Der mögliche Wechsel von Neymar von Paris Saint-Germain zum FC Barcelona beschäftigt die Massen – nun gab es erstmals eine öffentliche Stellungnahme zu dem heiß gehandelten Gerücht, und zwar von FC Barcelonas Vizepräsidenten Jordi Cardoner. Ein Transfer wäre aber ein finanzielles Mammutprojekt.
Schon seit Tagen wird über Neymars Rückkehr zum FC Barcelona spekuliert, der Brasilianer soll unglücklich in Paris sein und zurückkehren wollen. Doch bisher waren das alles Mutmaßungen und Gerüchte, eine offizielle Erklärung in dieser Richtung gab es von keiner Partei.
Jordi Cardoner: “…Neymar will zurückkehren”
Nun gibt es erstmals ein öffentliches Statement – denn Barcelonas Vizepräsident Jordi Cardoner sprach am Donnerstag auf einer Veranstaltung der Barça-Foundation über Neymar und die Wechselgerüchte. “Was sicher zu sein scheint, ist, dass Neymar zu Barça zurückkehren möchte“, erklärte Cardoner, “ich bin nicht überrascht, dass er zurückkommen will.” Barcelonas Vizepräsident verwies auf einige Spieler, die den Klub verlassen hatten, diesen Schritt jedoch bereuten und wieder zurückkehrten, beispielsweise Cesc Fabregas oder Gerard Piqué.
Cardoner sagte, der Wille zur Rückkehr würde vom Spieler ausgehen, nicht von Barça – man habe mit Neymar noch nicht verhandelt oder ihn gar überhaupt kontaktiert. Auch habe das Board seinen Transfer noch nicht besprochen.
“Es gibt viele Dinge bei seinem Abschied, die ich nicht verstehe – wir müssen Dinge überprüfen und manche Szenarien ändern“, gab sich Cardoner gleichzeitig nichts- und vielsagend. Arbeitet Barcelona also doch allmählich an seiner Rückkehr, denkt darüber nach welche Spieler man verkaufen und wie man Spielraum bei den Gehältern schaffen könnte? Die Aussagen könnte man so oder so deuten.
Neymar verklagte Barça
Cardoner fuhr fort und sagte, Neymar sei “ein großartiger Spieler, das ist unbestritten, aber man muss auch die Umstände seines Weggangs betrachten“. Ein Hinweis auf seinen unrühmlichen Abgang im Sommer 2017, als er den Avancen und Reichtümern PSGs erlag, die seine Ausstiegsklausel über 220 Millionen zogen; zudem geht es um eine Klage um ausstehende Bonuszahlungen bezüglich einer Vertragsverlängerung – Neymar zog gegen Barça vor Gericht, als der Klub die Auszahlung eines gehörigen Teils der Bonuszahlung (26 Millionen Euro, heißt es) verweigerte, als der Brasilianer plötzlich zu PSG wechselte. Dieser Teil der Bonuszahlung sei durch seinen Wechsel nichtig, argumentierten die Katalanen.
Sollte Neymar wirklich zum FC Barcelona zurückkehren wollen, müsste er das in mehrerlei Hinsicht im Büßergewand tun, hieß es in der Mundo Deportivo: Nötig wären eine öffentliche Entschuldung samt der Einsicht, dass er einen Fehler begangen habe, zudem müsste er die Klage fallen lassen (und so auf die massive Bonuszahlung verzichten) sowie stattliche Gehaltseinbußen in Kauf nehmen. Angeblich ist er dazu bereit, behauptet die MD, der 27-Jährige würde eine Reduzierung seines derzeitigen Jahressalärs von 36 Millionen Euro auf dann 22 Millionen Euro akzeptieren – just jene Gehaltssumme, die er 2017 bei seiner Vertragsverlängerung bei Barça erhalten hätte.
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Eine Rückkehr wäre in jeglicher Hinsicht ein finanzieller Balanceakt. Barça ist knapp bei Kasse, das Gehaltvolumen der ganzen Mannschaft ist das höchste in ganz Europa, es nimmt einen ungesund hohen Prozentsatz des kompletten Budgets ein – eigentlich müsste es unbedingt verschlankt werden. Doch der designierte Wechsel von Antoine Griezmann wird ein weiteres Loch in die katalanischen Kassen fressen, die Ausstiegsklausel beträgt 120 Millionen Euro, das Jahressalär des Franzosen soll ebenfalls stattlich sein, zwischen 17 und 23 Millionen Euro, heißt es.
Und dann noch Neymar finanzieren? Angeblich ruft Paris 300 Millionen für den brasilianischen Superstar auf, wie also Neymar *und* Griezmann bezahlen?
Schon wird spekuliert, Barça könnte PSG Tauschware anbieten um den Preis zu senken, genannt werden natürlich Philippe Coutinho und Ousmane Dembélé. Der Transfersommer des FC Barcelona, er wird ein langer werden. Eins ist jetzt klar: Neymar will tatsächlich zurückkehren.