Marc-André ter Stegen würde eine Verpflichtung von Erling Haaland begrüßen, einen möglichen BVB-Verbleib aber für keine schlechte Entscheidung halten. Ein Abgang des bald vertragslosen Lionel Messi “wäre natürlich ein Verlust”. Von Joan Laporta schwärmt der Keeper des FC Barcelona derweil in höchsten Tönen.
Ter Stegen über Messi: “Er ist das Maximum”
Das Ende ist nahe – zumindest vertraglich. Lionel Messi steht beim FC Barcelona nur noch bis zum 30. Juni unter Vertrag. Und dann? Der Verein möchte seinen Superstar und Kapitän unbedingt halten, soll ihm verschiedenen Medienberichten zufolge ein neues Arbeitspapier mit einer Laufzeit bis 2023 oder 2024 anbieten. Unter Dach und Fach ist allerdings noch nichts.
Marc-André ter Stegen würde einen Abgang des 33-Jährigen bedauern. “Es ist der Spieler der letzten Jahre für den FC Barcelona. Er ist das Maximum. Natürlich wäre es ein Verlust für den FC Barcelona, wenn er geht. Am Ende kann nur er entscheiden, ob er bleibt oder nicht”, sagte der Keeper der Katalanen in einem Interview mit SPORT1.
“Wieso sollte Haaland nicht noch ein Jahr beim BVB bleiben?”
Möglicherweise könnte sich Messi letztlich ja auch deshalb für einen Verbleib entscheiden, da Barça plant, die Qualität im Angriff um ihn herum nochmals zu erhöhen. Einerseits wird Sergio Agüero, der Manchester City ablösefrei verlässt, als Neuzugang gehandelt, andererseits ist Erling Haaland auch bei den Blaugrana ein großes Thema. Mino Raiola, der Berater des Sturm-Juwels von Borussia Dortmund, strebt einen Transfer an, hat sich dahingehend auch schon mit Barça-Präsident Joan Laporta getroffen.
“Seine Spielweise und sein Torwille sind beeindruckend”, würde ter Stegen den Norweger offensichtlich nur allzu gerne im Camp Nou willkommen heißen. “Wenn man Videos sieht, in denen er im Vollsprint von ganz hinten nach ganz vorne rennt und das Ding mit aller Macht reinmacht, dann ist das schon erstaunlich. Das ist purer Wille, das kann man nicht trainieren. Entweder hat man diesen Willen, oder man hat ihn nicht”, lobt ter Stegen den Norweger.
Der deutsche Schlussmann findet, ein Transfer des Norwegers würde jedem Klub sehr gut zu Gesicht stehen: “Wenn er geht, dann hätte sein neues Team einen Wahnsinns-Stürmer für die nächsten zehn Jahre. Haaland würde jede Mannschaft dieser Welt besser machen. Das heißt aber nicht, dass er nicht in Dortmund bleibt. Der BVB ist ein sehr gut geführter Verein, in welchem in den vergangenen Jahren ein hervorragender Job gemacht wurde. Wieso soll er nicht noch für ein Jahr dort bleiben? Ein Rückschritt wäre das keineswegs”, gab der 29-Jährige aber wiederum auch zu verstehen.
“Laporta hat mich total mitgerissen”
Ter Stegen sprach zudem über…
…über seine Vertragsverlängerung bis 2025: “Ich bin jetzt sieben Jahre hier und fühle mich sehr wohl. Durch den Präsidentenwechsel ist wieder etwas mehr Ruhe eingekehrt. Das tut dem Verein gut. Barça wird auch in Zukunft erfolgreich sein, davon bin ich überzeugt. Für mich war deshalb gar nicht die Frage, ob ich verlängere, sondern nur wie lange. Dass mein Standing gut ist. Die Leute wissen, dass ich immer mein Bestes gebe und mit Herzblut dabei bin. Das möchte ich nicht nur dahinsagen, sondern auf dem Platz und daneben vorleben. Wenn mich die Leute mit großen Torhütern wie Andoni Zubizarreta vergleichen, dann ehrt mich das.”
Bis 2025: Ter Stegen bindet sich langfristig an den FC Barcelona
…über Joan Laporta: “Der neue Präsident und sein Vize sind Fans des FC Barcelona und vermitteln das nach außen. Als sie sich bei uns präsentiert haben, haben sie eine enorme Energie ausgestrahlt. Sie haben eine Brandrede gehalten und gesagt: ‘Leute, wir schaffen das!’ Wie er zu uns sprach, das hat mich total mitgerissen. Ich bekomme sogar eine Gänsehaut, wenn ich jetzt darüber rede. Denn wenn man an einen Präsidenten denkt, hat man meistens eine erhabene Person im Kopf, die über allen schwebt und niemanden an sich ranlässt. Laporta ist genau das Gegenteil. Er ist sehr nahbar und strahlt eine unfassbare Energie aus. Er hat jetzt viel zu tun und wird vieles hinterfragen. Er wird eine neue Rang-Ordnung schaffen. Wir vertrauen ihm zu 100 Prozent, dass er den Verein wieder in gute Bahnen lenken wird.”
Ter Stegen: “Aktuelle Phase tut dem Verein weh”
…über Barças horrende Schulden von einer Milliarden Euro: “Die Schulden-Summe ist natürlich riesig. Wir versuchen aber, diese Themen von der Kabine fernzuhalten, auch wenn das oft leichter gesagt ist als getan. Unser Job ist es nun mal, Fußball zu spielen. Dafür werden wir bezahlt. Und ganz ehrlich: Ich bin froh, dass ich nicht in der Führungsetage arbeite und mich mit dieser großen Aufgabe beschäftigen muss. Wir alle sind uns aber der Pflicht bewusst, die wir dem Verein und den Menschen gegenüber haben. Diese aktuelle Phase tut dem Verein weh und natürlich wurde sie bei den Gesprächen und in meinem Vertrag berücksichtigt. Für die Übergangszeit ohne Zuschauer habe ich mit dem Verein eine gute Lösung gefunden. Es gibt viele Möglichkeiten. Eine davon ist das Modell der Stundung. Je nachdem, wie lange der Vertrag läuft, kann man die Zahlungen entsprechend anpassen. Die Gespräche waren relativ schnell abgehandelt. Wenn wir als Mannschaft dem Verein helfen können, dann tun wir das.”
Ter Stegen über Titelkampf: “Einer da oben wird sich noch einen Fehltritt leisten”
…über den engen Titelkampf in der spanischen Liga: “Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben wir jetzt alle Chancen auf den Meistertitel. Es wird bis zum letzten Spieltag interessant bleiben. Einer da oben wird sich noch einen Fehltritt leisten. Für uns war es daher enorm wichtig, dass wir Valencia mit 3:2 geschlagen haben. Dadurch gehen wir mit viel Selbstvertrauen in das Atlético-Spiel. Vier Mannschaften fighten um den Titel, Sevilla ist ebenfalls noch mittendrin im Meisterschaftskampf.”
Marc-André ter Stegens ganzes Interview mit Sport1 findet ihr hier.