Roundtable-Spezial Teil 1: Wie schlug sich Luchos Barça in der bisherigen Saison?

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Während der Länderspielpause ist es still geworden am Ciutat Esportiva – der Trainingsstätte von Barça. Das trifft allerdings nicht auf die rauchenden Köpfe vieler Culés bezüglich der bisherigen Arbeit von Luis Enrique zu. Es wird deshalb Zeit, den Roundtable aus seiner Versenkung zurückzuholen und die Sichtweisen einiger Culés zum ersten Teil der Spielzeit unter ‘Lucho’ zu präsentieren – und das gleich im Doppelpack.

Hans Gamper: Enrique überrascht, aber übertreibt es mit den Rochaden

Alles, was dem Teamchef der Katalanen zum Erfolg noch fehlt, ist Zeit; diese Ansicht vertritt Hans Gamper. Wie unser Mitglied zu Luchos bisheriger Arbeit bei Barça steht, könnt ihr nachfolgend nachlesen: 

Meine Meinung zu Luis Enrique ist einerseits hui, aber andererseits auch pfui. Mir gefällt Lucho als Trainer grundsätzlich gut. Er hat viele Ideen und probiert viel aus. Er versucht zu überraschen und man weiß nie, wer spielen wird, was für den Konkurrenzkampf förderlich ist. Allerdings zieht er das nicht konsequent durch, was mich momentan bei Busquets und Alves sehr stört. Einen weiteren Punkt, den ich ebenfalls negativ finde, ist, dass die erste Elf etwas zu oft und auf zu vielen Positionen durchgewürfelt wird, und somit keine Automatismen entstehen können.

Alles im allem sehe ich unter Enrique aber eine Veränderung, in erster Linie im mentalen Bereich, und die Bereitschaft dazu, die nicht zuletzt an Messi zu sehen ist! Man merkt bei Barça langsam, dass ein Umdenken stattfindet. Und daran hat Enrique, so glaube ich zumindest, einen großen Anteil. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass, wenn Enrique die nötige Zeit bekommt, wir an ihm noch viel Freude haben werden!

Falcon: Enrique muss aus seinen Fehlern lernen

Unser Mitglied Falcon zeigte sich erfreut über den Auftakt der Saison und Enriques Einstellung zu Jugendspielern. Allerdings ist er besonders über die zuletzt getroffenen Entscheidungen des Teamchefs nicht sehr glücklich.

Ich tue mir schwer die bisherige Arbeit zum aktuellen Zeitpunkt zu bilanzieren, denn es kommt mir gerade so vor als würde man an der Spielweise gerade wieder rumschrauben. Die Ansätze zu Beginn der Saison haben mir eigentlich recht gut gefallen. Ich fand es positiv, dass die Stürmer inverser agiert haben und mehr Betrieb im Strafraum war. Es war eine Handschrift zu erkennen, die definitiv von ihm kam und sich von der Vorsaison unterschied. Etwas ungünstig fand ich, dass die zentralen Mittelfeldspieler so weit voneinander entfernt waren, was natürlich dem Gegenpressing zuträglich war. Aber gerade Iniesta machte das sichtlich zu schaffen, da ihm oftmals die Kombinationspartner fehlten. Aktuell kommt man jedoch von der Marschroute wieder ab. Was mir speziell nicht gefällt, ist, dass Suárez nun auf dem Flügel ist. Man hat sich einen Parademittelstürmer geholt, der auch mal ein Kopfballduell gewinnen kann und dann ist es er, der die Flanken auf die kleinen Spieler gibt.

Was mich zuletzt gefreut hat, waren die Einsätze von Bartra. Ich hoffe er bekommt weiterhin seine Spielzeit und diese Saison auch mal in einem Big Game. Generell finde ich gut, dass er der Jugend immer wieder Chancen gibt, wobei ich auch gerne Sandro in der Startformation sehen würde und nicht immer nur Munir. Ein wenig stört mich auch, dass Masche weiterhin als Innenverteidiger genutzt wird. Ich würde ihn lieber im zentralen Mittelfeld sehen, gerne auch neben Busquets. […] Vor allem das Spiel gegen Paris wird interessant werden und Aufschluss geben, ob man aus Fehlern gelernt hat und, ob das, was wir momentan gerade sehen, den Umstellungen zur Bekämpfung dieser geschuldet ist, und die Mannschaft das erst verinnerlichen muss. Zurzeit habe ich ein sehr zwiespältiges Gefühl. Vieles was er macht ist/war gut, aber er hat auch Fehler gemacht. Die will ich ihm aber auch zugestehen, sofern er daraus gelernt hat und Gegenmaßnahmen ergreift.

R10_ViscaElBarca: Keine Handschrift unter ‘Lucho’ erkennbar

Ein weiteres Mitglied, namentlich R10_ViscaElBarca, ist mit der bisherigen Arbeit Enriques ganz und gar nicht zufrieden. Er sieht keine signifikanten Verbesserungen zur Vorsaison und in Enrique nicht den richtigen Trainer für die Katalanen.

Ich war bekanntlich von Anfang an gegen eine Einstellung von Luis Enrique, da mir seine Referenzen schlicht und ergreifend nicht ausgereicht haben, in Anbetracht der Tatsache, dass ihm eine Monsteraufgabe bevorstand (Umbruch bewerkstelligen, enormer Zugzwang aufgrund der titellosen Saison, etc.). Ich verstehe es nach wie vor nicht, warum der Großteil der Anhänger immer noch der Meinung ist, dass Lucho der Richtige für uns sein soll. Eine plausible Erklärung habe ich bis dato nach wie vor nicht erhalten.

Um auf das eigentliche Thema zurückzukommen: Ich bin enttäuscht von unseren bisherigen Darbietungen und muss unserem Trainer demzufolge ein ungenügendes Zwischenfazit geben. Ich sehe einfach keine signifikanten Veränderungen in unserem Spielstil und zudem wurden die eigentlichen Baustellen, die Defensive sowie ein variableres und durchschlagskräftigeres Offensivspiel, nicht ausreichend behoben. Wir haben die schwächste Offensive seit der Saison 2007/08 und das kann bei einem Sturm der Superlativen einfach nicht sein. Das, was uns jahrelang ausgemacht hat, konnte uns Lucho bisher noch nicht zurückgeben. Unser Spiel hat sich seit Guardiola nicht mehr verändert und in manchen Belangen sogar noch verschlechtert. Wir stagnieren und es sieht auch nicht danach aus als würden wir in naher Zukunft einen Schritt nach vorne machen. In meinen Augen strahlt Lucho nicht die Autorität aus, um diese Mannschaft aufzuwecken. Unserem Spiel fehlt es an Intensität, Dynamik, Kreativität und, wie oben schon erwähnt, an Variantenreichtum. Wir sind zu unflexibel und leicht berechenbar. Es ist weder eine Handschrift, noch ein klares Spielsystem zu erkennen. Auch unsere Defensive hat sich leider nicht verbessert, was mir am meisten zu schaffen macht. […]

Lucho hat noch einen ganz weiten Weg zu gehen, bei dem ich ihn als Fan dieses Vereins selbstverständlich unterstütze, jedoch nicht bedingungslos. Ich gebe ihm auch nicht unbegrenzt Zeit, da die Konkurrenz uns ansonsten überrollen wird. Er muss sich schnellstmöglich beweisen und Taten sprechen lassen.

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