Gerard Piqué hilft dem finanziell angeschlagenen FC Barcelona, indem er auf einen ziemlich großen Teil seines Gehalts verzichtet. Aber nicht nur er. Auch Hauptkapitän Sergio Busquets sowie die weiteren Vertreter Jordi Alba und Sergi Roberto unterstützen Barça auf diese Weise.
Verzicht auf Großteil des Gehalts: Piqué macht den Anfang
Weil er sich mit dem FC Barcelona auf eine erhebliche Senkung seines Grundgehalts geeinigt hat, damit die Neuzugänge Memphis Depay und Eric Garcia unter Einhaltung der Gehaltsobergrenze in Höhe von 347 Millionen Euro pünktlich vor dem Saisonauftakt gegen Real Sociedad (4:2) bei dem spanischen Liga-Verband LFP registriert werden konnten, ist Gerard Piqué im Verein so etwas wie der Mitarbeiter des Monats – oder zumindest der Woche.
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Denn nicht nur der 34 Jahre alte Innenverteidiger hat dem wirtschaftlich schwer gebeutelten Barça seine Hilfe angeboten. Mit Hauptkapitän Sergio Busquets sowie Jordi Alba und Sergi Roberto gehen auch die anderen Leader der Mannschaft mit gutem Beispiel voran und verzichten künftig auf viel Geld. Auf wie viel – unbekannt. Nach Informationen der SPORT würde Piqué aber nahezu gratis spielen und dafür zu seinem Abgang eine Nachzahlung erhalten. Alle sollen von Barça als Dank eine Vertragsverlängerung angeboten bekommen.
Dass bis dato lediglich Piqués Vertragsanpassung offiziell kommuniziert wurde, lag und liegt einfach daran, dass es mit Blick auf die Anmeldungen von Memphis, Garcia und auch Rey Manaj von der zweiten Mannschaft vor dem Duell mit Real Sociedad eben schnell gehen musste. Mehrere Personalien auf einmal hätten den Prozess offenbar zu sehr in die Länge gezogen und wertvolle Zeit gekostet. Und ein Profi reichte augenscheinlich auch vorerst aus.
“In den kommenden Tagen wird der Rest erledigt”
Nach dem siegreichen ersten Spieltag in der Primera Divsión geht es in der Angelegenheit nun weiter. “Ich war der Erste, in den kommenden Tagen wird der Rest erledigt”, klärte Piqué auf. Alba und Roberto haben am Sonntagabend auch persönlich angekündigt, dass sie das Thema mit den Verantwortlichen zeitnah abarbeiten werden. Das gelte auch für Busquets.
“Wir wollen dem Verein helfen. Wir vier Kapitäne kommen aus dem Hause und wir lieben den Verein wie jeder andere auch”, gab Roberto zu Protokoll, während sich Alba massiv gegen Behauptungen wehrte, Leistungsträger wie er hätten trotz Barças Bitte auf ihr volles Gehalt gepocht und den Abgang von Legende Lionel Messi vor dem Hintergrund des Salary Cap dadurch ebenfalls zu verantworten.
“Es wäre gut gewesen, wenn über dieses Thema viel eher gesprochen worden wäre. Ich war immer bereit, dem Verein zu helfen. Vom Klub hat mich bis vor zwei oder drei Wochen niemand um etwas gebeten. Ich denke, dass niemand an mir zweifeln muss. Niemand muss daran zweifeln, dass ich Barça liebe”, stellte der Linksverteidiger klar.
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Das zu sagen, war Alba derart wichtig, dass er direkt nach der Pressekonferenz von Ronald Koeman zu dem Liga-Spiel auf das Podium trat und dort zu einer außerordentlichen Medienrunde ebenfalls für einige Minuten Platz nahm. Normalerweise spricht auf Pressekonferenzen nach Spielen traditionell lediglich der Barça-Coach.
Piqué übrigens startete zum Ausklang eines erfolgreichen Tages einen Livestream auf seinem Twitch-Kanal. Der Katalane, der gegen Real Sociedad per Kopf die Führung zum 1:0 erzielt hatte, teilte dort nicht nur mit, seine Karriere “zu 100 Prozent in Barcelona beenden” zu wollen, sondern meinte auch scherzend über sein neues Gehalt: “Ich spiele jetzt für vier Dollar.” So schlimm wird es dann wohl doch nicht sein.