Beim FC Barcelona steht im Sommer Teil zwei des Umbruchs an. Lionel Messi könnte den Klub verlassen, Pedri gilt als künftiger Fixpunkt im Ensemble – mit oder ohne Messi. Auch ein paar namhafte Spieler könnte das finanziell klamme Barça ablösefrei holen.
Zum zweiten Mal in Folge droht dem FC Barcelona ein Saisonabschluss ohne Titel. Sofern weder im Achtelfinale der Champions League nach der 1:4-Heimniederlage gegen Paris St. Germain, noch im Halbfinale der Copa del Rey nach einem 0:2 im Hinspiel beim FC Sevilla noch die Wende gelingt, bleibt den Katalanen nur noch die vage Hoffnung auf die Meisterschaft und ein Schwächeln von Spitzenreiter Atletico Madrid.
Um den Meistertitel zurück nach Barcelona zu holen, müsste indes nicht nur die Konkurrenz, zu der auch Real Madrid und der FC Sevilla gehören, noch Federn lassen, sondern vor allem dürfte Barça selbst nicht mehr patzen. Das allerdings scheint die größte Herausforderung, wie zuletzt erst wieder das dürftige 1:1 zu Hause gegen den FC Cadiz deutlich gemacht hat.
Wohl unabhängig vom Ausgang der Saison und auch der anstehenden Präsidentenwahl steht bei Barca im Sommer wieder ein größerer Kaderumbau auf dem Programm. Eine Zäsur wäre es dabei natürlich, sollte Lionel Messi seinen auslaufenden Vertrag tatsächlich nicht verlängern und dem Verein den Rücken kehren. Gleichzeitig würde ein Abgang des argentinischen Superstars, dessen Jahresgehalt im dreistelligen Millionenbereich bei einem Schuldenberg von mehr als einer Milliarde Euro kaum noch zu vertreten ist, aber auch Freiräume sowohl in wirtschaftlicher als auch in sportlicher Hinsicht schaffen.
Pedri als künftiger Fixpunkt
Ohne Messi würde eine Neuausrichtung auch auf dem Platz erfolgen, wo dann zwar die noch immer genialen Momente des bald 34-Jährigen fehlen würden, aber auch junge Spieler wie die zweifelsohne hochveranlagten Pedri oder Trincao vermehrt in die Verantwortung rücken würden.
Der 18-jährige Pedri, für den Barça laut der Mundo Deportivo im vergangenen Sommer eine Anfrage des FC Bayern München abgelehnt haben soll, spielt in den Planungen sicherlich eine zentrale Rolle, was auch für Marc-Andre ter Stegen im Tor, Frenkie de Jong im zentralen Mittelfeld und das seit längerem verletzte Sturmtalent Ansu Fati gelten dürfte.
Ansonsten aber dürften viele Akteure, die in den letzten Jahren selten auf Top-Niveau agiert haben, zur Disposition stehen, während gleichzeitig Ausschau nach neuem Personal gehalten wird, mit dem Barcelona zumindest mittelfristig auch wieder zum Kreis der Favoriten auf den Gewinn der Champions League zählen will. Zum Kreise der Favoriten zählt Sportwetten-Buchmachern zufolge auch der FC Barcelona – auch wenn er nicht Topfavorit auf die Königsklasse ist.
Depay und Wijnaldum weiter im Gespräch
Gerüchte um potentielle Neuzugänge machen schon seit geraumer Zeit die Runde, wobei Barça in den vergangenen Transferperioden die Hände aufgrund der durch die Corona-Krise nochmals drastisch verschärften Finanzproblematik weitgehend gebunden waren. So ist es nicht gelungen, Memphis Depay (Olympique Lyon) und Georginio Wijnaldum (FC Liverpool) nach Katalonien zu holen. Die beiden niederländischen Nationalspieler, Wunschspieler des freilich auch nicht vollends sicher im Sattel sitzenden Trainers Ronald Koeman, sollen nun aber nach Möglichkeit zur neuen Saison und dann ablösefrei kommen.
Ansonsten konzentriert sich bei den Spekulationen vieles auf noch entwicklungsfähige junge Spieler wie den derzeit von Inter Mailand an Spezia Calcio verliehenen Lucien Agoumé, Bryan Gil (SD Eibar), Gabriel Veron (Palmeiras Sao Paulo) oder Thiago Almada (Velez Sarsfield). Ob sich gestandene und ebenfalls gehandelte Profis wie Jose Gaya (FC Valencia), Erling Haaland (BVB), Nicolo Barella (Inter Mailand) oder David Alaba von Barça überzeugen lassen, erscheint dagegen eher fraglich. Zumindest Letzteren scheint es vom FC Bayern München eher zu Real Madrid zu ziehen.