Lionel Messi würde mit einem Neuner wieder zur alten Stärke finden – dieser Meinung sind in unserem Forum einige Culés. Nach der Niederlage gegen Real Sociedad rückte dieses Thema zunehmend in den Fokus. Unsere Mitglieder stellten sich die Frage, ob die Idee der ‘Falschen Neun’ noch zeitgemäß ist und ob es nicht an der Zeit ist, das System zu überarbeiten und vor Messi einen zentralen Stürmer zu platzieren. Interessante Eindrücke und Schilderungen sind euch zu dieser Problematik garantiert.
Lionel Messi prägt eine Ära
Lionel Messi wurde durch die ‘falsche Neun’ zum absoluten Weltstar und zur Tormaschine schlechthin. Auf dieser Position schloss Lionel Messi sensationelle Dribblings ab, demütigte gegnerische Abwehrreihen und erzielte Tore am fließenden Laufband. Die Torausbeute von Messi ist heuer nicht schlecht, aber knüpft nicht an die Glanzleistungen vorheriger Saisons an. Allen Culés ist aufgefallen, dass sich Messi unter Tata Martino recht häufig und auch ziemlich tief fallen lässt, um mit den anderen Mittelfeldspielern das Spiel aufzubauen. Im Forum kamen viele interessante und gehaltvolle Beiträge zustande, aber ein User hat die Thematik präzise aufgearbeitet und diese ausführlich geschildert.
Lionel Messi fehlt im Zentrum
„Ich bin mittlerweile der Meinung, dass der FC Barcelona um eine klassische Neun nicht mehr herumkommt, wenn man sich weiterhin in der Defensive so weit zurückfallen lässt. Es fällt mir immer wieder auf, wie einsam und verlassen die beiden Außenstürmer mit dem Ball zum Teil bis zum Strafraum vorrücken können, aber in der Mitte ist keiner weit und breit, außer vier gegnerische Verteidiger. Dann kommt der Pass ins Mittelfeld oder gar zurück in die Verteidigung. Messi lässt sich oft sehr weit zurückfallen, aber seine Position wird nicht mehr von anderen Spielern eingenommen, die auch in die Tiefe gehen. Unter Pep war das Zentrum eigentlich fast immer besetzt. Entweder stoß David Villa von der Seite herein oder ein Mittelfeldspieler, damals zumeist noch Xavi, dann öfters Fàbregas. Ein gutes Beispiel ist hier auch ein Spiel gegen Sociedad, das auch nur 2:2 ausging. Das lag aber hauptsächlich daran, dass man nach einer 2:0-Führung eben die Bemühungen zu sehr reduzierte und die Konzentration nachließ. Sociedad hatte es dann wesentlich leichter näher am Mann zu stehen und das Mittelfeld mehr unter Druck zu setzen. […] Selbst wenn Lionel Messi vorne im Zentrum ist, zieht er nur sehr selten in die Spitze rein, er hat lieber das Spiel vor sich. Sprints in die Tiefe macht er nur, wenn er für sich selbst eine Chance zu treffen sieht.” Das Mitglied ‘Falcon’ trifft den Kern der Thematik mit seiner ersten Aussage, aber die zweite hat es ebenfalls in sich.
Viele Mittelfeldspieler oder doch einen klassischen Stürmer?
„Es ist augenscheinlich, wie sehr Messi Spieler vor sich benötigt, um nicht die volle Konzentration zu bekommen. Dennoch ist der FC Barcelona die einzige Mannschaft, bei der mir ein verwaistes Zentrum in so vielen Situationen auffällt. Jede andere Mannschaft hat vorne im Zentrum zumindest einen Spieler, der immer wieder in die Tiefe geht und den Spielern dahinter entweder die Möglichkeit gibt, über die Abwehr zu spielen oder in die Räume, die sich so zwischen den Ketten ergeben, vorzudringen. Statt aber Durchschlagskraft zu erzeugen, geht die Tendenz gar noch eher Iniesta auf den Flügel zu stellen. […] Sprich es ist wie gegen Manchester City gar nur mehr einer vorne, der auf dem Flügel verhungern darf, da im Mittelfeld nur mehr zentrale Spieler vorhanden sind und sonst schon gar keiner mehr dem Spiel Breite verleihen würde. Man bringt sich damit auch selbst in Gefahr, weil einfach vorne die Anspielstationen fehlen. Die gegnerischen Verteidiger haben wenig zu tun und können gemütlich verschieben und es reicht ein situatives Pressing mit wenigen Spielern, um Barça in Bedrängnis zu bringen.”
Eure Meinung: Wie sieht euer zukünftiges System aus? Seid ihr für Neuerungen oder soll doch alles beim Alten bleiben?
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