Ex-Barça-Spieler Xavi Hernández – mittlerweile in Katar beim al-Sadd Sport Club unter Vertrag – sprach kürzlich mit dem katarischen Journalisten Matthias Krug über einige interessante Details aus seinem Sport- und Privatleben. Die Fragen sind dabei äußerst vielseitig und erstrecken sich von sportlichen Idolen bis hin zu seiner Lieblingsmusik.
Was ist Ihre erste Erinnerung an eine Weltmeisterschaft?
Das Maskottchen der Weltmeisterschaft in Spanien – ‘el Naranjito’ – oder die Weltmeisterschaft von Mexiko 1986 von Maradona. Damals war ich sechs Jahre. Ich erinnere mich an die ‘Hand Gottes’ oder sein anderes Tor gegen England.
Welche WM-Spiele haben Sie als Fan gesehen?
Keines. Nur als Spieler. Als Fan habe ich alle vor dem Fernsehen gesehen. Ich erinnere mich an jene [WM] in den USA, als ich und meine Familie um drei oder vier Uhr früh aufstanden, um das Spiel gegen Rumänien oder die Schweiz zu sehen.
Wird Katar die erste WM als Fan sein?
Vermutlich. Es wird ein Luxus sein, drei Spiele an nur einem Tag zu sehen.
Wer war Ihr erstes großes Idol?
Das erste Mal im Camp Nou war ich bei der Gamper-Trophy. Ich war mit meiner gesamten Familie. Mein Papa und mein Großvater haben uns alle mitgenommen. Ich habe mich in Schuster verliebt. Es war ‘der andere’, der blonde mit seiner Mähne. Er hat im Zentrum gespielt und die Bälle 30-40 Meter verteilt. Er hat mich in seinen Bann gezogen. Später – als ich bereits bei Barça war -, mit elf oder zwölf Jahren haben sie mir gesagt, dass ich mich an Guardiola orientieren solle.
Die perfekte Elf?
Das ist sehr schwer. Ich entscheide mich für einen und fühle mich dann schlecht. Ich würde sehr viele aus dem letzten Jahrzent des FC Barcelona auswählen. Danach würde ich zusehen, dass ich Maradona, Pelé, di Stefano, Zidane und Cruyff hinzufüge. Ich würde mich selbst nicht wählen. Das wäre sehr überheblich.
Wer ist der stärkste Gegner?
Real Madrid. Ich erkenne ihre Größe an, sie haben es uns immer sehr schwer gemacht in der Liga oder Champions League.
Ein Spieler, der sehr schwer unter Kontrolle zu bringen ist?
Sehr viele. Ich habe nicht sehr viele Spieler unter Kontrolle bringen müssen, aber ich habe gegen Zidane, Scholes oder Beckham gespielt, die nicht viele Bälle verlieren. Das war sehr schwer. Sie waren die Besten ihrer Zeit.
Der beste Ratschlag?
Die Werte von ‘Can Barça’ [‘Haus’ Barça]. Demut, Arbeit, Konstanz und Selbstlosigkeit. Manchmal ist das sehr schwer, weil du sehr oft im Mittelpunkt stehen möchtest, aber deinen Egoismus hinter die Mannschaft stellen musst.
Ihr bestes Spiel?
Es ist sehr schwer, eines auszuwählen. Ich war sehr glücklich am Spielfeld. Ich habe es genossen, Fußball zu spielen. Ich hatte eine großartige Zeit auf dem Spielfeld. Auch in Finalspielen, in denen man noch angespannter und nervöser ist.
Ihr erstes Auto?
Ein Seat León. Der Verein hatte ein Abkommen mit Seat und sie haben es mir gegeben.
Ihre bevorzugte Musik?
Jene aus den Achtzigern. Meine Brüder haben diese Musik immer gehört. Mir gefällt Bruce, Michael Jackson, Madonna, Bryan Adams. Ich höre viel Musik.
Ihr Lieblingsfilm?
Einer der besten ist ‘Cadena Perpetua’ [Die Verurteilten].
Ihr Lieblingsessen?
Japanisch und Pasta.
Sind Sie Frühaufsteher?
Nur wenn ich Verpflichtungen habe. Ich bin mehr ein Nachttyp. Ich mag es nicht, früh zu schlafen.
Was gefällt Ihnen?
Gutmütige, offene Personen. Humaner Umgang, sozial sein. Ich pflege einen guten Umgang mit allen Menschen. Zudem mag ich es, Dinge zu organisieren.
Was gefällt Ihnen nicht?
Das Gegenteil. Widerspenstige, unehrliche Menschen. Auch wenn es hart sein kann, möchte ich, dass sie mir die Dinge ins Gesicht sagen.