Der Poker um Neymar, er geht in die nächste Runde: Nun soll sich Real Madrid auch für den Superstar von Paris Saint-Germain interessieren. Doch stimmt das überhaupt? Barça und PSG haben Transferstrategien, die zu einem wahren Pokerspiel ausarten.
Der Transferpoker um Neymar, er geht jetzt offenbar so richtig los. Denn gemäß übereinstimmenden Medienberichten hat sich ausgerechnet Barcelonas Erzrivale Real Madrid eingeschaltet. Wie unter anderem ESPN berichtet, beschäftigt sich Madrid mit dem möglichen Transfer des Brasilianers, der unbedingt Paris Saint-Germain verlassen möchte. Bisher dachte man, es könnte nur eine Destination geben: Barcelona. Doch der Rivale aus der spanischen Capitale funkt nun offenbar dazwischen – sehr zum Gefallen PSGs.
PSG hofft auf Angebot aus Madrid
Denn, so schreibt die L’Equipe, Paris würde Neymar liebend gerne nach Madrid verkaufen. Das Verhältnis von PSG und Barça ist seit jeher belastet, PSG möchte es vermeiden, dass Neymar nach Katalonien zurückkehrt. Und sucht dringend andere potente Abnehmer für den abwanderungswilligen Star.
Das (angebliche) Interesse aus Madrid kommt den Franzosen also gerade recht; auch, weil Barça kein Geld hat, die Blancos aber schon. Die Katalanen sind nach den teuren Additionen von Antoine Griezmann und Frenkie de Jong nicht mehr flüssig, versuchen händeringend, Coutinho zu verscherbeln, um so Platz für Neymar zu schaffen. So lange Coutinho aber noch da ist, sind Barcelona finanziell die Hände gebunden, weshalb man PSG nur Spieler und zusätzlich ein klein wenig an Ablöse anbieten kann, heißt es.
Streut PSG gezielt Informationen um den Preis hochzutreiben?
Doch PSG möchte Geld. Viel Geld. Und soll, glaubt man der Sport und manchen Journalisten aus Madrid, sogar bereits mit Real verhandeln. Die Madrilenen sollen sogar schon ein Angebot in Höhe von 120 Millionen Euro abgegeben haben, behauptet die Sport. Dem widerspricht ESPN jedoch. Gemäß dem brasilianischen Journalisten Marcelo Bechler, der vor zwei Jahren Neymars Transfer zu PSG exklusiv vermeldet hatte und dem gute Verbindungen zu Neymars Camp nachgesagt werden, versucht Paris durch gezielt gestreute Informationen, den Preis hochzutreiben. Ein Angebot aus Madrid soll nicht existieren, so Bechler. Wer ist also besser informiert?
Die Frage ist auch: Was will Neymar überhaupt? Dass er zu seinen Freunden Messi und Suárez zurückkehren möchte, ist klar, Neymar selbst hatte das mehrfach angedeutet. Doch könnte er sich auch einen Wechsel zum Erzrivalen vorstellen? Hauptsache weg aus Paris?
Auch deshalb forderte Gerard Piqué jüngst, dass Neymar in die Öffentlichkeit treten und sich äußern müsse. Die Strategie des FC Barcelona ist klar: Gibt Neymar ein Statement ab, dass er nur zu Barça und sonst nirgends hin möchte, wirft das andere interessierte Vereine aus dem Rennen, und es senkt den Preis. PSG möchte natürlich just das Gegenteil erreichen. Das Pokerspiel geht in die nächste Runde.
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