die es lange nicht mehr gab: Barça im Kaufrausch
Die letzte Transferphase war für den FC Barcelona im Vergleich zu den vorherigen ein Traum! Wann wurde zuletzt so viel eingekauft? Wenn ich die Neuzugänge aufzählen darf: Luis Suárez, Ivan Rakitić, Jérémy Mathieu, Claudio Bravo, Marc-André ter Stegen, Rafinha (war verliehen), Thomas Vermaelen und Douglas. Das Vorjahr zum Vergleich: Neymar. Krass, oder? Acht Neuzugänge, von denen einer aus einer Leihe zurückkehrt, stehen einer Verpflichtung aus dem Vorjahr gegenüber. Wenn das mal keine idealen Voraussetzungen für einen Saisonstart sind! Aber es kommt noch besser: Diesmal schien der Trainer mehr eingreifen zu können und wurde nicht durch andere Missstände behindert. Luis Enrique zeigte die lange geforderten „cojones“. Man spielte eine normale, für die Mannschaft gute Vorbereitung. Immerhin besuchten die Katalanen ein Trainingslager anstatt des asiatischen Raums. Die Stadt Barcelona war also praktisch um die Ecke, sodass die Vorbereitung nicht allzu sehr an den Kräften zehrte wie nach Asien-Reisen.
Insgesamt gab der FC Barcelona in dieser Transferphase 157 Millionen Euro aus und spielte also eine richtige Vorbereitung. Das Team konnte sich daher optimal auf die neue Spielzeit einstellen. Die Schwachstellen schienen aufgehoben. Denn immerhin wurden die Problemzonen Mittelfeld und Innenverteidigung mit guten, physisch starken Spielern versorgt.
Verrückte Fan-Kultur: Luis Enrique-Sprechchöre schon nach dem ersten Spiel
Mit großer Freude, mir ausgenommen, empfangen die Fans des FC Barcelona den neuen Trainer: Luis Enrique. Unter ihm erhofft man sich, an alte Glanzzeiten anzuknüpfen. Das traditionelle Spielsystem, welches speziell in Hälfte Eins der Saison 2013/14 vermisst wurde, weil das schnelle Umschaltspiel nicht Barça entsprach, sollte wieder „heimkehren“. Dass Veränderungen nötig seien, um in der heutigen Zeit zu bestehen, wurde unter den Tisch gekehrt. Denn es geht ja nichts über Tradition, Tiki Taka usw. Jedenfalls zeigten sich die Culés über die Tatsache beeindruckt, als in Trainingsvideos und Interviews zu erkennen war, dass Luis Enrique seine Spieler bis ans Limit treiben will, was mich auch gefreut hat. Weniger gefreut haben mich die lächerlich schnellen Luis-Enrique-Sprechchöre. Wie der Barçawelt-User Grandoli Newells Barca, der sich bereits seit einigen Monaten in Barcelona aufhielt und am ersten Spieltag gegen Elche auch mit vor Ort war, bekanntgab, gab es in dieser Partie eben jene Sprechchöre für den Neo-Barça-Coach. Weshalb? Was hat Enrique bei Barça als Trainer gerissen, um Sprechchöre zu ernten? Nur zum Vergleich: ‘Tata’ Martinos Team bezwang am ersten Spieltag der Saison UD Levante mit 7:0 und hatte über die gesamte Saison hinweg, trotz ziemlich starker Hinrunde und Ebenbürtigkeit in den Top-Begegnungen, nicht die Ehre, von den Fans unterstützt zu werden. Ist die Fan-Gemeinde des FC Barcelona tatsächlich schon an jenem Punkt angekommen, an welchen man Trainer ohne Barça-Vergangenheit vor dem ersten Spiel praktisch ablehnt, aber einem Trainer mit eben jener Vergangenheit sofort am ersten Spieltag zujubelt? Dies stößt bei mir auf Unverständnis.
Das Offensivspiel des FC Barcelona: Wo ist die Variabilität?
In den ersten Vorbereitungsspielen waren dann auch Veränderungen im Spielsystem zu erkennen. Der Außenstürmer agierte unter Enrique um einiges inverser und hatte im Gegensatz zur Vergangenheit einen weniger weiten Weg in Richtung Tor. Der gegnerische Außenverteidiger, der wegen dem Einrücken des Außenstürmers mit marschieren musste, öffnete den Raum auf der Außenbahn für Dani Alves oder Jordi Alba – eine Idee mit Potenzial. Doch was ist, wenn der Trainer nicht vermitteln kann, wie der Außenverteidiger in der Offensivbewegung zu spielen hat? Die offensive Spielidee von Luis Enrique hat Potenzial! Allerdings wurden die Möglichkeiten komischerweise gar nicht wahrgenommen – überwiegend zumindest. Trotz des entstandenen Raumes, da der gegnerische Außenverteidiger in Richtung Zentrum gezogen wird, blieb dieser teilweise unbenutzt. Auf der linken Seite hat der FC Barcelona Jordi Alba, der mit seinen Sprints bis zur Grundlinie die nun gegebenen Möglichkeiten ausnutzen will. Auf der anderen Seite allerdings einen Dani Alves, der kurz vor der Sechzehnerkante abstoppt und seine Flanken in den Strafraum schlägt, welche oft ins Jenseits befördert werden. Die Reaktion von Luis Enrique? Sie bleibt komischerweise aus. Außer lobenden Worten ist nichts zu hören. Auf der rechten Seite ist immer noch sehr viel Raum, der nicht genutzt wird und das raubt dem FC Barcelona viel Offensivpower. Mittlerweile hat sich das Spielsystem aber wieder geändert und die Außenstürmer stehen breiter auf dem Spielfeld. Und trotzdem ist nichts von einer offensiven Durchschlagskraft erkennbar.
Dies ist in meinen Augen nicht das einzige Problem in der Offensivabteilung des FC Barcelona. Da fällt mir noch etwas wie die Messi-Abhängigkeit und die Ideenlosigkeit im Spiel nach vorne ein. Es wurde in Vergangenheit zwar oft von dem starken Duo Neymar und Messi geschrieben, das ziemlich stark miteinander harmoniert und das Offensivspiel ankurbelt. Doch bin ich der Auffassung, dass Messi der einzige Spieler in der Offensive ist, der mal Fahrt aufnimmt. Er kreiert die meisten Chancen und ist nicht aufgrund des Zusammenspiels mit Neymar an den meisten Offensivaktionen beteiligt. Oft ist er es alleine, der diese Möglichkeiten erst einleiten muss(!). Fehlt er oder ist er aus dem Spiel genommen, so macht sich Ideenlosigkeit breit. Zwei Beispiele für diesen Umstand sind wohl die Partien gegen Málaga und gegen Real Sociedad. Die Offensivakteure des FC Barcelona wurden gegen Málaga weitestgehend aus dem Spiel genommen. Man war also von anderen Spielern abhängig. Torschussstatistik nach dem Spiel: Null Torschüsse für den FC Barcelona. Der FC Málaga agierte defensiver, ohne allerdings die Offensive zu vernachlässigen.
Gegen Real Sociedad zeichnete sich ein ähnliches Bild ab. Das Spiel unter Luis Enrique ist im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt im letzten Jahr ein Witz. Es sind keine Ideen gegen solche Teams zu erkennen. Aber auch in den Heimspielen, in denen Barça eigentlich gewohnt jedes Team auf der Welt abschießt, hat man seit dieser Saison ziemliche Probleme. Die Gegner können sich auf diese Katalanen wohl leichter einstellen. Kein Wunder: Das Tempo fehlt an allen Ecken und Kanten! Eibar, Elche und Co. haben nun keine direkten Gegenstöße des FC Barcelona zu erwarten. Barças Spiel ist derzeit auf einem solch langsamen Niveau, damit können selbst kleinere Teams nicht vollends dominiert werden. Wie wollen die Katalanen mit diesem Spielstil in der heutigen Welt des Fußballs bestehen? Hauptsache: „Das schnelle Umschaltspiel entspricht nicht der Tradition des FC Barcelona!“ Etwas mehr Pragmatik hat noch nie jemandem geschadet. Gegen Celta Vigo wurde außerdem die mangelhafte Chancenverwertung deutlicher. Mit 1:0 bezwangen sie den FC Barcelona im heimischen Camp Nou. Barça zeigte sich in der Offensive wieder einmal von einer schwachen Seite. Nicht dass wenige Tormöglichkeiten herausgespielt wurden – sie waren nämlich da. Die Blaugrana scheint in dieser Saison also auch verlernt zu haben, das Tor zu treffen. Es deutete sich bereits an, dass es in dieser Art und Weise nicht mehr lange weitergehen könne und nun ist es auch passiert: Die mangelnde Kaltschnäuzigkeit kostet der Mannschaft wertvolle Punkte im Meisterschaftskampf und wird es weiterhin auch tun, wenn bald keine Besserung eintritt.
Die katalanische Defensivmacht: Eine Illusion?
17 Spiele in der Liga, acht Gegentore. Agierte der FC Barcelona so stark in der Defensive, wie es die Statistik zeigt? Hier bin ich ambivalenter Meinung. Zum einen will ich nicht sagen, dass Barça ausschließlich schwach gespielt hat. Nichtsdestotrotz sind mir eklatante Fehler aufgefallen. Der FC Barcelona setzt wie gewohnt auf ein 4-3-3-System. Dieses änderte sich zu Beginn der Saison in der Defensivbewegung in ein 4-4-2-System. Doch das Einrücken des Außenstürmers klappt nicht immer nach dem Pressing reibungslos. So ist in einigen Spielsituationen zu erkennen, dass anstelle eines 4-4-2 ein 4-3-3 zu praktiziert wird. Etwas, was dem Gegner anbietet, schnelle Gegenstöße zu wagen. Und so kam es dann auch: Der FC Barcelona war leichter auszukontern als noch im Jahr zu vor. Nun wird außerdem tatsächlich auch im 4-3-3 verteidigt. Anscheinend fand Luis Enrique keine Worte, um seine Idee zu verdeutlichen. Nicht selten war es der Pfosten, ein Fuß eines Verteidigers oder die eigene Unfähigkeit, ein leeres Tor nicht zu treffen, welche Gegentore verhinderten. Die acht Gegentore sind demnach nur eine Illusion, die von den immer noch vorhandenen Verteidigungsproblemen ablenken. Tragisch ist hierbei die Tatsache, dass weiterhin das Mittelfeld des FC Barcelona ziemlich leicht überbrückt werden kann. Zwar ist es Enrique gelungen, Angriffe über die Außenbahn zu Beginn der Saison weitestgehend zu minimieren, da die beiden Achter die Außenverteidiger in der Offensivbewegung coverten, allerdings bot dies dem Gegner die Möglichkeit, vermehrt über das Zentrum zu attackieren. Weiterhin nimmt diese Idee der covernden zentralen Mittelfeldspieler dem Spiel der Katalanen Qualitäten in der Offensive. Insbesondere Andrés Iniesta hat unter diesem System zu leiden und konnte bisher kaum etwas von seiner Offensivstärke zeigen. Allerdings ist auch das Pressing des FC Barcelona eher schwach als stark. Es ist schlichtweg unintelligent und bereitet mehr Probleme, als dass es hilft. Die Mittelfeldspieler scheinen unkontrolliert auf den ballführenden Gegenspieler zuzulaufen. Das Mittelfeld des FC Barcelona verschiebt gänzlich auf eine Seite und lässt die Gegenseite dafür sträflich frei. Dies konnte unter anderem auch in der Partie gegen Eibar in der zweiten Halbzeit gesehen werden. Es sah teilweise folgendermaßen aus:
Unglaublich, aber wahr! So sah es zwischenzeitlich aus. Daher verstehe ich nicht, wie man in dieser Saison von einer Weiterentwicklung im Gegensatz zur letzten Saison sprach. In meinen Augen ist eher ein Rückschritt, vor allem was die taktische Stärke angeht, zu erkennen.
Schwächen werden gegen starke Teams offensichtlich: PSG macht den Anfang
Die Ergebnisse fielen zu Beginn dennoch positiv aus, trotz der offensichtlichen Schwächen im Offensiv- als auch im Defensivspiel. Einzig das Glück verhinderte Gegentore. Gegentore, welche die Fans des FC Barcelona wohl auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und Seitenhiebe in Richtung rivalisierender Klubs verhindert hätten. Zum ersten Mal täten dem FC Barcelona wohl Gegentore gut, um die Fehler zu erkennen. Gegen Paris Saint-Germain war es dann soweit – endlich! Komisch, dass ich so etwas sagen muss. Ich will nicht falsch verstanden werden: Natürlich habe ich darauf gehofft, dass der FC Barcelona die Pariser in ihre Schranken weist und dem Spiel den Stempel aufdrückt. Was ich allerdings gesehen habe, war, wie leicht PSG das Mittelfeld der Katalanen überbrücken konnte und in das letzte Spielfelddrittel vordrang. Am Ende kassierte die Blaugrana drei Gegentore. Wie? Drei Gegentore? Die erste Warnung? Egal! Der Schock nach dieser Niederlage verflog wieder. Denn am nächsten Spieltag in der Liga gewann man die Partie wieder ohne einen einzigen Gegentreffer. Geheiligt sei die übernatürliche Defensive!
Kostet eine fragwürdige Personalpolitik dem FC Barcelona die Erfolge?
Zwar ging das Rückspiel gegen PSG mit einem Sieg für die Blaugrana zu Ende, doch war dies wohl die einzige Partie in dieser Saison, wo man sagen konnte, dass die Personalentscheidungen verständlich waren. Ansonsten waren die Culés eher fragwürdige Entscheidungen gewohnt. Neben dem häufig nicht-berücksichtigten Montoya, der trotz guter Trainingsleistungen des Öfteren den Weg in Richtung Tribüne antreten musste und nun ein Abgang wahrscheinlich ist, auch wenn er zuletzt öfter zum Einsatz kommt, sind äußerst fahrlässige Aufstellungen zu sehen. Mathieu wird auf einmal im Spiel gegen Real Madrid auf die linke Abwehrseite befördert und behauptete nach der Partie, dass er auf diese Entscheidung ziemlich überrascht reagierte. Dazu kommt noch eine Förderung von Talenten, die es so nicht allzu oft gibt. Ein Munir El Haddadi wird kontinuierlich in der ersten Mannschaft festgehalten, obwohl deutliche Defizite erkennbar sind. Gegen die Erstliga-Teams kann er sich nicht durchsetzen und wird bei einem weiteren ähnlichen Vorgehen wohl in seiner Entwicklung stagnieren. Außerdem ist ohnehin die Entscheidung, Munir einem Sandro vorzuziehen fragwürdig. Dieser zeigt sich trotz weniger Talent fortgeschrittener und sicherer in seinen Aktionen. Weiterhin ist zu erwähnen, dass einem Bartra trotz überragender Vorstellungen so gut wie keine Chancen von Luis Enrique erhält, in der Startelf zu brillieren. Aber was ist denn schon ein Trainer, der nicht zu überraschen weiß? Richtig, ein langweiliger Trainer. Dass er das nicht ist, hat er beispielsweise gegen Real Sociedad bewiesen, in dessen Stadion der FC Barcelona seit 2007 nicht mehr gewinnen konnte. Zuvor verlor Real Madrid gegen Valencia mit 2:1 und somit tat sich für die Blaugrana die große Gelegenheit auf, Boden gut zu machen. Die Folge? Messi, Piqué und Neymar fanden sich auf der Bank wieder; der FC Barcelona verlor mit 0:1 durch ein Tor, welches die Katalanen selbst erzielten. Eine fragwürdige Vorgehensweise des Trainers.
Luis Enrique hat Barças Spiel zurückentwickelt: Der richtige Trainer für den FC Barcelona?
Ich habe mir mit den ganzen Neuzugängen und dem neuen Trainer mehr erhofft. Vor allem deswegen, weil mir mit Luis Enrique als neuen Coach mehr versprochen wurde. Es sollte nämlich alles besser werden. Meiner Ansicht nach ist alles schlechter geworden. Zumindest schlechter als all das, was zum gleichen Zeitpunkt in der letzten Saison gespielt wurde. ‘Tata’ Martinos Team war zur selben Zeit dynamischer, variabler, hatte mehr Ideen und konnte das Spiel zu jedem Zeitpunkt den aktuellen Geschehnissen anpassen. Selbst gegen stärkere Defensiven wusste man die Lösung, indem dem gegnerischen Team der Ball überlassen wurde und sie mehr in die Offensive investieren mussten. In diesem Fall sehe ich den FC Barcelona wieder auf den Stand der Rückrunde des letzten Jahres – wenn nicht sogar schwächer. Es ist eine Schande, was mit diesem Spielermaterial aktuell für ein Fußball dargeboten wird. Potenzial wird verschenkt, keine Handschrift des Trainers ist zu erkennen und die Spieler zeigen sich verunsichert wie lange nicht mehr. Hinzu kommt noch, dass seine Fähigkeiten als Trainer, ein Spiel lesen zu können, äußerst grenzwertig sind. Ich zeige mich über diese Tatsache nicht überrascht. Seine Stärken sind eher, Kritik zu überhören und Floskeln während jeder Pressekonferenz zu benutzen. Es passiert das, was ich schon vor dem Amtsantritt Luis Enriques befürchtete und ich muss sagen: ‘Lucho’ ist nicht der richtige Trainer für den FC Barcelona.