Das seichte Image des unbekannten Jungstars hat Sergio Busquets spätestens seit der Pep-Ära beiseitegelegt. 400 Pflichtspiele und unzählige Pokal blinken mittlerweile neben den Pass- und Antizipations-Statistiken des schlaksigen Mittelfeld-Akteurs auf. Im hauseigenen Interview verriet Barças Sechser kürzlich, wie er über die lange und einprägsame Zeit seiner Tätigkeit denkt und welche Entwicklung er und das Team seit seinem Debüt 2008 durchlaufen haben. Gut gelaunt und selbstbewusst, äußerte sich ‚Busi‘ zudem über die Ansprüche, die der FC Barcelona an die Profi-Spieler stellt und seine zügellose Treue zum Heimatverein.
Sergio Busquets über …
… seine 400 absolvierten Pflichtspiele:
Ich bin sehr glücklich, denn wie ihr schon sagt, handelt es sich um einen Meilenstein. Hoffentlich kann ich (so) weitermachen. Bis jetzt war es ein Vergnügen, hier bei Barça zu sein und diese Anzahl an Spielen zu absolvieren – was für eine Art und Weise, das auf einem kollektiven und individuellen Level zu schaffen. Da gibt es eine Menge an Spielen, ich hoffe nur, dass es noch mehr werden. Ich hoffe, dass ich im Ranking steige. Ich denke, Xavi führt. Xavis Zahl ist noch relativ weit entfernt, aber Stück für Stück hoffe ich, mehr Spiele zu bekommen und ich hoffe ebenso, sie werden so gut wie die letzten 400.
… die Prinzipien im Profifußball:
Ich lebe für den Fußball, du musst auf dich achtgeben, auf deine Diät achten, du musst dich gut ausruhen und du musst ein klein wenig Glück haben, dass du dich nicht verletzt. Ich hatte nur sehr wenige Verletzungen […]. Keine wirklichen muskulären Verletzungen, mal einen verrenkten Fußknochen, nichts Ernsthaftes. Du musst nur darauf hoffen, dass die Trainer weiterhin Vertrauen in dich haben. Du arbeitest daran Tag für Tag. Ich möchte hier für eine lange Zeit sein. Ich denke, die Coaches haben das Vertrauen in mich, ebenso die Mannschaftskollegen und der Klub.
… seine persönliche Form:
Im Moment befinde ich mich in guter Verfassung. Wenn ich sehe, dass ich nicht mithalten oder das Level, welches Barça fordert, erreichen kann, – und es wird viel gefordert, da gibt es immer mehr Spiele und die Spieler sind heutzutage immer besser vorbereitet – also wenn mein Körper mir ‚genug‘ sagt, ist mein Zeitpunkt gekommen, um zu gehen.
… sein Debüt für den FC Barcelona:
Du erinnerst dich immer an dein Debüt. Es war ein Unentschieden, hätte aber ein Sieg sein können. Aber ich denke, auf dem individuellen Level lief es sehr gut, so begann mein Weg zu den 400 Spielen. Es gab eine Menge an speziellen Spielen, denn wir haben viele Trophäen gewonnen, viele historische Partien, Comebacks, aber du wirst dich immer an dein Debut erinnern.
… die Evolution des katalanischen Spielstils:
Ich denke, Barças Stil hat sich insgesamt sehr stark entwickelt. Ich denke auch, dass sich die Position der Nummer Vier im Mittelfeld sehr verändert hat. Ich denke, ich habe dazu beigetragen, diese Position weiterzuentwickeln. Ich denke, in Bezug auf Barças Fußball-Stil generell musst du im Moment mehr als vorher machen. Ich denke, das haben wir getan.
… den Erfolg der vergangenen Jahre:
Wir hatten schon ein wenig Glück, seitdem ich zu dem Team dazugestoßen bin. Wir hatten die besten Spieler und einen Kader, der für alles kämpfte, was einen Vorteil brachte. Ich denke, das ist für das kollektive und das individuelle Level sehr wichtig. Wenn das eine nicht funktioniert, funktioniert das andere nicht.
… seine persönliche Entwicklung als Spieler:
Ich glaube, dass ich mittlerweile als Spieler gereift bin. Ich glaube, ich weiß, was das Team braucht und was das Team will. Es gibt Zeiten, in denen das schwerfällt, denn manchmal kann ein Spiel etwas verrückt verlaufen, egal was du versuchst, um es zu kontrollieren und zu verändern. Aber ich weiß, was das Team braucht und was getan werden muss, das ist das Allerwichtigste.
… seine Heimat Barcelona:
Nun, so ist mein Leben. Ich bin hier schon immer, seit ich klein war. Mein Vater spielte hier und als ich hierher kam, war ich etwas älter als die anderen Spieler. Einige sind hier seit dem Beginn der Jugendmannschaften. Ich war immer ein Barça-Fan. Es ist das, was ich wollte und dieser Traum ist wahr geworden. Für mich ist das eine Freude, hier zu sein im Klub meines Lebens, meinem Heimatverein. Ich wollte meine Karriere hier machen und hoffe, dass sie ebenso gut weitergehen wird wie sie bis jetzt verlief.