Zentrale Vermarktung von TV-Rechten: RFEF kündigt Streik ab dem 16. Mai an

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Der spanische Fußballverband RFEF geht anlässlich eines Beschlusses, wonach die TV-Rechte ab der Spielzeit 2016/2017 zentral vermarktet werden sollen, auf die Barrikaden. In einer Stellungnahme teilte der Verband mit, dass ab dem 16. Mai der Spielbetrieb vorerst eingestellt werde. Davon betroffen wären die nächsten beiden Spieltage am 17. und 24. Mai sowie das Finale der Copa del Rey am 30. Mai.

Die Führung des spanischen Fußballverbandes RFEF ist offenbar nicht glücklich mit dem Beschluss vom 30. April 2015, der die zentrale Vermarktung der TV-Rechte im Fußball zum Gegenstand hatte. Seine Entscheidung, ab dem 16. Mai in den Streik zu treten, begründet der Verband mit „dem Fehlen jeglicher Wertschätzung der Regierung Spaniens in ihrer Haltung gegenüber dem Verband sowie der nicht erfolgten Auseinandersetzung mit Fragen, die vom Verband in den letzten Monaten signalisiert wurden. Der Streik betrifft 600.000 Sportler, 30.000 Spiele und 15.000 Vereine, die in ihrer Bedeutung ignoriert wurden”.

Der Verband beteuere, dass seine Anregungen an die Regierung nicht den finanziellen Interessen der Vereine, der Liga sowie dem spanischen Fußball insgesamt zuwiderliefen und nehme es ihr übel, dass sie ihn erst so spät informiert und im letzten Moment nur bruchstückhafte Informationen zu dem Gesetz übermittelt habe. Er stellt sich auf den Standpunkt, dass die Regierung den spanischen Fußball übergangen habe und die privaten Fußballmittel für Ansinnen außerhalb des Fußballs verwenden wolle.

Hintergründig dürfte es dem spanischen Verband um seine finanziellen Interessen und die Kompetenzen der Spielergewerkschaft AFE gehen. Insbesondere die Verteilung der Gelder aus der Vermarktung der TV-Rechte ist ihm ein Dorn im Auge. 92 Prozent der Gelder sollen an die Primera und Segunda División fließen, weitere acht Prozent sind nach den derzeitigen Planungen für den Ligaverband LFP, den RFEF und die Amateurklubs vorgesehen. 4,55 Prozent würde der spanische Verband vom Kuchen abbekommen, der auf 1,5 Milliarden Euro geschätzt wird. Trotz allen Unmuts über den Beschluss der Regierung fällt die Idee mit dem Streik nicht in seinen Verantwortungsbereich. Die Spielergewerkschaft AFE fühle sich ebenfalls übergangen und sei unzufrieden darüber, dass nach dem jetzigen Stand der Frauenfußball und die Segunda B noch vor dem AFE und den Schiedsrichtern bedacht werde. Sie sei außerdem erbost über einen angeblichen Verlust an originären Kompetenzen an die LFP.

Ángel Maria Villa, der Präsident des RFEF, wolle sich in den nächsten Tagen mit dem Minister für Bildung, Kultur und Sport treffen und darauf hinwirken, dass die Regierung ihre Meinung noch einmal überdenkt. Die Lage sei aber auch in Regierungskreisen derzeit sehr angespannt. Miguel Cardenal, der Staatssekretär im Ministerium für Sport, nannte das Vorgehen von Villa „eine Beleidigung für die Demokratie”. Auch im Ligaverband LFP sei man erzürnt über die Absichten des spanischen Fußballverbandes und halte einen Streik für gesetzwidrig.

Der spanische Verband und die Spielergewerkschaft auf der einen, die spanische Regierung und der Ligaverband auf der anderen Seite – sie kämpfen mit harten Bandagen um die Berücksichtigung ihrer Interessen in dem Gesetz. Der Kampf sollte aber nicht auf Kosten der vielen Fußballfans geführt werden, die sich auf einen schönen Fußballmonat Mai freuen.

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