Bildquelle: fcbarcelona.com
Die Verschnaufpause des FC Barcelona bis zur nächsten Partie ist diesmal mit drei Tagen ziemlich knapp bemessen. Bereits am Dienstag steht der nächste Fußballkracher vor der Tür, keine Woche ist seit der bitteren Niederlage gegen den AC Milan vergangen. Dem Team bleibt kaum Zeit, die unglückliche Fügung der Dinge aufzuarbeiten und sich vertiefte Gedanken über die Hintergründe der Niederlage zu machen, und vielleicht ist dies in Anbetracht der Kritik und der Grundsatzdiskussionen, in welche die konkrete Spielweise verwickelt ist, ganz gut. In der Copa del Rey wartet mit Real Madrid ein harter Brocken, der im Camp Nou nur allzu gern den Einzug ins Finale feiern und den Katalanen einen tiefen Stich ins Herz verpassen würde. Dass dies um jeden Preis verhindert werden muss, weiß auch Lionel Messi und stellt an sich und die Mannschaft die höchsten Ansprüche. „Wir müssen gegen Real Madrid in unserer besten Verfassung sein, andernfalls kommen wir nicht weiter.”
Nur die Mannschaft zählt
Nach dem 1:1 im Santiago Bernabéu im Hinspiel des Copa-Halbfinals ist Lionel Messis Leistung in der medialen Landschaft nicht gut weggekommen. Vom vierfachen Weltfußballer sei viel zu wenig gekommen, so die landläufige Meinung. Sein Erfolg im Gegenpressing und das im Anschluss hieran erfolgte passgenaue Zuspiel zu Fàbregas, der es sich nicht nehmen ließ, seine Mannschaft in Führung zu bringen, wurde dabei elegant unter den Tisch gekehrt. Es zeugt von fußballerischem Desinteresse, Messis Leistung ausschließlich auf die Anzahl seiner erfolgreichen Dribblings zu reduzieren und die vielen Facetten seines Spiels zu unterschlagen. Den Spieler selbst kümmern die unvollkommenen Kritiken an seiner fußballerischen Darbietung im Hinspiel nicht mehr. „Ich denke jetzt ausschließlich darüber nach, mit der Mannschaft eine gute Leistung abzuliefern und ins Finale einzuziehen. Was die Leute über mich erzählen, interessiert mich nicht”, so der kleine Argentinier.
Barça spielt auf Sieg
Für ihn zähle ausschließlich ein Weiterkommen seiner Mannschaft, individueller Ruhm sei für ihn kein erstrebenswerter Zustand. Tore sind für ihn lediglich ein Mittel zum Zweck, der darin besteht, dem FC Barcelona zum Erfolg zu verhelfen, so Messi. Im Vorfeld der Begegnung gegen den Kontrahenten aus Madrid ist Messi optimistisch und sich durchaus darüber bewusst, dass ein Verwalten des Hinspielergebnisses keine Option für das Auftreten im Camp Nou begründet, sondern einem Spiel mit dem Feuer gleichkäme. „Mit unseren Fans im Rücken haben wir keine andere Wahl als gegen Real Madrid auf Sieg zu spielen. Wir dürfen nicht darüber nachdenken, dass ein torloses Remis uns weiterbringen würde.”
„Meinem Körper geht es besser, wenn ich nicht pausiere”
Mit dem Standpunkt, dass Messis Performance in den letzten Wochen nur ein suboptimales Niveau vorweisen konnte, korrespondiert die Forderung nach mehr Auszeiten für den Ausnahmekönner. Der Trainerstab hat bereits verlauten lassen, dass es Messi immer in den Beinen zuckt und eine Nichtberücksichtigung den Spieler vor eine harte Geduldsprobe stellen würde. Messi bekräftigte nun diese Aussage und nannte auch stichhaltige Gründe, die für dieses Vorgehen sprechen: „Seit Jahren muss ich ein hohes Spielepensum absolvieren. Meinem Körper geht es besser, wenn ich nicht pausiere”, ist sich Messi sicher.
Spiel gegen den AC Milan nicht mehr präsent
Angesprochen auf die schwache Partie gegen den AC Milan und die behäbige Vorstellung gegen Sevilla in der ersten Halbzeit fand der Spieler klare Worte. Man dürfe sich von den Eindrücken nicht verrückt machen lassen und müsse die negativen Empfindungen ausblenden. „Wir müssen uns zusammenreißen, es stehen entscheidende Spiele bevor”, meint Messi mit Blick auf die “Big-Games”, die demnächst anstehen. Wenn der FC Barcelona wie zuletzt schlecht spielt, hagelt es Kritik und die Erfolge der Vergangenheit, auch der jüngeren Zeitgeschichte geraten nur allzu leicht in Vergessenheit. Viel Zeit, die schönen Momente im Profileben auszukosten, steht den Spielern nicht zur Verfügung. „Die Schnelllebigkeit des Fußballs gestattet es uns nicht, unsere Errungenschaften zu genießen. Aber in Zukunft bekommen sie die Aufmerksamkeit, die sie verdienen.”
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