Der Rekordtransfer soll wieder weg: Der FC Barcelona bietet Philippe Coutinho auf dem Markt an, um Neymar finanzieren zu können. Besonders in England wird Coutinho gerade gehandelt. Tottenham Hotspur soll interessiert sein – doch die Zeit läuft davon.
Der FC Barcelona versucht offenbar händeringend, seinen teuersten Transfer der Vereinsgeschichte wieder loszuwerden. Im Winter 2018 hatte Barça Philippe Coutinho für 120 Millionen Euro plus Bonuszahlungen verpflichtet (aktuell dürfte die Ablöse etwa 145 Mio. betragen), nun will man den Rekordtransfer wieder loswerden. Am liebsten so schnell wie möglich, beinahe schon egal, zu welchen Konditionen.
Spurs, Arsenal? Barça rinnt die Zeit davon
Denn wie spanische Medien übereinstimmend berichten, bietet Barcelona den Brasilianer derzeit auf dem Markt an. Da es keine Vereine gibt, die Barças geforderten Preis zahlen können oder wollen, von mindestens 100 Mio. ist hier die Rede, bieten ihn die Katalanen teilweise sogar per Leihe an, nur um den Spieler schnellstmöglich loszuwerden und sein Gehalt einzusparen. Die englische The Times berichtet nun, dass an eben so einer Leihe Tottenham Hotspur stark interessiert ist. Die Spurs hätten “ein Angebot für Coutinho abgegeben”, schreibt die Zeitung, Trainer Mauricio Pochettino hätte “mit Coutinho darüber gesprochen, in die Premier League zurückzukehren”.
Die Times schreibt ferner, dass Barça Coutinho bei einer Reihe von englischen Klubs angeboten habe, darunter beim FC Arsenal, für eine Leihgebühr von bis zu 22 Millionen Euro. Arsenal fokussiere sich jedoch auf den Kauf eines Innenverteidigers, heißt es beispielweise im Guardian. Das Transferfenster in England ist jedoch nur noch zum 08. August, 18 Uhr geöffnet. Dem FC Barcelona rinnt also die Zeit davon.
Pogba, Eriksen, Coutinho, Dybala, Lo Celso als Dominosteine
Zudem hängen viele Deals zusammen beziehungsweise voneinander ab. So suchen die Spurs nach einem offensivstarken Mittelfeldakteur und/oder einer hängenden Spitze, da sie Christian Eriksen abgeben möchten – denn der Däne will seinen nächsten Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Um Eriksen pokern derzeit Medienberichten zufolge Manchester United und Real Madrid gegeneinander an – die miteinander beim Transfer von Paul Pogba involviert sind. Auch hier wird gefeilscht und geschachert, der aufgerufene Preis der Red Devils, von mindestens 140 Mio. ist hier die Rede, ist Madrid-Boss Florentino Perez jedoch viel zu hoch.
Bleibt Pogba in Manchester, könnte sich Madrid doch Eriksen schnappen. Geht Pogba nach Madrid, könnte ManUtd mit dem Geld Eriksen holen. Der Däne selbst bevorzugt es, nach Spanien zu wechseln. Währenddessen baggern die Spurs an vier Spielern gleichzeitig, um für den Abgang Eriksens gewappnet zu sein. Transferziel Nummer eins ist Real Betis’ Mittelfeldspieler Giovani Lo Celso, doch auch hier ist der von Betis aufgerufene Preis zu hoch. Also sehen sich die Londoner nach Alternativen um – hier kommen Bruno Fernandes (Sporting Lissabon), Paulo Dybala (Juventus) und eben Philippe Coutinho ins Spiel. Spieler als Dominosteine.
Barça benötigt Geld – für Neymar
Warum Barça Coutinho so händeringend loswerden möchte, dürfte nun klar sein: Um Neymar finanzieren zu können. Denn Barça braucht dringend Geld, muss seine exorbitanten Gehaltskosten senken – ein Großverdiener muss weg, damit ein anderer aufgenommen werden kann.
Denn mit Antoine Griezmann und Frenkie de Jong wurden bereits zwei in Ablöse und Unterhalt teure Neuzugänge eingekauft. Zudem spielen Neymar und Coutinho – zumindest unter Trainer Ernesto Valverde – auf einer ähnlichen Position. Denn Valverde sieht Coutinho nicht als zentralen Mittelfeldspieler. Beide Brasilianer im gleichen Kader zu haben macht keinen Sinn und ist finanziell auch nicht machbar. Will Barça also wirklich Neymar zurückholen, muss Coutinho gehen. Das erklärt, warum der Rekordtransfer der Katalanen fast schon wie Sauerbier angeboten wird.