Kaum von seiner kleinen Muskelblessur wieder genesen, wird Lionel Messi die nächsten Partien wieder nur zusehen müssen. Grund ist seine Rote Karte im Supercopa-Finale gegen Athletic Bilbao, der ersten überhaupt für den FC Barcelona in seiner gesamten Karriere. Denn die Sperre gilt für die Copa und Liga.
Lionel Messis späte Rote Karte Sekunden vor dem Schlusspfiff im verlorenen Supercopa-Finale gegen Athletic Bilbao bestimmt die Schlagzeilen. Es war Messis erster Platzverweis überhaupt für den FC Barcelona im 753. Spiel für die Blaugrana. Für das Finale war sein Platzverweis letztlich unerheblich, in der Verlängerung lief sowieso bereits die Nachspielzeit. Doch für die nächsten Partien des FC Barcelona hat der Ausraster Folgen. Denn: Die Sperre wird auch für die Copa del Rey und La Liga gelten.
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Villalibre: Messi Aktion war “klare Tätlichkeit”
Messi hatte Sekunden vor Spielende gegen Asier Villalibre ausgeschlagen, nachdem dieser ihn im Mittelfeld mit Körpereinsatz am Weiterlaufen hindern wollte. “Ich habe meinen Körper eingesetzt, damit er nicht nach vorne laufen konnte”, erklärte Villalibre nach der Partie beim spanischen TV-Sender Movistar+. “Er wurde wütend und hat mir mit der Hand ins Gesicht gelangt. Ich denke, es war eine klare Tätlichkeit.”
Messi sees red for an off-the-ball swing. pic.twitter.com/PAW8cm95OR
— ESPN FC (@ESPNFC) January 17, 2021
Schiedsrichter Gil Manzano, der die Szene in Realgeschwindigkeit auf dem Platz nicht wahrgenommen hatte, vom VAR aber darauf hingewiesen wurde und nach Ansicht der Bilder am Bildschirm auf Rot entschied, notierte in seinem Spielbericht: “In der 120. Minute wurde der Spieler Lionel Andres Messi Cuccittini aus folgendem Grund des Feldes verwiesen: Schlagen eines Gegners mit dem Arm unter Anwendung übermäßiger Kraft, während der Ball im Spiel, aber nicht spielbar war.”
Zwei bis vier Spiele Sperre für Messi
Nun tagt der Wettbewerbsausschuss des Verbandes, dem Richterin Carmen Perez vorsteht. Sie wird die Szene abschließend bewerten und die Strafe festlegen. Laut Regularien des spanischen Verbandes drohen La Pulga mehrere Spiele Sperre.
Wird die Aktion als “Aggression” ausgelegt, also Tätlichkeit, können Messi sogar bis zu zwölf Spiele Sperre drohen. Ist es ein eher geringfügiges Vergehen, beispielsweise ein Ausschlagen beim Versuch, sich vom Gegenspieler zu befreien, ist mit maximal vier Spielen zu rechnen. Spanische Medien und Journalisten gehen davon aus, dass Messi sehr wahrscheinlich mindestens zwei Spiele Sperre bevorstehen, maximal jedoch vier.
Das Pokalspiel gegen Cornella am Donnerstag (21. Januar) in der Copa del Rey sowie das Liga-Spiel am Sonntag (24. Januar) in Elche wird Messi aller Voraussicht nach also auf jeden Fall verpassen. Anschließend steht die “Revanche” gegen Athletic Bilbao in der Liga sowie das etwaige Achtelfinale im Pokal an. Bei Barça stellt man sich auf eine Sperre von mindestens zwei Spielen ein, sollten es doch drei oder vier werden, wollen die Katalanen Einspruch einlegen, heißt es.