Heute erfolgte nach langer Wartepause endlich der tatsächliche Trainingsauftakt beim FC Barcelona. Mit von der Partie war natürlich auch Marc Bartra, der es kaum erwarten konnte, auf den Platz zurückzukehren. Kurz zuvor gab der junge Innenverteidiger der Katalanen ein Interview für die Sport, in welchem er über die neue Saison, das Innenverteidiger-Dasein bei Barça, seine eigenen Hoffnungen und Erwartungen sowie seine Beziehung zum neuen Trainer Luis Enrique sprach.
Marc Bartra freut sich endlich wieder auf dem Trainingsplatz zu stehen, gestand aber auch ein nervlich sehr anstrengendes Jahr hinter sich zu haben: „Nach zwei Monaten Urlaub möchte man wieder ins Training einsteigen und Tag für Tag mit seinen Teamkollegen genießen. Ich hab sie ein wenig vermisst. Wir sind körperlich ausgeruht und haben uns mental erholt. Für das gesamte Team war die letzte Saison emotional jedoch sehr anstrengend. Es passierten zu viele Dinge im sportlichen sowie im nicht-sportlichen Bereich. Es war sehr hart, es gab zu viel Druck.“
Der derzeitig stattfindende Umbruch: „Neue Gesichter bedeuten immer Veränderungen und wir haben wichtige Spieler verloren, die große Qualität hatten und den Verein zu dem machten, was er ist. Es ist nicht wichtig, ob eine Renovierung oder eine Revolution stattfindet. Wenn man die Neuverpflichtungen von außen beurteilt, hat man junge und hungrige Spieler eingebaut. Wir werden einige neue Gesichter sehen, aber von dem, was wir gesehen und gehört haben, scheint es, als würden wir noch einen Innenverteidiger vermissen.“
Die Bedeutung, beim FC Barcelona Innenverteidiger zu sein: „Es ist nicht leicht, bei diesem Klub defensiv zu spielen. Es geht nicht darum, ein guter oder schlechter Fußballer zu sein, sondern sehr spezifische Eigenschaften aufzuweisen. Neben dem Wissen, wie man verteidigen muss, muss man mit einem ständigen Risiko leben, sofort den Ball zurückgewinnen und sehr schnell sein.”
Dass der Verein auf dieser Position in den vergangenen Jahren vergeblich nach Verstärkungen suchte und mit Ausnahme von Javier Mascherano nur Spieler aus dem eigenen Nachwuchs einsetzte, erklärte die Zukunftshoffnung wie folgt: „Der Vorteil der Jugendakademie ist, dass wir seit unserer Kindheit mit diesem System spielen, und das zeigt sich. Für uns ist es natürlich, aber wenn ein Spieler kommt, der nie so gespielt hat, kann es ziemlich falsch laufen. Jeder muss geduldig sein.“
Marc Bartra: „Ich bin reifer geworden“
Nach der vergangenen Spielzeit war der Ärger vieler Fans naturgemäß sehr groß. Marc Bartra zeigte mit seiner Antwort ein Stück weit Verständnis und meinte: „Was ich verstehe ist, dass ein Klub wie Barça sich ein Jahr ohne Titel nicht erlauben kann. Ich weiß nicht, ob wir alle verwöhnt waren, aber wir dachten, der Gewinn der Meisterschaft und der Champions League wäre einfach.“
Anschließend sprach der 23-Jährige über Neo-Barça-Coach Luis Enrique: „Ich traf ihn vor zwei Jahren während meines Sprungs zum professionellen Fußball. Sein Einfluss war entscheidend für mich. Er ist ein ehrgeiziger und ambitionierter Trainer, ein geborener Wettkämpfer und kennt alle taktischen Systeme von Barcelona.“
Abschließend offenbarte Marc Bartra noch seine Ziele für die neue Spielzeit: „Ich hoffe, die Leute werden einen besseren Spieler sehen. Ich verspüre große Begeisterung und den Willen, alles zu gewinnen. Ich bin nun reifer geworden. Ich habe persönliche Erfahrungen gesammelt, in dieser Saison möchte ich noch konsistenter sein. In den letzten zwei Monaten hab ich gearbeitet, um zwei Kilo zu gewinnen. Ich bin ein bisschen stärker geworden.“