Mutter des Barça-Nachwuchsspielers Fode Fofana im Interview über FIFA-Strafe

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Nachdem die FIFA den FC Barcelona aufgrund der Verpflichtung von minderjährigen Spielern mit einer Spielerregistrierungssperre bestrafte und die betroffenen Akteure noch dazu von offiziellen Spielen sperrte, ging der Weltverband einen Schritt weiter und erweiterte die Strafe. Nun ist den jungen Fußballern auch das Training verwehrt worden, was für die Spieler einen Grund darstellt, sich einen anderen Klub zu suchen. Uljana Fofana, Mutter des jungen Nachwuchsspielers Fode Fofana, sprach mit der Sport über die harsche Strafe der FIFA und dessen Folgen für ihren Sohn. 

Sie kamen vor zwei Jahren an, wieso haben Sie sich für Barcelona entschieden?

Weil wir die Chance dazu hatten. Fode träumte schon immer in Barcelona zu spielen – schon seit seinem fünften Lebensjahr. Wenn ein Kind, egal wo in dieser Welt, die Möglichkeit hat, beim FC Barcelona zu spielen, dann sagt es nicht nein dazu.

Lebte er in La Masia?

Nein, zu Hause mit mir.

Und wieso traf die Sanktion auch ihn?

Ich weiß es nicht ganz genau, aber ich kenne das Problem, das von der FIFA kommt. Es geht darum, dass er unter 16 ist. Er ist jetzt fast 13.

Zu viel Zeit, um zu warten? (Anm.: Fode Fofana verließ bereits den FC Barcelona)

Wir hatten keine andere Wahl. Und es wäre auch nicht die beste Option für seine Karriere. Er will spielen.

Wo wird er jetzt spielen?

Ich weiß es nicht. Er hat zu diesem Zeitpunkt kein Team, weil das alles so plötzlich passierte. Es spielte sich alles in zwei Wochen ab und jetzt muss er eine Mannschaft finden.

Wie geht es Fode?

Wir befinden uns immer noch im Schockzustand, es ist sehr enttäuschend. Jedes Kind hat seinen eigenen Traum, was auch normal ist und mein Sohn hatte seinen. Er war glücklich in Barcelona und es gefiel ihm, hier zu sein. Für ihn ist es eine sehr große Enttäuschung, nach Holland zurückkehren zu müssen. So fühlt sich die ganze Familie. Wir haben sehr viel geweint, es ist sehr traurig.

Und Sie verstehen nicht, was genau passierte?

Natürlich verstehe ich einige Dinge. Es ist aber etwas, was nicht passieren hätte dürfen. Ich habe mit meinen eigenen Augen gesehen, wie Barça mit den Kindern umgeht – sie sind alle glücklich hier. Sie sorgen sich um die Kinder, die bei dem Klub in guten Händen sind. Deshalb verstehe ich nicht, wieso die Kinder bestraft werden, die nichts dafür können. Hier bekommen sie eine gute Ausbildung, gute Schulen und darüber hinaus eine Zukunft. Die Kinder sind die Zukunft und wir geben ihnen nicht diese Chance, es wird diese Zukunft jetzt nicht geben. Deshalb verstehe ich nicht, wieso das passiert ist.

Denken Sie, dass diese Sanktion die Kinder mehr bestraft als den Klub?

Ich glaube nicht, dass diese Vorgehensweise die beste ist. Es sollten unterschiedliche Kriterien existieren, um jeden einzelnen Fall individuell zu behandeln. Sie bestrafen die Kinder und die Familien. Es heißt jetzt nicht nur, dass sie sich einen neuen Klub suchen müssen, sie zerstören auch ihre Träume. Das ist mental sehr schwer zu verdauen.

Was hat Barça zu Ihnen gesagt?

Was können sie denn schon sagen? Sie können uns nur die Realität erklären. Sie können nichts machen.

Bedeutet es, dass Sie den Klub nicht kritisieren?

Natürlich nicht. Ich könnte nie sauer auf Barça sein, niemals! Ich liebe diesen Klub und bin ein großer Fan. Ich bin nur eine Mutter und ich kann auch nicht sagen, dass ich sauer auf die FIFA bin, dennoch verstehe ich nicht, wieso sich die Dinge so entwickeln müssen. Als Mutter kann ich nur sagen, wenn die FIFA ein Problem mit dem Klub hat, OK, aber sie sollten ihre Vorgehensweise ändern, damit sie damit nicht den Kindern schaden. Die Kinder können nicht für etwas verantwortlich gemacht werden, was sie nicht gemacht haben. Ich will, dass die FIFA versteht, dass sie nicht so hart zu den Kindern sein kann. Ich würde ihnen sagen, dass Barça sich sehr gut um die Kinder kümmert und dass sie alle glücklich hier sind. Sie sollten herkommen und sich selbst ein Bild machen, sie müssen es selbst sehen. Vielleicht sollten sie bei Entscheidungen dieser Art mehr mit ihrem Herz vorgehen.

Wie sehen Sie die Zukunft? Könnte es eine zweite Chance geben?

Zu diesem Zeitpunkt kann ich nichts über die Zukunft sagen, weil wir jetzt einfach am Ende sind. In nur zwei Wochen hat sich alles verändert und ich hatte bisher keine Zeit, um darüber nachzudenken. Ich dachte, dass Barça unsere Zukunft ist.

Es wird nicht leicht sein, es zu vergessen …

Ich denke nicht, dass es leicht sein wird. Es ist eine Situation, für die wir etwas Zeit brauchen, um sie zu akzeptieren. Aber natürlich werden wir es nie vergessen.

Fode ist jetzt in Holland, auch zu Hause?

Ja, es ist sein Zuhause, aber er könnte überall hingehen, wohin er will. Das war auch nie ein Problem. Und Barcelona war bisher sein Zuhause. Deshalb ist er auch so enttäuscht. Er wird Barcelona sehr vermissen.

Und seine Mitspieler?

Ja, natürlich! Er vermisst sie jetzt schon. Sofort als er erfuhr, was passiert ist, wollte er nur noch zu ihnen und sie sehen, um sich zu verabschieden. Es flossen dabei auch Tränen. Es ist alles sehr schade.

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