Manch ein Culé mag sich nach dem Abgang von Alexis Sánchez gefragt haben: Weshalb verlässt Pedro Rodríguez nicht stattdessen den FC Barcelona? Neben den finanziellen Absichten der Barça-Verantwortlichen gab es jedoch auch andere Gründe, die einen Verbleib des Kanariers als sehr sinnvoll erscheinen lassen. Barçawelt wird in diesem Artikel die Vorzüge des 27-Jährigen im Team aufzeigen.
Pedro Rodríguez Ledesma ist seit dem Jahr 2004 Spieler des FC Barcelona. Mit der Blaugrana gewann er seit diesem Zeitpunkt alles, was es im europäischen Spitzenfußball zu gewinnen gibt. Darüber hinaus schrieb das heutige Geburtstagskind im Jahr 2010 Fußballgeschichte, als er es schaffte, als erster Fußballprofi gleich in sechs verschiedenen Wettbewerben innerhalb von nur einem Jahr zu treffen. Seit der Abschiedssaison von Pep Guardiola 2011/12 scheint der Motor des Spaniers jedoch etwas ins Stocken zu geraten. Die Kritik wurde immer größer, Transfergerüchte immer lauter. Doch bis zum heutigen Tag gab es nie ernsthafte Bedenken, dass der Dauerbrenner den FC Barcelona verlassen könnte. Dafür gibt es gute Gründe: Pedro Rodríguez ist und bleibt ein ganz wertvoller Akteur im Kader der Blaugrana.
Pedro und seine Statistiken beim FC Barcelona
Insgesamt
Der Flügelspieler bestritt in seiner Profikarriere insgesamt 268 Pflichtspiele für Barça und konnte dabei 87 Treffer erzielen sowie 54 weiteren assistieren. Beachtliche Zahlen, wenn man bedenkt, dass der Kanarier etwa 64 Minuten pro Partie auf dem Spielfeld stand. Alles in allem steht am Ende durchschnittlich alle 184 Minuten ein Scorerpunkt zu Buche. Lässt man sich von den utopischen Statistiken eines Lionel Messi nicht täuschen und berücksichtigt die Rolle von Pedro im Team des FC Barcelona, dann kann sich das durchaus sehen lassen.
Saison 2013/14
Obwohl man bei Pedro nur ganz selten auf seine Statistiken verweist, kann man das in der vergangenen Spielzeit getrost tun. Mit 19 Treffern und 13 Torvorlagen steht ein Scorerpunkt pro 103 Minuten zu Buche. Der Flügelspieler muss sich also nicht verstecken, wenn es darum geht, nackte Zahlen zu beurteilen. Zum Vergleich: Alexis Sánchez (90 Minuten/Scorerpunkt); Neymar Jr. (94 Minuten/Scorerpunkt).
Ein Mann, dessen Wert nicht in Statistiken aufzuwiegen ist
Wertet man die Scorerpunkte aus, mag der Spanier seinen letztjährigen direkten Konkurrenten etwas hinterherhinken. Dies tut der Tatsache jedoch keinen Abbruch, dass der 27-Jährige weit mehr zu bieten hat als “nur” Tore und Assists. Pedro Rodríguez ist ein Dauerbrenner, wie er im Buche steht. Seine aufopferungsvolle Laufbereitschaft, Mannschaftsdienlichkeit und Defensivarbeit mögen ihm schon den einen oder anderen offensiven Glanzpunkt gekostet haben. Er scheint damit aber kein Problem zu haben. Der Weltmeister agiert im Schatten seiner Mitspieler und zeigt trotz alledem immer volle Leidenschaft, Power und Einsatz. Genau das ist der springende Punkt, der den Kanarier nicht nur sportlich zum perfekten Kaderspieler neben Lionel Messi, Neymar Jr. und Luis Suárez macht.
Alexis Sánchez oder Pedro Rodríguez?
Vergleicht man Pedro nun mit Alexis Sánchez, kommen viele Beobachter schnell zur Überzeugung, dass der Chilene eindeutig die Nase vorne hat. Ganz davon abgesehen, dass der Neo-Arsenal-Akteur in der Saison 2012/13 fast gänzlich abgeschrieben wurde, zählt nicht alleine die fußballerische Klasse, um beim FC Barcelona zu bestehen. Alexis Sánchez ist zweifelsohne ein herausragender Akteur, der in der Spielzeit 2013/14 voll und ganz überzeugen konnte. Kurioserweise wurde man jedoch trotzdem nie den Eindruck los, dass die Harmonie auf dem Spielfeld nicht wirklich in vollem Umfang gegeben war. Aus welchen Gründen der Chilene diesen Sommer bei einem neuen Verein anheuerte, mag für viele unverständlich sein. Luis Enrique und sein Trainerteam hätten den Transfer jedoch mit Sicherheit verhindert, sollte der 25-Jährige Grundbaustein einer neuen erfolgreichen Ära unter dem neuen Coach werden.
Somit stürmt der FC Barcelona wohl diese Saison mit Lionel Messi, Neymar Jr. und Luis Suárez. Da Alexis Sánchez mit Sicherheit kein Mann für die Bank ist, sollte jeder Culé sich über einen Akteur wie Pedro Rodríguez freuen. Im Prinzip sollte der Flügelspieler auch kein Bankdrücker sein, aber sein unbändiger Wille, die Verbundenheit zum Verein, sein Standing in Barcelona und seine Erfahrungen mit dieser Rolle qualifizieren ihn als den perfekten Mann neben den drei südamerikanischen Superstars. Obwohl seine Lage mit Blick auf einen Stammplatz aussichtslos erscheint, kämpft das Geburtstagskind unermüdlich weiter, um in den Startkader zu rücken. Seit dem 1. Januar 2008, als Pedro Rodríguez Teil der ersten Mannschaft des FC Barcelona wurde, hatte man nur selten mit ihm gerechnet. Neben Weltstars wie Messi, Neymar, Suárez, Villa, Henry, Eto’o oder Ibrahimović ist und war der 1,69 Meter große Akteur immer offensichtlicher Außenseiter. Auf dem grünen Rasen war die Realität aber oft eine andere.
Was macht den Spanier so wertvoll?
Neben den bereits erwähnten Punkten ist der Welt- und Europameister ein eiskalter Vollstrecker, und das, obwohl seine Torrate nicht unbedingt einen Vollblutstürmer erahnen lässt. Nicht selten entscheidet er sich für einen besser postierten Mitspieler anstatt selbst den Abschluss zu suchen. Dies belegt auch die Tatsache der abgegebenen Torschüsse: Hier liegt der Stürmer im Durchschnitt fast schon abgeschlagen hinter den Superstars Neymar Jr. und Lionel Messi. Als Flügelspieler, der sich nicht zu schade ist, nach hinten zu arbeiten, müssen seine Statistiken auch noch einmal unter einem anderen Gesichtspunkt in Augenschein genommen werden. Er verleiht seinem Team durch seine unermüdliche Rückwärtsbewegung sowie sein geschicktes Pressingverhalten viel Stabilität und Sicherheit.
Darüber hinaus zeichnet Pedro Rodríguez eine außerordentliche Passsicherheit, eine unfassbare Beidbeinigkeit, viel Einsatzwille und ein Verständnis für die Taktik und das System des FC Barcelona aus. Manchmal würde man sich jedoch etwas mehr Mut zum Abschluss wünschen – vor allem mit seinen Schussqualitäten. Nichtsdestotrotz: Der Spanier mag den individuellen Ausnahmeerscheinungen beim FC Barcelona hinterherhinken, bietet dem Trainer jedoch eine interessante, zusätzliche Option. Zudem ordnet sich der Spanier dem Erfolg des Teams bedingungslos unter und sorgt für keine Unruhe, wenn er auf der Bank Platz nehmen muss. Ein Umstand, der nicht unterschätzt werden darf und Pedro Rodríguez Ledesma zum optimalen Mann neben den südamerikanischen Überfliegern macht.
Barçawelt wünscht Pedro Rodríguez alles Gute zu seinem 27. Geburtstag!