Xavi erklärt, warum er mit Lamine Yamal einen gerade erst 15-Jährigen in den Kader des FC Barcelona für das Liga-Spitzenspiel gegen Atlético Madrid beruft. Der Trainer der Katalanen reagiert vor dem Duell zudem entschlossen auf die Häme für seine Sonnen-Beschwerde nach dem 0:0 beim FC Getafe und möchte sich den Mund nicht verbieten lassen.
Ein Spitzenspiel gibt es Camp Nou in der laufenden Saison und vor dem vorübergehenden Umzug des FC Barcelona wegen des Stadion-Umbaus noch zu sehen: Die Katalanen empfangen den gut aufgelegten Tabellendritten Atlético Madrid am Sonntag im Rahmen des 30. Spieltags von La Liga (16:15 Uhr, im Barçawelt-Liveticker). Hierzu stand Trainer Xavi am Samstagmittag in der Pressekonferenz Rede und Antwort.
PK vor FC Barcelona – Atlético Madrid: Xavi…
…über das Duell mit den Rojiblancos: “Es wird ein schwieriges, großes Spiel. Atlético ist in der Liga derzeit wahrscheinlich am besten in Form – nicht nur wegen der Ergebnisse, sie spielen auch einen großartigen Fußball, sind spektakulär in Form. Viele hatten sie nach dem Ausscheiden aus der Champions League für tot erklärt. Es wird schwierig. Wir müssen unsere Identität wiedererlangen, einen Großteil des Spiels dominieren. Die Partie ist eine zusätzliche Motivation – für uns, für die Fans. Wir haben ein gutes Gefühl.”
…über ein mit einem Sieg möglicherweise entscheidendes Statement im Meisterschaftskampf: “Ja, dem stimme ich total zu. Aber das ist eigentlich jede Partie. Es verbleiben noch neun. Es sind neun Finals. Wenn wir gewinnen, hätte Atlético Madrid praktisch keine Chance mehr auf die Meisterschaft. Damit würden wir einen Titelrivalen ausschalten. Das primäre Ziel ist, die Liga zu gewinnen. Wir befinden uns in einer privilegierten Situation, dürfen uns aber nicht ausruhen und nicht schlafen. Real und Atlético sind nämlich gut in Form.”
…über die Kader-Berufung des 15-jährigen Lamine Yamal: “Alle, die im Kader stehen, haben auch die Chance, zum Einsatz zu kommen. Er ist ein Spieler, der uns helfen kann, weil er Talent hat. Er hat viel Persönlichkeit, ist gut im Eins gegen Eins, im letzten Pass. Ich bin davon überzeugt, dass er uns helfen kann. Ich habe mich mit ihm unterhalten, er ist glücklich und dankbar.”
15-Jähriger in Barça-Kader gegen Atlético! De Jong und Pedri wieder dabei
…über den auslaufenden Vertrag von Yamal: “Wir konzentrieren uns auf die Gegenwart. Ob er nominiert wird oder nicht, spielt bezüglich seines auslaufenden Vertrags keine Rolle. Abgesehen von seinem Alter glauben wir einfach, dass er für die Mannschaft wichtig sein kann. Er hat wunderbar trainiert und daher war ich der Ansicht, ihn zu berufen.”
…über die Kader-Comebacks von Frenkie de Jong und Pedri: “Wir werden morgen entscheiden, wer beginnt und wer nicht. Wenn solche Spieler nicht dabei sind, spürt man das. Sie sind sehr, sehr wichtig.”
…über Ousmane Dembélé: “Er ist kurz davor, in den Spieltagskader zurückzukehren. Wir haben entschieden: jetzt noch nicht. Er ist aber fast bereit. Wir werden ihn in der neuen Woche zurückgewinnen – wenn nicht für Mittwoch, dann für Samstag. Aber er befindet sich schon wieder im Kreise der Mannschaft, Andreas (Christensen) ist auch wieder fast bei 100 Prozent.”
…über die dürftige Form von Robert Lewandowski: “Er ist in einer guten Verfassung, motiviert, hat gut trainiert und sucht auch immer nach Lösungen, damit die Mannschaft besser wird – und er selbst mit seiner Leistung auch. Wir sind sehr zufrieden mit Robert. Seine Zahlen sind nicht die aus der Hinrunde, aber er wird wieder treffen.”
…über das Treffen zwischen Joan Laporta und UEFA-Präsident Aleksander Čeferin wegen des Vorwurfs der Schiedsrichter-Korruption und eine daher mögliche Sanktion im internationalen Geschäft: “Der Präsident sagte mir, dass alles in Ordnung sei, keine Besorgnis herrscht. Wir sind auf unsere Arbeit konzentriert, mehr nicht. Er sagte mir, dass alles okay sei, daher bin ich gelassen.”
…über die mögliche Rückkehr von Lionel Messi: “Ich verfolge diese Themen nicht ständig. Ich muss fußballerisch arbeiten, gut trainieren, dass wir morgen mit den fünf Sinnen rausgehen, um so gut wie möglich aufzutreten. Ich muss nicht an die nächste Saison denken, nicht an außersportliche Themen, die uns innerhalb einer Woche beeinflussen könnten. Es ist nicht der Moment, um über Leo zu reden.”
…über die Kritik und Häme für seine Aussage nach dem 0:0 gegen Getafe, unter anderem die Sonne habe gestört: “Mich hat das nicht gestört. Ich werde wegen allem kritisiert. Mich stört nichts. Ich weiß, wo ich bin. Dass mich die Sonne gestört hat, da ändere ich meine Meinung nicht. Die Sonne stört uns, ein trockener Platz kommt uns nicht zugute und auch dem Spektakel sowie Getafe nicht. Die Frage ist: Warum wird der Platz nicht gewässert? Die Frage gilt Quique (Sánchez Flores, Trainer des FC Getafe; d. Red.), nicht mir. Und: Warum war der Rasen länger als üblich? Es gibt in allen Sportarten eine Norm für das Spielfeld. Warum im Fußball nicht? Ich muss diesbezüglich in meiner Rolle nicht meinen Mund halten. Wir müssen stets darauf aufmerksam machen. Wenn beim Golf der Rasen nicht in Ordnung ist, wird nicht gespielt. Beim Tennis wird pausiert, wenn es regnet. Ich werde mich da nicht zurückhalten, das Spielfeld ist für mich fundamental. Das Ergebnis ist keine Ausrede. Ich rede auch darüber, wenn ich gewinne. Das geht über das Ergebnis hinaus. Wenn wir ein Spektakel sehen wollen, müssen wir das Spielfeld pflegen. Die Sonne schadet dann, weil sie den Platz trocken macht. Wir mögen es nicht, wenn die Sonne scheint. Das werde ich heute, morgen und nächste Woche sagen – auch nach noch 200 weiteren ‘Memes’, das ist mir egal. Ich höre nicht auf.”
…über Julian Araujo: “Er trainiert bei uns mit und wir werden am Ende der Saison bei ihm eine Entscheidung treffen.”