Bildquelle: fcbarcelona.com
Gestern empfing der FC Barcelona den Tabellensechzehnten aus der Primera División. Tata Martino überraschte die Culés damit, dass nicht mehr Cesc Fàbregas, sondern Neymar die ‘Falsche-Neun’ bekleidete. Die Mannschaft spielte insgesamt nicht allzu glamourös, aber dafür effektiv. Betrachten wir nun die Leistungen einiger Spieler.
Sturm überzeugt – bis auf Cristian Tello
Neymar musste gestern niemand Geringeres als den besten Fußballer der Welt ersetzen – Lionel Messi. Es war Neymar anzusehen, dass er bemüht war, sein Bestes zu geben. Er rannte viel, ließ sich oft fallen und versuchte sich in den Spielaufbau zu integrieren. Dementsprechend fungierte der Brasilianer primär als Ballverteiler aus dem Zentrum heraus und setzte so seine Mitspieler in Aktion. Wie auch auf der Position des linken Flügelstürmers jedoch wussten sich die Verteidiger der gegnerischen Mannschaft nicht anders als mit Fouls zu helfen. Denn auch diesmal ließ er das ein oder andere Mal brasilianische Kunststücke aufblitzen, welche allerdings nicht immer von Erfolg gekrönt waren. Neymar wurde nach Barcelona transferiert, um auch Lionel Messi zu entlasten. Seine gestrige Performance auf der Position der ‘Falschen Neun’ macht Lust auf mehr – er hat sich gut geschlagen und sich auf dieser schwierigen Position bewiesen.
Der nächste Stürmer, welcher zu überzeugen wusste, war das chilenische Wunderkind Alexis Sánchez. Er zeigte sich wie schon gegen Celtic Glasgow spielfreudig. In der Anfangszeit gegen Real Valladolid war es der Chilene, der Akzente setzte. Der wiedererstarkte Stürmer unternahm viele kleine Sololäufe und riss somit Löcher in der gegnerischen Abwehr, aber eine Aktion wurde dem Gegner zum Verhängnis. Nachdem Alexis Sánchez gut angespielt und von keinem Gegenspieler ernsthaft angegriffen wurde, entschied er sich für einen Schuss auf das Tor – und was für ein Tor! Wer hätte gedacht, dass Alexis solch ein Pfund in den Beinen hat. Er hämmerte die Kugel ins rechte Kreuzeck aus ungefähr 17 Metern und brachte somit seine Mannschaft wieder zurück ins Spiel. Im weiteren Verlauf des Spiels war er ein ständiger Unruheherd und krönte seine Leistung mit einem zweiten Tor.
Der dritte Stürmer im Bunde erwischte gestern keinen allzu guten Arbeitstag. Cristian Tello bekam das Vertrauen von Tata Martino und stand von Beginn an gegen Real Valladolid auf dem Platz. Leider war es Tello nicht vergönnt, ähnlich zu glänzen wie seine Sturmpartner. Er strahlte nur wenig Gefahr auf seiner bevorzugten Position des linken Flügelstürmers aus und konnte seine Schnelligkeit nicht so geschickt ausspielen wie gewohnt. Alles in allem blieb der junge Flügelflitzer überwiegend blass. Bis auf den Assist für Xavi und den Lattentreffer war Cristian Tello nicht in Erscheinung getreten.
Bartra – Der Fels in der Brandung?
Anders sieht das einmal mehr bei Marc Bartra aus. Der junge Innenverteidiger scheint vor Selbstbewusstsein zu strotzen. Wie schon in den Spielen zuvor, hatte Bartra den ein oder anderen gefährlichen Vorstoß. Einmal nahm die Kugel und spazierte durch die Hälfte des Gegners, wurde nicht angegriffen und entschloss sich kurzerhand für den Schuss, welcher vom Torhüter pariert wurde. Dann verhinderte er mit einer Grätsche in allerletzter Sekunde das 2-1 für Real Valladolid. Piqué stellte sich wenige Sekunden zuvor ziemlich unglücklich an und attackierte den Gegner nicht ernsthaft – die Gefahr hätte also schon viel früher erkannt und entschärft werden müssen. Umso wichtiger dann das Einschreiten von Marc Bartra. Im Vergleich zu Piqué fällt auf, dass der junge Spieler seine Zweikämpfe häufiger im Stile eines kompromisslosen Innenverteidigers führt. Das war jetzt das dritte Spiel von Marc Bartra hintereinander, in welchem er glänzen und überzeugen konnte.