Nach sechs Jahren Vereinszugehörigkeit ist es geschehen: Pedro Rodríguez verlässt den FC Barcelona nach 99 Toren und 321 Spielen in Richtung der englischen Premier League zum FC Chelsea. Auf seiner heutigen Abschiedskonferenz durfte sich der Kanarier allerdings noch einmal gebührend von den Katalanen verabschieden, seine Gründe für den Wechsel darlegen und sich bei seinen Mitspielern bedanken. Wir haben die wichtigsten Aussagen für euch übersetzt.
Pedro leitete die Pressekonferenz mit folgenden Worten ein: „Ich bin ein wenig nervös. Ich habe nichts vorbereitet, deswegen werde ich das von mir geben, was mir gerade in den Sinn kommt. Ich weiß nicht, was sie mich alle fragen werden und ziehe es vor, erst einmal etwas von mir aus zu sagen. Ich habe gesehen, wie die Philosophie dieses Klubs aussieht. Seit meiner Ankunft habe ich immer davon geträumt, in die erste Mannschaft zu gelangen, was auch Realität wurde. Ich habe von großen Spielern und vielen Trainern gelernt und möchte allen danken, da ich stets gut angenommen wurde. Alle Momente, die ich hier gelebt habe, werde ich mit mir tragen, sowie auch die Titel, die wir gewonnen haben. Ich habe von allen lernen können. Von Valdés, Puyol, Xavi, Piqué, Sergio und Leo – der beste Spieler der Welt. Ich möchte auch dem Präsidenten sowie den Mitgliedern des Boards danken. Ich bin traurig, diesen Klub zu verlassen, aber glücklich, alles gegeben zu haben. Vielen Dank für die, die mir das Gefühl gegeben haben, Teil dieses großen Klubs zu sein.“
Der Flügelstürmer fuhr anschließend mit den Gründen zu seinem Wechsel zum FC Chelsea fort: „Ich bin immer ehrgeizig gewesen und habe Spielzeit gewollt. In dieser Hinsicht wurde es hier allerdings ein wenig kompliziert und ich wusste, dass es möglich war, Barça zu verlassen. Ich wollte in den wichtigen Spielen wieder dabei sein. Die Entscheidung diesen Klub zu verlassen, belastete mich, aber ich freue mich auch schon auf die neue Herausforderung. Ich hoffe, dass ich mich wieder für ein Team wichtig fühlen kann. Ich hätte liebend gerne hier meine Karriere beendet, aber die Umstände haben dies leider nicht möglich gemacht.“
Angesprochen auf seine Vertragsverlängerung zu Anfang dieses Sommers antwortete Pedro wie folgt: „Ich habe diesen Kontrakt unterzeichnet, da ich dachte, dass ich noch für ein paar Jahre hier bleiben würde. Denn es gibt nirgends so etwas wie hier in Barcelona. Aber dann hatte sich diese Möglichkeit aufgetan und ein Klub hat ein Angebot abgegeben und nun freue ich mich darauf, dort spielen zu können.“
Danach kam der Kanarier auf das zukünftige Barcelona zu sprechen: „Es gibt in diesem Klub viele Spieler und ich glaube nicht, dass man mich vermissen wird. Selbstverständlich werde ich sie alle vermissen, zumindest als Menschen. Was am meisten wehtut, ist, dass ich diese wundervollen Menschen nun hinter mich lassen muss. Aber Barça wird sich auch in Zukunft weiterhin nach vorne bewegen und erfolgreich sein.“
Auf die letzte, für Pedro enttäuschende, Saison ging der 28-Jährige auch ein: „Es gehörte definitiv zu jenen Jahren, in denen ich am meisten gelitten habe. Ich merkte, dass ich keine Bedeutung mehr besaß und war traurig. Aber in der Umkleidekabine mit meinen Kollegen fühlte ich mich immer sehr wohl. Dennoch beschloss ich, einen anderen Weg einzuschlagen. Ich wollte mich wieder wichtig fühlen; mit Geld hatte dieser Wechsel überhaupt nichts zu tun. Ich wollte neue Ziele für mich setzen und fühle mich nun auch wieder wichtig.“
Natürlich durften auch ein paar Worte zu seinem Wechsel zum FC Chelsea nicht fehlen: „Ich hätte niemals gedacht, dass ich diesen Klub einmal verlassen würde und es fühlte sich komisch an, nun ein neues Trikot von einem anderen Klub zu tragen. Aber gleichzeitig freue ich mich auch. Das Schwierigste ist aber sicherlich der Abschied von all den Mitarbeitern und Menschen in diesem Klub. […] Mir wurde bei Chelsea schon gesagt, dass ich irgendetwas singen müsse. Der Empfang zu Anfang war aber großartig. John Terry ist ein Kapitän mit großer Persönlickeit. Außerdem habe ich auch bekannte Gesichter in der Umkleidekabine. Es freut mich, wie alles bisher ablief.“
Auch die Einflussnahme José Mourinhos wurde von Pedro angesprochen: „Ich weiß, wer er ist und was in der Vergangenheit passiert ist. Mir gefielen seine Worte, dass er Chelsea zum stärksten Team formen möchte – und das mit mir. Ich habe den Verantwortlichen dann gesagt, dass mich ein Leben in London freuen würde. Mourinho und ich sprachen nicht von der Vergangenheit und er bestand darauf, was mein persönlicher Wunsch wäre. Ich war zufrieden, ob der Vertragsverlängerung, aber meine Situation hier hätte sich nicht geändert. Trotz des Beharrens des Trainers habe ich den Verantwortlichen dann mitgeteilt, dass ich gehen möchte, weil ich mehr Minuten bei einem anderen Klub wollte. Der Verein zeigte mir hier immer großen Respekt und dafür möchte ich mich bedanken.“
Dass Pedro durch seinen Wechsel zum FC Chelsea ein erneutes Aufeinandertreffen mit dem FC Barcelona als Gegner möglich macht, ist dem Kanarier bewusst. Der Angreifer hierzu: „Ich möchte hier als Gegner nicht herkommen und gegen Barcelona spielen. Es wäre sicherlich äußerst seltsam in dieses Stadion als Gegner einzutreten. Aber ich weiß nicht, was das Schicksal hier für mich bereithält.“
Zum Schluss ging der Flügelstürmer auch noch kurz auf den Faktor ‘Nationalmannschaft’ beziehungsweise ‘Europameisterschaft 2016’ ein: „Das war auch wichtig [bei der Entscheidung für den Wechsel]. Wie auch der Nationalmannschaftstrainer [Vicente del Bosque] sagte, wäre es nicht zwingend notwendig gewesen, zu wechseln. Aber natürlich bin ich gerne bei der Nationalmannschaft und möchte mit zur Europameisterschaft 2016.“
Nach seiner Abschiedspressekonferenz wurde der Kanarier noch einmal mit Applaus vonseiten der Reporter sowie seinen ehemaligen Mitspielern gebührend verabschiedet und verließ den Hörsaal. Auch die Barçawelt-Redaktion möchte noch einmal den großen Respekt gegenüber Pedro Rodríguez betonen und abschließend einen großen Dank aussprechen. ¡Gràcies Pedro por todo!
Eindrücke des heutigen Abschieds:
https://www.youtube.com/watch?v=7QIx2Gikbig
Pedros beste Tore im Dress der Blaugrana: