Robert Lewandowski fühlt sich nach seinem im Sommer vollzogenen Wechsel vom FC Bayern München zum FC Barcelona glücklich. Der Pole erachtet Barça als ein Projekt und würde sich freuen, wenn sich die Möglichkeit ergäbe, mit Lionel Messi zu spielen.
Lewandowski will nicht nur Tore für den FC Barcelona erzielen
Zum zweiten Mal in Folge hat Robert Lewandowski den “Goldenen Schuh” als bester Torjäger ganz Europas gewonnen. Im Interview mit der spanischen Sportzeitung MARCA sagt er dazu: “Es bedeutet mir sehr viel, denn ich weiß, wie schwierig es ist, so viele tolle Tore zu schießen. Ich bin sehr glücklich und sehr stolz, den Goldenen Schuh zum zweiten Mal in Folge gewonnen zu haben. Aber es geht nicht nur um meine Ziele, sondern auch um die Ziele der Mannschaft.”
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— FC Barcelona (@FCBarcelona) November 11, 2022
Infolge seines Wechsels vom FC Bayern München zum FC Barcelona sind dem Stürmer bereits 18 Tore in 19 Pflichtspielen gelungen. Zum konkreten Ziel nimmt er es sich aber nicht, ein weiteres Mal den “Goldenen Schuh” zu gewinnen. “Daran denke ich nie. Das ist etwas Besonderes am Ende der Saison. In meinem Kopf denke ich nicht daran, viele Tore zu schießen, nur um diesen Preis zu gewinnen. Ich versuche immer, mein Bestes zu geben und nicht nur, um Tore zu schießen, sondern auch, um meiner Mannschaft zu helfen”, sagt der 34-Jährige.
Lewandowski orientierte sich an Ronaldinho – Bayern-Interesse an Haaland „war kein Problem“
Lewandowski über FC Barcelonas CL-Aus: “Team noch im Aufbau”
“Bei Barça geht es nicht nur darum, dass ich Tore schieße, sondern auch um meine Bewegungen auf dem Platz”, stellt Lewandowski klar und fügt an: “Viele Leute sehen mich und meinen, wenn ich ein Tor schieße, spiele ich gut, und wenn ich keins schieße, spiele ich schlecht, aber so ist es nicht. Barcelonas Stil ist anders, und ich wusste, als ich hierher kam, dass ich mich anpassen und zeigen musste, dass ich mehr kann als nur Tore schießen.”
Der polnische Nationalspieler will mit dem FC Barcelona natürlich um Titel spielen, wobei er mit der Champions League für diese Saison bereits ein Ziel aufgeben musste. “Ich wusste, dass wir in meiner ersten Saison in Barcelona nicht alles gewinnen würden. Dieses Team befindet sich noch im Aufbau und braucht Zeit, das ist Teil des Prozesses. Nächste Saison sollten wir wieder ins Achtelfinale der Champions League einziehen”, bekräftigt er und hält fest: “Es hat diesmal nicht geklappt, aber wir haben viel gelernt, vor allem weil wir viele junge Spieler haben.”
Messi? Lewandowski: “Weiß nicht, was passieren wird, aber …”
Beim neuen Angriff in der kommenden Saison könnte möglicherweise Lionel Messi helfen. Der Vertrag des 35-jährigen Argentiniers läuft bei Paris Saint-Germain zum Saisonende aus, seine Zukunft darüber hinaus gilt noch als ungeklärt. “Messi ist absolut brillant mit seinen unglaublichen Pässen zu den Stürmern. Wenn man über Leo nachdenkt, stellt man fest, dass er eine hervorragende Verbindung zu den Stürmern hat”, meint Lewandowski und betont: “Er weiß, wie man den Ball in den Strafraum bringt, zwischen die Linien… darin ist er der Beste der Welt. Ich weiß nicht, was in Zukunft passieren wird, aber für einen Stürmer wäre es zweifellos ein Traum, mit Lionel Messi zu spielen.”
Ein in Erfüllung gegangener Traum war für Lewandowski indes der Umzug nach Barcelona. “Es war eine sehr schwere Entscheidung, aber ich wusste, dass es der richtige Zeitpunkt war, zu gehen. Bei Bayern hatte ich alles unter Kontrolle und ich war in meiner Komfortzone. Aber in meinem Kopf wusste ich, dass es Zeit war zu gehen: Ich wollte eine lange Karriere haben und weiterhin glücklich sein”, erklärt der Torjäger seinen Wechsel.
Lewandowski: Mit Abgang vom FC Bayern raus aus der Komfortzone
Lewandowski versichert: “Als ich mit Barça ins Gespräch kam, wusste ich, dass es für mein persönliches und fußballerisches Leben die beste Entscheidung war, nach Barcelona zu gehen, um in LaLiga zu spielen. Es war immer mein Traum, in LaLiga zu spielen. Außerdem wollte ich nicht mein ganzes Leben in einer Liga spielen, und das war ein weiterer Grund, selbst nachdem ich bei Bayern alles gewonnen hatte. Ich werde immer stolz und dankbar dafür sein, aber mein klarer Plan war es, nach Barcelona zu wechseln. Hier habe ich mein neues Glück gefunden.”
Bei Vergleichen zwischen der Bundesliga und LaLiga tut sich Lewandowski derweil noch schwer. “Jede Liga ist anders, kein Zweifel”, findet er und sagt: “Um ehrlich zu sein, hängt das von jedem Team ab, nicht von der Liga. Vielleicht kann ich nach dieser Saison, nach etwas mehr Zeit, mehr über die Unterschiede zwischen der Bundesliga und LaLiga sagen. In Spanien habe ich auch defensive Mannschaften gesehen, die versuchen, mit dem Ball zu spielen, sogar im Camp Nou. Es ist noch zu früh, um zu sagen, worin die Unterschiede bestehen.”
Lewandowski plant bereits Zeit nach der Karriere
Sich und seinen neuen Klub sieht er jedenfalls auf einem positiven Weg. “Ich denke, dass man schon nach wenigen Monaten die Fortschritte sehen kann, die wir in Barcelona gemacht haben”, erklärt er und ergänzt: “Wir hatten viele Verletzungen, und dadurch haben wir viel an Stabilität verloren. Wenn man in der Champions League die Stabilität verliert, hat man Probleme. In dieser Hinsicht haben wir nicht viel Glück gehabt. In wenigen Wochen haben wir eine Menge Spieler verloren. Und wenn man bedenkt, dass wir mit einem neuen System und einer neuen Gruppe von Spielern angetreten sind, wurde die Sache noch komplizierter. Aber jetzt haben wir daraus gelernt und können weitermachen.”
Beim FC Barcelona hat Lewandowski ein bis 2026 datiertes Arbeitspapier unterzeichnet. Wenn der Kontrakt endet, wäre er 37 Jahre alt. Gedanken an die Zukunft macht er sich bereits. “Ich habe viele Dinge in meinem Leben zu tun, nicht nur Fußball. Aber ich möchte im Fußball bleiben, weil ich mit meiner ganzen Erfahrung helfen und Ratschläge geben möchte. Ich weiß nicht, welche Rolle das sein wird, aber zumindest ein Teil meines Lebens wird mit Fußball verbunden bleiben”, sagt er dazu.
WM in Katar wird laut Lewandowski “große Herausforderung”
Zunächst steht für den Angreifer mit Polen die Weltmeisterschaft in Katar auf dem Programm. “Die Weltmeisterschaft während der Saison zu haben, ist eine große Herausforderung”, meint Lewandowski. “Ich persönlich fühle mich bereit dafür”, bekräftigt er wiederum und relativiert: “Auch für die Mannschaften ist es schwierig, denn sie haben kaum Zeit, sich auf das Turnier vorzubereiten. Das ist ein Teil der Herausforderung: Man muss bereit sein und sein Bestes geben, egal was passiert.” Bei der WM spielt Polen in der Gruppe C gegen Mexiko (22. November, 17 Uhr), Saudi-Arabien (26. November, 14 Uhr) und Argentinien (30. November, 20 Uhr). Somit kommt es zum Aufeinandertreffen zwischen Lewandowski und Messi.