Vor zehn Jahren gab Gerard Piqué sein Debüt für den FC Barcelona. Dabei kennt er den Verein eigentlich schon viel länger, stammt er doch wie so viele andere Vereinslegenden aus der berühmten Nachwuchsakademie La Masia. Über einen Spieler, dessen Symbiose mit dem katalanischen Traditionsverein eine beispiellose Erfolgsgeschichte begründete und auch die Vergleiche zu den ganz, ganz Großen dieses wundervollen Sports bemühen ließ.
Frühe Anfänge und Manchester United
Geboren wurde der Innenverteidiger am 2. Februar 1987 in Barcelona. Schon früh zeigte sich eine große Begeisterung für das schöne Spiel, was schlussendlich dazu führte, dass Piqué sich bereits im Alter von 10 Jahren in die Obhut der Verantwortlichen von Barcelonas hauseigener Akademie La Masia begab. Schritt für Schritt durchlief er dort alle Jugendstationen bis zur Juvenil A. Dann passierte etwas, was dem FC Barcelona auch in heutigen Zeiten leider viel zu häufig passiert. Das Talent verließ den Verein zu einem anderen europäischen Topklub. So wechselte der junge Gerard im Alter von 17 Jahren zum englischen Spitzenverein Manchester United. Doch in jungen Jahren und ohne jegliche Erfahrung im Erwachsenenbereich war es für den hochveranlagten Innenverteidiger nicht möglich, an den etablierten Spitzenspielern im Verein vorbeizukommen. Sie alle standen dem jungen Katalanen im Weg. Egal ob wir von Rio Ferdinand, Wes Brown, John O’Shea oder Nemanja Vidić sprechen. Wegen dieses Überangebotes an hervorragenden Innenverteidigern war die einzige Lösung die Möglichkeit einer Leihe zu einem Klub, bei dem es für Piqué deutlich leichter wäre, auf seine Einsatzminuten zu kommen. So wechselte der Katalane 2006 zum spanischen Mittelklasseklub Real Saragossa, wo der den Verein in der Sasion 2006/2007 als einer der Leistungsträger auf den sechsten Platz in den UEFA-Cup führte. Somit spielte er sich wieder in den Fokus seines eigentlichen Arbeitgebers und kehrte zur Saison 2007/2008 wieder nach Manchester zurück. Doch auch bei seinem zweiten Engagement beim englischen Spitzenverein kam er nicht auf eine befriedigende Anzahl an Spielminuten. Ganz im Gegensatz zu seinem zweiten Engagement bei einem anderen Spitzenverein.
Rückkehr zu Barça
Bei seinem Jugendverein, dem FC Barcelona, übernahm im Sommer 2008 ein Trainer, der die nächsten Jahre dafür bekannt werden sollte, junge Spieler zu fördern, denen die internationale Erfahrung noch abgeht. So kehrte er in eben jenem Sommer zum FC Barcelona zurück. Der Rest ist bekannt: Piqué wurde unter Guardiola direkt in seiner ersten Saison Stammspieler und gewann mit dem Verein direkt das Triple. Den Höhepunkt bildete das Champions-League-Finale, in dem sein ehemaliger Klub Manchester United mit 2:0 geschlagen wurde. Auch die folgenden Jahre blieb Piqué stets eine wichtige Stütze des Klubs und verhalf dem Verein neben zwei weiteren Champions-League-Titeln auch zu sieben spanischen Meisterschaften, sechs spanische Pokalsiegen, fünf spanischen Supercopas, drei UEFA-Supercupsiegen und drei FIFA-Klubweltmeisterschaften. Ein Grund, warum vor allem Pep Guardiola schon zu Anfang sehr beeindruckt von Piqué war, ist wohl dessen Spielweise, welche in vielerlei Hinsicht perfekt zu den Vorstellungen des katalanischen Erfolgscoaches passte. So ist Piqué technisch für einen Innenverteidige überdurchschnittlich stark. Besonders sein präzises Passspiel sei hier herauszustellen, welches ihm erlaubt, in vielen Situationen den Part eines Spielmachers zu übernehmen und seine Mittelfeldkollegen in dieser Hinsicht zu entlasten. Darüber hinaus verfügt Piqué über ein spielerisches Element, welches ihn ganz klar von anderen Spielern auf seiner Position abhebt: sein Offensivdrang. Er verfügt über die Tendenz, sich bei zahlreichen Angriffen seiner Mannschaft in das Offensivspiel einzuschalten und ist dabei teilweise sogar direkt im Strafraum zu finden, was nicht zuletzt seiner Torquote zugute kommt. Ein Faktor, der ihm mit der Zeit den Spitznamen Piquenbauer einbrachte, welcher als Anlehnung an den legendären deutschen Libero Franz Beckenbauer verstanden werden kann. Man kann nur hoffen, dass unsere Nr. 3 am Ende ihrer Karriere einen ähnlichen Stellenwert in der gesamten Fußballwelt für sich beanspruchen kann, wie er ihn sowieso schon bei allen Fans des FC Barcelona hat. Von daher sagen wir: Alles Gute zum 10-jährigen Jubiläum und auf viele weitere kommende Jahre beim besten Verein der Welt.