Drei Minuten und 37 Sekunden: Flick-Brandrede nach Sperre

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Hansi Flick holt zu einer Brandrede aus. Der Trainer des FC Barcelona bezieht Stellung zu seiner Zwei-Spiele-Sperre in LaLiga, äußert sich gegenüber der Presse satte drei Minuten und 37 Sekunden lang zu der Frage bezüglich des Urteils. Dabei stellt er eine Forderung.

Zwei-Spiele-Sperre für Flick

Beim FC Barcelona gibt es am Sonntag (21 Uhr) eine unschöne Premiere: Hansi Flick steht erstmals als Trainer der Katalanen nicht an der Seitenlinie, auch auf der Bank darf er nicht Platz nehmen. Nach seiner Roten Karte gegen Real Betis (2:2) muss er in den nächsten beiden Partien in LaLiga von der Tribüne aus zuschauen – erst dieses Wochenende gegen den CD Leganés, dann sogar auch noch am 21. Dezember gegen Atlético Madrid.

Erreicht hatte den 59-Jährigen das Urteil am Mittwoch einige Stunden vor dem Champions-League-Spiel der Blaugrana bei Borussia Dortmund. Im Anschluss an die Begegnung gegen den BVB wollte Flick die Sanktion nicht kommentieren, zu sehr war er mit dem Kopf bei der Königsklasse. Dafür kündigte er kurz und knapp an, sich am Samstag zu äußern – in der Pressekonferenz vor dem 17. Spieltag der Primera División.

Dabei holte der Chefcoach zu einer flammenden Rede aus, die satte drei Minuten und 37 Sekunden andauerte. Ungewöhnlich lange für eine Antwort, immerhin dauert eine PK in Gänze meist um die 15 Minuten.

Flick-Sperre: Berufung abgelehnt

Flick: „Ich bin hier in einer anderen Liga“

Flick: „Für mich ist der Punkt, dass meine Reaktion nichts Großes war. Als wir die Saison begonnen hatten, sagte ich meinem Team: ‚Ich will nicht, dass wir uns auf dem Platz beschweren, ich will nicht, dass wir Dinge gegenüber dem Schiedsrichter und Gegnern machen. Nein, wir spielen Fußball und fokussieren uns nur auf das, was wir machen. Andere Dinge – nein.‘ Ich will keine Energie für Dinge verschwenden, die wir nicht ändern können. Wenn der Schiedsrichter pfeift und Dinge entscheidet, können wir das nicht ändern. Der VAR kann das in manchen Situationen ändern, wir können es aber nicht. Ich muss jetzt die Rote Karte akzeptieren, was für mich drastisch ist. Ich bin hier aber in einer anderen Liga. Ich akzeptiere es, muss vielleicht an meinem Verhalten arbeiten.“

„Ich will, dass sie in jedem Spiel gleich entscheiden“

Dann wurde er deutlich: „Das Einzige, was ich will, ist, dass sie in jedem Spiel gleich entscheiden. Auf anderen Bänken. Sie müssen das überall zeigen, nicht nur bei Barça. Wir können nicht ändern, was auf dem Platz passiert, wenn wir vielleicht denken, es sei nicht die richtige Entscheidung des Schiedsrichters. Wir müssen es akzeptieren, aber wir müssen besser spielen. Das ist das Einzige, was ich von meiner Mannschaft will. Im Moment macht sie das wirklich großartig. Ich bin sehr zufrieden mit dem Team, weil es einen fantastischen Job macht. Sie beschweren sich nicht. Es ist nicht so, dass jeder zum Schiedsrichter rennt. Das ist das, was ich will. Sie sich das Team verhält, ist fantastisch und anders als in vorherigen Jahren. Das schätze ich sehr. Das ist der Weg, wie wir uns präsentieren wollen, wie unsere Philosophie ist: Immer darauf schauen, was wir tun können, besser machen können. Mehr nicht. Du analysierst die Spiele und hast nächstes Mal die Chance, es besser zu machen. Auch Schiedsrichter können es besser machen. Wir sind alle Menschen, machen Fehler. Um zurück zur Roten Karte zu kommen: Ich akzeptiere es, muss meine Emotionen etwas besser kontrollieren. Das werde ich tun.“

Der Barça-Trainer wurde folglich nochmals mit der Sperre und seinen Gedanken dazu konfrontiert. Flick gab aber zu verstehen: „Ich werde nie wieder etwas zu Schiedsrichtern beantworten. Ich mag das nicht. Ich weiß, dass es für euch sehr interessant ist, wie ich darüber rede, aber keine Chance. Ich habe gesagt, was ich sagen wollte.“

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16 Kommentare

  1. Das ist schon schlimm, das man nicht einmal eine Meinung in Form einer vernünftigen Kritik äußern darf, ohne zu befürchten dafür sanktioniert zu werden.
    Man darf sozusagen kaum noch Emotional sein und als Verantwortlicher direkt an der Seitenlinie ist dies wohl noch um ein vielfaches schwieriger als wenn man auf der Couch sitzend seinen Verein verfolgt.

    Ist er nicht beleidigend gewesen, hat in überschwänglichen Maße kritisiert, sondern einfach nur Emotional kurz reagiert, so empfinde ich diese Entscheidung weiterhin für falsch das volle Strafmaß zu ziehen.
    Hier fehlt mir generell im Fussball einfach das Fingerspitzengefühl und im Nu fallen mir da einige Trainer ein, die dann fast im Wochentakt Urlaub von der Bank nehmen müssten.

  2. Ich sehe , dass genauso. Übrigens wäre er in Deutschland für 1 Spiel gesperrt worden. Aber das ist Spanien. Ancelotti hätte vermutlich noch ein Gutschein bekommen fürs nächste Spiel.Und bei Aspas bin ich bei ” MO”. Was der sich erlaubt hat,gegen den Schiri, gegen Spieler und Aufhetzung der Zuschauer. Ein Schauspieler.Das wäre normaler weise 3 Spiele Sperre. Und dann machen die auch noch das 2-2 . Da sieht man mal wie ungerecht der Fussball ist.Aber wir, Barca, müssen auf uns fokussiert sein. Da hat Flick recht. Nur das können wir beeinflussen.

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