Ilkay Gündogan hält es für „nicht so unrealistisch“, dass der FC Barcelona in der Champions League sogar weiter als ins Viertelfinale kommt. Der 33-Jährige spricht in einem Interview mit der Zeitung La Vanguardia zudem über den scheidenden Trainer Xavi und bedauert, ihm noch nicht behilflicher gewesen zu sein.
„Kannst auch viel gewinnen, dem müssen wir uns klar werden“
Ilkay Gündogan über…
…seine Eingewöhnung beim FC Barcelona: „Ich wusste, dass ich zu einem der größten Klubs der Welt komme. Ein großer Klub bringt viele Fans mit sich, aber auch viele Leute im Umfeld des Klubs, die Meinungen haben. Ich wusste, was ich zu erwarten habe, aber im Leben kommt es immer anders, als du die Dinge vielleicht erwartest. Ich bin jemand, der sehr direkt und sehr realistisch ist, eine einfache Persönlichkeit hat. Ich hatte keine Probleme, damit klarzukommen, denn ich finde, ich bin nicht so kompliziert. Mir fällt es leicht, zu akzeptieren, wie die Dinge sind.“
…die bisher enttäuschende Saison von Barça: „Ich finde, wir hätten besser spielen können. Jeder von uns auf dem Platz. Wir sind natürlich nicht auf dem höchsten Level und nicht auf dem Level, das den höchsten Erwartungen entspricht, die die Leute haben. Aber wir haben sie auch gegenseitig. Wir haben während der Saison unter einer Menge Schwierigkeiten gelitten. Es ist keine Ausrede, doch wir hatten viele Verletzungen und Spieler, die nach langer Zeit zurückkamen und nach ihrer Rückkehr nicht viel Zeit hatten. Wir haben junge Spieler, die immer noch eine Menge lernen müssen, aber bereits viel Verantwortung tragen, was am Ende auch viel Druck bedeutet. Sie sind das vielleicht nicht so sehr gewohnt, was normal und menschlich ist. Die letzten drei, vier Monate kannst du natürlich viel verlieren, aber auch viel gewinnen. Dem müssen wir uns selbst klar werden.“
Gündogan: „Wer hätte Inter im Finale erwartet?“
…die Champions League: „Ich werde ehrlich sein: Im Moment sehe ich andere Teams, die höhere Chancen als wir haben. Aber wenn du mal in der K.o.-Phase bist und ins Viertelfinale einziehst, dann gibt es wieder eine neue Auslosung. Und wenn du es sogar schaffst, ins Halbfinale zu kommen, dann werden die Chancen immer ausgeglichener. Nur als Beispiel: Wer hätte Inter im vergangenen Jahr im Finale erwartet? Von daher sehe ich es nicht so unrealistisch. Aber ich weiß auch, dass sich das Zentrum der Aufmerksamt auf dem höchsten Level befinden muss, denn wenn nicht, dann wird es für jeden schwierig. Es gibt Teams, die vielleicht erfahrener sind als wir, aber wenn wir fähig sind, das Momentum auf unsere Seite zu ziehen, können wir es auch noch eine Weile tragen.“
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…Trainer Xavi: „Er ist auch für mich sehr wichtig. Ich bin ehrlich: Er hat am Ende auch den Unterschied ausgemacht, dass ich zu diesem Klub komme. Natürlich war es mein Kindheitstraum, eines Tages für Barça zu spielen und ich war in der Vergangenheit schon nahe dran, doch es hatte nicht sollen sein. Viele Dinge im Fußball hängen davon ab, welcher Trainer gerade da ist, wie sehr er dich will, welches Gefühl er dir gibt. Wäre das nicht positiv gewesen, würde ich hier vielleicht nicht sitzen. Wir hatten unglaubliche Gespräche, bevor ich mich für den Wechsel entschied. Vom Verdienst geht viel an ihn. Ich bin ihm sehr dankbar und wünschte, ich hätte persönlich mehr tun und es besser machen können, um ihm mehr zu helfen. Ich weiß, wie schwierig es manchmal sein kann, der Trainer zu sein und all die Verantwortung zu tragen. Es ist jetzt wichtig, zu versuchen, ihm zu helfen, um die Saison so gut wie möglich und erfolgreich zu beenden. Wir wissen nicht, wie es aussehen wird, aber je mehr wir gewinnen, desto besser geht es aus.“
Flick zum FC Barcelona? Gündogan: „Großartiger Trainer“
…Xavis Entscheidung, zum Saisonende zurückzutreten: „Ich respektiere das, denn er ist ein intelligenter Mann und weiß, was er will, was das Beste für das Team ist. Er ist keiner, der zuerst an sich selbst denkt. Natürlich denkt er an seine Familie, aber auch daran, was das Beste für den Klub ist. Das verdient viel Respekt, denn er liebt den Klub so sehr.“
…Hansi Flick als möglichen Xavi-Nachfolger: „Ich weiß, dass es um einige Personen einige Gerüchte gibt. Das befindet sich außerhalb meiner Reichweite, ich kann das natürlich nicht kommentieren. Aber ich kann sagen: Hansi ist nicht nur ein unglaublicher Mensch, sondern auch ein großartiger Trainer. Er hat mit Bayern München das Triple gewonnen, dort einen unglaublichen Job gemacht. Er kam in einer sehr schwierigen Situation zur deutschen Nationalmannschaft, was sehr schwer für ihn war. Er ist sich selbst immer treu geblieben, was ich sehr respektiere. Was auch immer in der Zukunft passiert: Ich weiß, dass er ein unglaublicher Mensch und Trainer ist.“
…Lamine Yamal: „Ich habe nicht so viel mit anderen 16-Jährigen trainiert wie mit Lamine, daher kann ich gar kein Beispiel als Vergleich heranziehen. Er ist sehr besonders, du musst natürlich sehr vorsichtig mit ihm umgehen, denn er ist immer noch ein Teenager. Aber er trägt schon so viel Verantwortung und wenn er selbstbewusst genug ist, kannst du ihm den Ball geben, weil er damit sehr viele gute und entscheidende Dinge für das Team anstellt. Doch wir müssen uns auch dessen bewusst sein, dass seine Leistungen mal auf und ab gehen können, das ist total normal. Bisher hat er viel geleistet, in den nächsten paar Monaten wird er uns noch mehr geben. Er ist ein unglaubliches Talent.“
Flick als neuer Barça-Trainer? Lewandowski antwortet entschlossen
