Die größte Veränderung zur neuen Saison dürfte sich auf dem Trainerposten abspielen: Luis Enrique übernimmt zur neuen Saison das Traineramt beim FC Barcelona und wird den Verein in eine neue Epoche führen. In der neuen Ausgabe des Roundtables geht es daher um die Erwartungen zweier Culés an den neuen Mann an der Spitze der Mannschaft. Sie fordern von Luis vor allem eine verstärkte Beachtung des Leistungsprinzips und eine bessere Integration der Jugend ein.
Luis Enrique muss mutig sein!
Der erstbefragte Mitglied Pedro Rodriguez fordert von Luis Enrique schlichtweg Mut:
„Luis Enrique soll den Mut haben, auf Barças Jugend zu setzen. Ich wünsche mir ganz konkret eine mutige, aber zugleich fordernde Jugendpolitik, so wie es der Asturier in seiner ersten Pressekonferenz auch prophezeite. Die Jungen sollten hart arbeiten müssen, dafür aber auch belohnt werden. Ganz konkret ist es dabei wichtig, den Spielern viel Vertrauen zu schenken und sie auch bei Fehlern zu unterstützen. Ein Paradebeispiel für den Katastrophenkurs der letzten Jahre ist meiner Meinung nach Montoya. Jeder spricht von seinen schwachen Leistungen in dieser Saison, übersieht aber, dass er einmal pro Monat in den undankbarsten Auswärtsspielen zum Einsatz kam, in denen Barça sowieso schon große Probleme hatte. Rückendeckung? Fehlanzeige!
Ein weiteres Beispiel führt mich zu Marc Bartra und behandelt zugleich die ebenfalls enorm wichtige Thematik des Leistungsprinzips. Im Saisonfinale gegen Atlético Madrid hätte meiner Meinung nach kein Weg an dem jungen Katalanen vorbeigeführt. Bartra ist Culé durch und durch, wurde überwiegend in La Masia geformt und ist ein echter Leader. Er ist der Anführer und Kämpfer, den der Verein ironischerweise gerade hysterisch am Transfermarkt sucht. Im Prinzip ist er auch der Beweis, dass die Jugendarbeit funktioniert. Ohne Fehlplanungen der letzten Jahre am Transfermarkt und Verletzungspech in der Verteidigung hätten wir das aber wohl nie erfahren.
Sergio Busquets und Pedro sind ebenfalls Beweise, wie Jugendarbeit funktionieren kann. Beide prägten die erfolgreichste Ära der Geschichte des FC Barcelona und sind bis heute Identifikationsfiguren für viele Fans. Pep Guardiola wusste ganz genau, was er an seinen ehemaligen Barça-B-Akteuren hatte und bewies unheimlich viel Mut. Mut, den Luis Enrique unbedingt zeigen muss, um die Ideologie ‘més que un club’ weiterhin nach außen tragen zu können. Es ist die Zeit gekommen, um endlich wieder mutig zu sein! Was auch immer man von Pep halten mag, aber die forcierten Abgänge von Deco und Ronaldinho bewiesen Kühnheit und ebneten unter anderem den Weg zum Erfolg. Ganz so einschneidend müssen die ersten Taten von Luis Enrique gar nicht sein, aber es verdeutlicht meinen Standpunkt.“
Leistungsprinzip an erster Stelle
Das Mitglied tiki taka barca kommt insbesondere auf das Leistungsprinzip zu sprechen, was in den letzten Jahren deutlich vernachlässigt wurde:
„Wer Leistung bringt, soll spielen. Wer keine Leistung bringt, soll auf der Bank Platz nehmen. Es macht den Anschein, dass das bei Barça nicht so der Fall war. Ich bin zwar kein Fan von radikal durchgreifenden Trainern, aber in dieser Hinsicht erwarte ich mir von Enrique ein knallhartes System. Wenn beispielsweise Iniesta oder Busquets schlechte Leistungen bringen sollten, dann sollten diese auch keine Einsatzgarantie erhalten. Der Name und die Lobby dürfen keine Rolle mehr spielen. Enrique muss den Spielern richtig Feuer unterm Hintern machen. Wer denkt, er könnte locker und lässig spielen, der soll sich eine Denkpause auf der Bank gönnen. Es gibt genügend andere Spieler, die einspringen können. Manchmal hab ich das Gefühl, die Spieler seien sich alle zu sicher. Die haben alle eine Stammplatzgarantie. Ist es Zufall, dass ausgerechnet Pedro und Alexis diejenigen sind, die aufopferungsvoll kämpfen? Ausgerechnet jene, die keine Stammplatzgarantie haben? Das muss Enrique bei jedem Spieler entfachen, diese Gier nach dem Spiel, auch den Druck, bei schlechter oder lustloser Leistung beim nächsten Spiel auf der Bank Platz nehmen zu müssen. Jeder muss wissen: Keine Leistung – kein Startplatz. Wenn Enrique diese Werte vermitteln kann, ohne im Laufe der Saison daran zu zerbrechen, hat er Wertvolles erreicht.
Was mir noch ziemlich auf den Geist geht, ist die Schonung. Nicht die Schonung generell, das passt voll und ganz. Aber drei Wochen vor einem wichtigen Spiel kann nicht gesagt werden: Für dieses Spiel schone ich genau diese Spieler.” Dann bringen andere Spieler die nächsten zwei Spiele absolute Top-Leistungen und was passiert? Sie enden auf der Bank, das war schon vor drei Wochen so ausgemacht. Das will ich auf keinen Fall von Enrique sehen! Wer Leistung bringt, der spielt!“
Ihr seid gefragt: Was konkret fordert ihr von Luis Enrique?
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