Javier Mascherano gab dem FC Barcelona kürzlich zwei Exklusivinterviews für das vereinsinterne Format ‘Barça-Fans’. Dabei sprach er sowohl über viele persönliche Angelegenheiten als auch über seine Mannschaftskollegen Neymar, Iniesta, Xavi sowie Mathieu. Der Argentinier verriet dabei zahlreiche spannende Details.
Wieso wirst du ‘El Jefecito’ genannt? „Den Spitznamen ‘El Jefecito’ bekam ich schon zu meiner Zeit als River-Plate-Spieler. Leonardo Astrada, eine Vereinslegende und ein sehr guter defensiver Mittelfeldspieler, trug den Kosenamen ‘El Jefe’ und er adelte mich als seinen möglichen Nachfolger. Des Weiteren gab es einmal ein Interview von uns beiden und dies trug den Titel: “El Jefe y El Jefecito“. Dementsprechend übernahm die Presse diesen Namen für weitere Artikel über mich.“
Welche Dinge gefallen dir an deinem Beruf am meisten und welche am wenigsten? „Ich finde es gibt absolut nichts zu bemängeln an diesem Beruf, ich liebe meine Arbeit. Ich bin glücklich, das machen zu können, was ich liebe. Naja – vielleicht fällt mir da doch etwas ein. Es ist nicht direkt negativ, sondern hat lediglich etwas mit meiner eigenen Art zu tun. Ich bin von Natur aus ein eher zurückhaltender Typ. Der Fakt, dass Menschen mich in der Öffentlichkeit erkennen, führt dazu, dass ich mich manchmal ein wenig unwohl fühle. Das gehört jedoch zum Beruf dazu und ist nichts Verwerfliches.“
Weshalb trägst du sowohl in der Nationalmannschaft als auch im Klub die Nummer 14? „Das war vor vielen Jahren einfach nur ein Zufall. Ich hatte eigentlich in der Nationalmannschaft immer die Nummer 5 oder die 8 gehabt, in der Copa América im Jahr 2007 waren beide Nummern jedoch schon vergeben. Von den übrigen Nummern wählte ich die 14 einfach so aus. Die Copa verlief sehr erfreulich und als ich zu Barça wechselte war eine der freien Nummern die 14, da Thierry Henry kurz zuvor den Verein verlassen hatte. Also nahm ich sie auch hier bei Barça.“
Wie spricht man deinen Namen aus? Masch-KE-rano oder Masche-Rano? „Beides ist richtig. Der Name kommt aus dem Italienischen – hier spricht man es eher mit einem K aus. In meiner Heimat spricht man es eher sanft aus. Deshalb ist beides korrekt, das ist bloß eine Frage des Landes.“
Javier Mascherano über seine Mitspieler
„Mathieu ist eine sehr ruhige Person. Er redet nicht viel in der Umkleidekabine und ist relativ schüchtern. Wir wissen alle, dass es nicht einfach ist, sich in einem neuen Verein einzuleben und deshalb versuchen wir, ihm dies mit Späßen zu vereinfachen. Er soll eine lockere Atmosphäre hier haben. Vertrauen braucht nun einmal seine Zeit. Fußballerisch gesehen bietet er viele herausragende Qualitäten – ein gutes Passspiel, einen starken linken Fuß und er kann sehr gut ein Spiel aufbauen. Diese Attribute machen ihn zu einem tollen Spieler. Des Weiteren gibt er unserem Spiel etwas, das uns in dieser Form fehlte: Physische Stärke.“
„Iniesta ist eine wunderbare Person. Ich kann nur lobende Worte für ihn finden – wir haben eine super Beziehung zueinander. Es handelt sich bei ihm um eine großartige Persönlichkeit. Iniesta ist ein ruhiger und ehrlicher Mensch. Er scherzt zwar auch ab und zu, ist jedoch großteils eher introvertiert und ruhig. Er hat in diesem Verein eine sehr große Rolle, neben der jahrelangen Zugehörigkeit zum Kapitänskreis, hat sich Andrés im Laufe der Zeit zu einer Legende, einem Idol in Barcelona, entwickelt. Andrés ist einer der besten Spieler in diesem Land und hat auch die entsprechende Anerkennung der Nation. Allein mit seinem Treffer im Finale der Weltmeisterschaft hat er sich in die Geschichtsbücher eingetragen und unvergesslich gemacht.“
„Xavi ist ebenfalls eine fantastische Persönlichkeit. Er war zusammen mit Carles Puyol und Víctor Valdés eine große Hilfe, als ich zum Verein stieß, neben den Argentiniern Milito und Messi. Sie gaben mir das Gefühl, schon immer hier gewesen zu sein. Als Spieler ordne ich ihn in einer Reihe mit Andrés ein, sowohl für den Verein als auch bei der Nationalmannschaft gehört beziehungsweise gehörte er zu den Besten. In der Kabine macht er oft Witze, er spielt gerne Streiche. Ich teile viele Ansichten mit ihm, wir reden sehr oft – häufig auch über Fußball.“
„Mit Neymar in unseren Reihen wurde unser Team um einen bescheidenen jungen Spieler bereichert, der immer auf dem Boden bleibt. Letzteres ist in seinem Alter mit all dem Trubel um ihn herum nicht gerade einfach. Spielerisch hat er wahnsinnige Fähigkeiten, er ist stark im 1-gegen-1, hat eine unfassbare Geschwindigkeit und gehört jetzt schon zu den Besten der Welt. Im Umkleideraum ist er immer sehr fröhlich. Mit seiner Musik und seinen Witzen stellt er sich positiv in den Vordergrund. Er ist ein toller Junge!“