Lange schon hat die Barça-Fanschar nichts mehr vom Innenverteidiger Thomas Vermaelen gehört. Der Belgier arbeitet nach seiner schweren Verletzung während der Weltmeisterschaft weiterhin an seiner Rückkehr auf das Spielfeld. Veranlasst durch mehrere Falschmeldungen in diversen Medienberichten beschloss der 29-Jährige allerdings nun, sich bezüglich seiner aktuellen Situation zu Wort zu melden und einige Sachen zu seiner Verletzung sowie seiner Rehabilitation klarzustellen. Wir haben für euch die Aussagen im Folgenden zusammengefasst.
„Wieder beginnen zu laufen, ist ein sehr großer Schritt in meiner Rehabilitation. Ich bin sehr froh wieder draußen sein zu können, anstatt ständig im Fitnessstudio meine Zeit zu verbringen. Es ist zwar eine harte Arbeit, aber das ist es auch wert“, mit diesen Worten begann Innenverteidiger Thomas Vermaelen sein ausführliches Interview in Zusammenarbeit mit seinem neuen Arbeitgeber, dem FC Barcelona. Nach mehreren ungenauen Erläuterungen in Medienberichten fühlte sich der Belgier schlussendlich dazu genötigt, seine aktuelle Situation klarzustellen sowie ein kleines Status-Update zu seinem Fitnesszustand zu geben.
Können Sie erklären, warum Sie bislang kein Spiel im Dress des FC Barcelona absolvieren konnten?
„Ich konnte bisher kein Spiel für meinen neuen Verein absolvieren, weil ich mir während der Weltmeisterschaft eine ernste Verletzung zugezogen habe.“
Die Weltmeisterschaft war noch nicht vorüber. Sind Sie danach weiter beim Team geblieben?
„Ja, denn meine Verletzung wurde in einem Spital in Brasilien diagnostiziert. Die Ärzte meinten, dass ich mir eine Bänderverletzung zugezogen habe, die mich allenfalls zehn Tage kosten würde. Deswegen haben wir auch alles versucht, um mich wieder auf die Beine zu kriegen.“
Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie die Ernsthaftigkeit Ihrer Verletzung realisiert hatten?
„Leider befand ich mich schon einmal in einer Situation, wo ich mehrere Monate ausgefallen bin. Am Anfang weiß man es nicht ganz genau. Du könntest für eine lange Zeit nicht spielfähig sein, wie beispielsweise sechs bis acht Monate. Die Ärzte haben mir zu Anfang gesagt, welche Übungen ich zum Aufbau machen muss und dass ich in ein paar Wochen wieder verfügbar sein werde.“
Als Sie wieder in Europa waren und sich Ihre Verletzung nicht gut angefühlt hat, haben Sie ihr Bein dann ein zweites Mal prüfen lassen?
„In Europa wurde in der Tat meine Verletzung noch einmal nachgeprüft. Es wurde gesagt, dass das Band in diesem Spiel vollständig zerrissen wurde. Das war dann natürlich auch ein ganz anderes Ergebnis als damals in Brasilien, wo mir eine falsche Diagnose gegeben wurde.“
Dann kam der FC Barcelona auf Sie zu und Sie unterzogen sich einigen medizinischen Tests. Haben die Ärzte nichts von Ihrer Verletzung bemerkt?
„Barcelona war sich der Ernsthaftigkeit meiner Verletzung während der Tests natürlich voll und ganz bewusst. Es wurden mir dann zwei Optionen zur Auswahl gestellt. Es gab die Möglichkeit einer Operation, die nicht notwendig war, aber ich konnte auch präventive Maßnahmen einleiten, um das Bein wieder fit zu bekommen.“
Und Sie haben sich für die zweite Option entschieden?
„Ja, ich habe mich dann für diese Maßnahme entschieden. Als ich in Barcelona angekommen bin, habe ich mit vielen Spezialisten gesprochen und es wurde mir von vielen Seiten empfohlen, dass ich keine Operation brauchen würde. Für mich war es dann eine leichte Entscheidung diesen Weg zu wählen.“
Aber es hat sich dann schlussendlich auch nicht ausgezahlt?
„Ja, das stimmt. Am Ende hat das alles nicht geklappt. Wir haben das ein paar Monate lang probiert und ich hatte ein gutes Gefühl. Es war nicht mehr so, wie es vorher einmal war. Ich habe verschiedene Übungen praktiziert, um meinen Muskel wieder stärker zu machen, aber es war offensichtlich, dass irgendetwas gefehlt hat. Ich habe mir dann von einem ziemlich berühmten Spezialisten erneut einen Rat geholt und er hat dann gemeint, dass die Zeit für einen Eingriff nun gekommen sei. Das sollte mir auf jeden Fall meine Koordination mit dem Bein zurückbringen und die Funktion meines Muskels verbessern. Deswegen habe ich mich am Ende auch zu einer Operation entschlossen.“
Und wie ist Ihre Rehabilitation danach weitergegangen?
„In den ersten paar Wochen kannst du natürlich gar nichts machen. Ich habe versucht, mein Bein so gut es nur geht zu schonen beziehungsweise nur wenige Sachen gemacht, um die Heilung nicht zu beeinträchtigen. Nach der Operation habe ich auch versucht, das Programm, das ich vom Chirurgen vorgeschrieben bekam, zu befolgen. […] Natürlich gilt es erst einmal sicherzustellen, dass sich die Verletzung vollständig ausheilt. Aber ich bin ein Sportsmann und deswegen will ich auch so schnell wie möglich wieder auf dem Platz stehen.“
Haben Sie sich vom Klub willkommen und unterstützt gefühlt?
„Ich fühle mich sehr willkommen im Klub und wurde auch schon sehr unterstützt. Wenn man sich nur an dieses Foto zurückerinnert, wo die Spieler nach meiner Operation vor einer Partie ein T-Shirt mit Grüßen an mich getragen haben, dann ist das eine sehr große Unterstützung für mich. Ich werde hier also kräftig vom Klub sowie von den Spielern unterstützt und ich fühle mich hier auch schon sehr heimisch.“
Was würden Sie zum Schluss noch zu den Fans sagen?
„Was ich den Fans gerne sagen möchte, ist, dass ich sie noch um ein bisschen Geduld bitten würde. Außerdem möchte ich natürlich auch jedem danken. Der Klub, die Mitarbeiter und das medizinische Team machen einen großartigen Job. Leider nimmt es immer noch viel Zeit in Anspruch, aber ich möchte so früh wie nur möglich wieder zurückkehren. “