Víctor Font, Präsidentschaftskandidat beim FC Barcelona, hat den Plan ins Auge gefasst, UNICEF als Hauptsponsor zurückzuholen. Zudem sprach Font auch über die besondere Rolle Xavis, den er als General Manager in seinem ‘Sí al Futur’-Projekt ansieht.
Der Wahlkampf beim FC Barcelona läuft allmählich an. Während nach und nach immer mehr Anwärter ihren Hut um das Präsidentenamt bei der Blaugrana in den Ring werfen, wenden sich andere Kandidaten regelmäßig an die Medien, um den Fans uns Socios ihre Projekte näher zu bringen.
Gerade Víctor Font, der mit seinem Projekt ‘Sí al Futur’ einer der Favoriten in der am 24. Januar 2021 stattfindenden Wahl ist, gibt derzeit zahlreiche Interviews – teilweise veranstaltet der 48-Jährige sogar Zoom-Sitzungen, in denen er Fragen von Culés oder anderen interessierten Personen beantwortet.
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Font: UNICEF “als Hauptsponsor”
Im Gespräch mit der katalanischen Zeitung El Nacional ließ Font nun eine kleine Bombe platzen. Es ist kein Geheimnis, dass ‘Sí al Futur’ auf zahlreichen Bausteinen fußt, die den FC Barcelona in den späten Nullerjahren ausgemacht haben, so zum Beispiel die Rückkehr von Leistungsträgern wie Pep Guardiola und Xavi oder eine stärkere Einbeziehung von Jugendspielern aus La Masia – nun bringt Font sogar eine Rückkehr des Kinderhilfswerks UNICEF als Hauptsponsor des FC Barcelona ins Gespräch.
Auf die Frage, ob Font die Beziehung mit dem derzeitigen Sponsor Rakuten im Falle eines Wahlsieges aufrechterhalten wolle, antwortete er: “Wir haben einen Plan, der Teil eines ambitionierteren Plans im sozialen Bereich ist, der vorsieht, UNICEF wieder auf das Trikot zurückzuholen.” Auf die Nachfrage, ob er dies in der Funktion des Hauptsponsors vorsehe, entgegnete er: “Ja, als Hauptsponsor. Wir wollen keine Versprechungen machen, denn dies könnte nicht sofort erfolgen, da wir mit dem kurzfristigen Einkommen [durch den Deal mit Rakuten] rechnen müssen. Aber wir möchten dies tun und haben einen Plan.”
Seit 2006 besteht eine Partnerschaft zwischen dem FC Barcelona und UNICEF. Bis 2011 zierte das Logo des Kinderhilfswerks die Brust von Barças Trikot. Anschließend gingen die Katalanen einen Sponsoren-Deal mit Qatar Airways ein, spendeten aber weiterhin 1,5 Millionen Euro pro Jahr an UNICEF. Im Jahr 2016 wurde die Partnerschaft noch einmal bis 2020 verlängert, Barça zahlte in diesem Zeitraum sogar 2 Millionen Euro jährlich.
? @victor_font a @elnacionalcat: “Volem tornar a portar @UNICEF a la samarreta” #sialfutur ?? pic.twitter.com/oPcybp8n9y
— Sí al Futur (@sialfutur) November 18, 2020
Xavi als Barças Sir Alex Ferguson
Gegenüber der internationalen Nachrichtenagentur Reuters sprach Víctor Font dann noch über eine Rückkehr Xavis in die katalanische Hauptstadt. “Bestenfalls werden wir Xavi viele Jahre als ‘General Manager’ [Font meint nach englischem Vorbild, Anm. d. Red.] haben, so wie es Sir Alex Ferguson bei Manchester United gewesen ist. Aber Xavi kann flexibel sein, falls er eine andere Rolle übernehmen muss. Nur wenige haben die Führungsqualitäten, die er hat.”
“Ich habe Xavi gesagt, dass wir es uns nicht leisten können, einen weiteren Fall wie mit Pep Guardiola zu haben”, führte der 48-Jährige weiter aus. “Pep hat das erste Team einige Jahre lang sehr erfolgreich betreut, ist dann jedoch zur Konkurrenz gegangen. Wir brauchen Xavi die nächsten zehn Jahre über im Klub.”
Ein Wahlsieg Fonts würde jedoch nicht zwingend die sofortige Entlassung Ronald Koemans bedeuten. “Das ist eine Entscheidung, die der Sportdirektor treffen muss, aber wir sind Ronald dankbar, dass er die Aufgabe in dieser schwierigen Zeit übernommen hat. Xavi hat eine lange Zukunft vor sich. Er ist gerade einmal 40 Jahre alt. Erst letztens sagte er mir, dass in seiner Trainerkarriere noch viele Jahre vor ihm liegen. Es wird deswegen also keine Spannungen oder Konflikte geben.”