Xavi kommentiert den bei Gavi aufgetretenen Kreuzbandriss, dabei macht der Trainer des FC Barcelona dem spanischen Nationalcoach keinen Vorwurf, vielmehr schlägt er zu Nationalmannschaftabstellungen eine Alternative vor. Dem Youngster berichtet er derweil von seinem einst eigenen Kreuzband-Schock.
FC Barcelona lange ohne Gavi: „Werden sein Fehlen spüren“
Kreuzbandriss und Meniskus-Verletzung im rechten Knie: Der FC Barcelona muss die restliche Saison 2023/24 ohne Gavi planen. Der 19 Jahre alte Mittelfeldakteur hat sich den schweren K.o. am vergangenen Sonntag zugezogen, als er im Rahmen der Qualifikation zur Europameisterschaft 2024 in Valladolid mit Spanien auf Georgien traf.
Xavi kommentierte den bitteren Verlust der Nummer 6 am Freitag in der Pressekonferenz vor dem 14. LaLiga-Spieltag gegen Rayo Vallecano (Samstag, 14 Uhr). „Der Ausfall von Gavi ist bedeutend, für uns ein Unglück. Er ist aufgrund seiner Leidenschaft, seiner Lust und seiner Courage nicht zu ersetzen. Wir müssen versuchen, ihn zu ersetzen, aber es ist schwierig. Morgen würden wir Gavi brauchen. In Vallecas ist es immer sehr schwierig. Wir haben gegen diese Mannschaft zuletzt nicht gewinnen können. Wir werden sein Fehlen wegen seiner Intensität und seines Gewinner-Charakters spüren. In meiner Karriere habe ich wenige, fast niemanden auf dem emotionalen Level gesehen, auf dem sich Gavi befindet“, so der Trainer der Katalanen.
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Xavi erlitt einst auch Kreuzbandriss: Was er Gavi sagte
Einst, Anfang Dezember 2005, hatte Xavi selbst übrigens auch einen Kreuzbandriss erlitten, woraufhin er aber bereits Ende April 2006 wieder auf dem Platz gestanden war. Darüber habe er mit Gavi nun „natürlich gesprochen. Ich hatte das selbst erlebt, mich hat das zu einem besseren Fußballer und reifer gemacht. Es gab mir das Bewusstsein dafür, mehr auf mich zu achten, auf die Details zu schauen. Das ist das, was ich gelernt und was ich ihm auch vermittelt habe. Dass er keinen Tag überspringt, dass er sich so gut wie möglich erholt. Es ist das Knie, das ist immer eine schwierige Sache“, betonte der 43-Jährige.
Einen Vorwurf macht Xavi seinem Kollegen Luis de la Fuente, der die „Selección“ coacht, übrigens nicht. Dass Gavi trotz der bereits gemeisterten Qualifikation für die EM mitwirkte, war für den Barça-Trainer prinzipiell kein Problem.
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FC Barcelona: Xavi macht Spanien-Trainer keinen Vorwurf
„Ich habe eine sehr gute Beziehung zu De la Fuente. Wir haben uns unterhalten. Ich denke nicht, dass es ein Trainer-Problem ist. Es ist ein Kalender-Problem. In dem Alter, das Gavi hat, sind es viele Spielminuten. Der Kalender ist voll mit Partien und das war der Grund, abgesehen vom Pech“, übte er Kritik an den Fußballverbänden FIFA und UEFA. Sein Vorschlag, anstatt den Klubfußball im September, Oktober, November und März Saison für Saison zu unterbrechen: „Acht, neun aufeinanderfolgende Monate im Klub und dann gehen die Spieler zur Nationalmannschaft. Dann gibt es die Qualifikation für die EM und die EM. Dann gäbe es nicht so viele Reisen. Die Südamerikaner reisen viel. Eine Lösung wäre: Neun Monate im Klub, zwei Monate in der Nationalmannschaft und einen Monat Urlaub. Ich glaube, das wäre eine gute Lösung und dass die FIFA darüber nachdenkt.“
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Sportdirektor Deco gab unterdessen kürzlich zu verstehen, es sei grundsätzlich nicht geplant, dass im Januar ein Spieler explizit als Gavi-Ersatz verpflichtet wird. Xavi dazu: „Ich werde mit Deco reden, um zu schauen, was man machen kann, aber aktuell gibt es nichts zu verkünden.“
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