Sandro Rosell: “Würde Neymar verpflichten – aber nur mit variablem Vertrag”

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Sandro Rosell, ehemaliger Präsident des FC Barcelona, sprach in einem Interview über Josep Maria Bartomeu, dessen Neubesetzung des Vorstands, die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen und erklärte, wieso er Neymar erneut verpflichten würde – allerdings unter einer Bedingung.

Der ehemalige Präsident des FC Barcelona, Sandro Rosell, sprach in einem Interview mit der Mundo Deportivo über Lionel Messi, Neymar, Präsident Josep Maria Bartomeu und die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen.

Frage: Fangen wir mit dem Fußball an: Würden Sie Neymar erneut verpflichten?

Sandro Rosell: “Ja, aus einem sportlichen Gesichtspunkt aus: ohne Zweifel. Aber mit einem variablen Vertrag bezüglich sportlicher Ergebnisse sowie sozialer Verhaltensweisen. Schriftlich.”

Was unterscheidet Neymar von anderen Spielern?

“Er hat ein einzigartiges angeborenes Fußballtalent und eine persönliche Aura samt großem kommerziellen Wert.”

 

 

Warum will Messi Neymar zurückhaben?

“Weil Messi, der nicht nur der beste Spieler in der Geschichte des Fußballs, sondern auch sehr klug ist, die besten Spieler der Welt an seiner Seite haben will, um alles zu gewinnen.”

Glauben Sie, dass es einen besseren Spieler als Messi gibt?

“Nein. Messi ist der Beste in der Geschichte des Fußballs, aller Spielzeiten. Obwohl Ronaldinho für mich, und ich bin nicht objektiv, ein paar Saisons lang genauso gut oder besser als Messi war.”

Welche Stellung nimmt Ronaldinho in der Geschichte Barças ein?

Er war ein Schlüsselspieler. Er hat die Geschichte Barças verändert. Vom kollektiven Pessimismus zum Optimismus. Er brachte das Lächeln, die Magie und die sportlichen Ergebnisse in den Verein zurück. Und er war auch Mentor von Messi.”

Wie haben Sie die Entscheidung von Präsident Josep Maria Bartomeu erlebt, einer Reihe von Vorstandsmitgliedern das Vertrauen zu entziehen?

“Ob es Ihnen gefällt oder nicht, Barça ist eine präsidialistische Institution, und deshalb muss sich der Präsident von seinen Direktoren unterstützt fühlen. Es gibt bereits genug Angriffe von außen, um interne Schwachstellen hervorzurufen, daher finde ich es sehr gut, dass der Präsident ein Team bildet, in dem er sich wohl fühlt. Ich bin enttäuscht über den Weggang meines Freundes Silvio Elias, der 2010 mit mir begonnen hat. Er ist ein großartiger Direktor gewesen.”

Zum Thema:

Kamen Sie ins Gefängnis, weil sie Präsident des FC Barcelona wurden?

“Wenn ich nicht Barça-Präsident gewesen wäre, wäre ich nicht im Gefängnis gelandet. Daran habe ich keinen Zweifel. Ich glaube auch nicht, dass irgendjemand gegen meine Geschäfte ermittelt oder mich ausspioniert oder eine so aggressive Steuerverfolgung durchgeführt hätte, wie sie bis heute der Fall ist – 72 Maßnahmen des Finanzamtes. Bevor ich Präsident wurde, gab es keine Steuerprüfungen. Zufall?”

Halten Sie Bartomeu für stark?

“Ja, sehr. Bartomeu ist viel stärker als die Leute denken.”

Wie sehen sie die bevorstehenden Wahlen bei Barça?

“Mit großem Interesse. Das Einzige, was ich mir wünsche, ist, dass kein Kandidat die medialen oder wirtschaftlichen Interessen vertritt, die den Klub schon immer kontrollieren wollten, um auf ihre Kosten Rechnungen zu stellen und Geld zu verdienen, wie es in der Vergangenheit schon einmal geschehen ist.”

Werden Sie irgendeinen Kandidaten unterstützen?

“Ich werde niemanden unterstützen, der mediale, wirtschaftliche und/oder politische Interessen repräsentiert. Und wenn die Zeit reif ist und die Mitglieder mir zuhören wollen, werde ich offen anprangern, wer diese vertritt, damit nicht für sie gestimmt wird.”

Wer sollte Bartomeu als Barça-Präsident ablösen?

“Jemand, der ehrlich und unabhängig von externen Interessen ist. Und der ein Gespür für den Fußball hat und unpolitisch ist solange er Präsident ist.”

 

 

Was halten Sie von einem Teil der Presse, der sagt, dass der neue Vorstand Barças “rosellista” sei?

“Das ist eine Lüge – von unprofessionellen Journalisten, die falsch informieren und nicht kontrastieren. Bartomeu hat seine Entscheidungen alleine getroffen, und alle Direktoren, die ihm folgen, waren bereits dabei. Hätte ich Einfluss gehabt, hätte ich zum Beispiel versucht, meinen Freund Silvio Elias dazu zu bewegen, weiterhin im Vorstand zu bleiben. Ich müsste eigentlich überrascht sein, dass dieser Sektor der Presse das sagt, aber leider bin ich nicht überrascht. Alle von ihnen haben ‘zufällig’ die gleiche Botschaft, als ob es sich um ein Mantra handeln würde, koordiniert von einem Vorgesetzten und in allen Medien, die sich immer dagegen ausgesprochen haben, von 2010 bis heute. Viele von ihnen sind Medien, die mit unserer Ankunft in der Präsidentschaft Barças ihre Privilegien verloren haben. Was ich nicht entziffern kann, ist, ob der Sektor der Medien, wenn er das Adjektiv ‘rosellista’ verwendet, es als negatives oder positives Adjektiv verwendet? (lacht)”

Würden sie abermals als Präsidentschaftskandidat an den Start gehen?

“Ich habe meiner Mutter versprochen, dass ich, solange sie lebt, nicht kandidieren werde – und ich hoffe, dass meine Mutter 150 Jahre alt wird.” 

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