Gerade mal ein Jahr ist Arda Turan ein Teil der Barça-Familie, doch die Gerüchte um einen möglichen Abschied reißen nicht ab. Konkretes Interesse soll es vor allem von Borussia Dortmund geben, aus der türkischen Liga wird Fenerbahce Istanbul ins Spiel gebracht und einige Vereine aus der Premier League scheinen auch hellhörig geworden zu sein. Nach einem insgesamt enttäuschenden ersten Jahr im blauroten Trikot überlegt der Verein nun, ob sich eine weitere Zusammenarbeit mit Arda Turan noch lohnt. Sollte der FC Barcelona die Reißleine ziehen und Arda Turan abgeben, oder darf sich „El Turco” noch einmal beweisen und um einen Stammplatz beim besten Verein der Welt kämpfen?
Die Euphorie nach der offiziellen Verkündung des Transfers von Arda Turan zum FC Barcelona war groß und konnte wohl einzig von der Sehnsucht nach seinem ersten Einsatz für Barça übertrumpft werden. Ganze sechs Monate mussten sowohl Arda als auch die Fans auf das Pflichtspieldebüt des wuseligen, ballsicheren Türken warten. Sechs Monate konnte Arda sich nicht aktiv ins Spielgeschehen einbringen und musste zuschauen. Man erhoffte sich, in Arda eine ernsthafte Alternative für Iniesta und Rakitic, aber auch notfalls auf den Flügeln gefunden zu haben. In seinen ersten Spielen für den FC Barcelona war er eher unauffällig und auf Sicherheit bedacht, trotzdem waren einige gelungene Szenen dabei, wie zum Beispiel sein erstes Tor im Camp Nou beim 6:0-Heimsieg gegen Getafe.
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Wer hoffte, dass dieses Tor eine Art Dosenöffner für Arda war, hat sich leider getäuscht. Auch in den Folgewochen konnte er sich nicht optimal entfalten und fiel eher durch unnötige gelbe Karten auf. In 25 Spielen kam der 29-Jährige auf drei Tore und drei Assists, nebenbei wurde er fünf Mal vom Schiedsrichter verwarnt. Die nächste große Möglichkeit, sich zu beweisen, hatte Arda Turan bei der Europameisterschaft in Frankreich, wo er auf dem rechten Flügel agierte. Doch auch dort blieb er hinter den Erwartungen zurück und wurde als Kapitän sogar von den eigenen Fans ausgepfiffen. Die Türkei musste bereits nach der Gruppenphase die Heimreise antreten.
Mit der Verpflichtung von Denis Suárez, der in der letzten Saison weltweit für Aufsehen sorgte, wird Arda Turan nun mit einen weiteren großen Konkurrenten konfrontiert, der ganze sieben Jahre jünger ist. Doch er hat mehrmals verlauten lassen, dass es schon immer sein Traum gewesen sei, für den FC Barcelona zu spielen und er nicht freiwillig den Hut nehmen will. Man wird sehen, wie er sich entwickelt, wenn er die komplette Vorbereitung bestreiten kann; danach kann man immer noch ein Urteil fällen. Immerhin hat er sechs Monate seiner Fußballkarriere für den Verein geopfert, also sollte man ihm mindestens so viel Zeit geben, damit er sich beweisen kann. Dazu muss Arda seine Nervosität aber ablegen und mit dem Ball risikoreicher agieren. Luis Enrique hatte ihn zu Beginn der Saison als seinen absoluten Wunschspieler auserkoren, nun liegt es an ihm, zu zeigen, was der Trainer in ihm sieht.