Lionel Messi äußerte sich in einem Interview mit adidas über die Zeit während der Coronavirus-Pandemie, das individuelle Training, die restliche Saison und die Bedeutung von mentaler Stärke im Fußball.
Lionel Messi freut sich auf den Re-Start der spanischen Liga. Der Superstar des FC Barcelona sprach in einem Gespräch mit adidas über die Fortsetzung der Saison in Zeiten des Coronavirus, die besondere Umstände während der Pandemie und die verschobene Copa America.
Lionel Messi…
…über den Ausbruch des Coronavirus:
„Ich denke, so etwas hat keiner kommen sehen. Natürlich gab es Warnungen, dass globale Pandemien von Zeit zu Zeit möglich sind, aber ich hätte mir die Auswirkungen niemals so drastisch vorgestellt – die ganze Welt steht still.“
„Es ist nie leicht mit Unsicherheit umzugehen, besonders in einer Situation, die für uns alle neu und unbekannt ist. Wir alle fragen uns, wann es zurück in die Arbeit, zum Training und in den Wettkampf geht. Als Fußballer ist es enorm wichtig, fokussiert zu bleiben, wenn man das Spielfeld betritt.“
…über das individuelle Training:
„Auch wenn ich nicht mehr zwei Spiele pro Woche spiele, versuche ich, jeden Tag zu trainieren und die Übungen zu machen, die wir zugeschickt bekommen. Das ist natürlich bei weitem nicht das Gleiche, wie im Team zu trainieren, und das Schlimmste ist die fehlende Match-Praxis, aber das ist nun mal die neue Normalität, mit der wir leben müssen. Deshalb brauchen wir aber auch ein wenig Vorbereitungszeit, bevor wir wieder aufs Spielfeld gehen können.“
…über die mentale Stärke im Fußball:
„Manche sagen, diese mentale Stärke macht 40, 50 oder sogar 60 Prozent unseres Sports aus. Ich schätze, das ist je nach Spieler unterschiedlich. Aber ich denke, mentale Stärke ist sehr wichtig, und ich sehe, dass sie auch in der Vorbereitung im Profisport immer mehr an Bedeutung gewinnt.“
…über die restliche Saison und den Zusammenhalt der Mannschaft:
„Es ist im Gespräch, die aktuelle Saison der spanischen Liga mit Geisterspielen zu Ende zu spielen. Das bringt aber einige Herausforderungen mit sich. Natürlich ist die Vorbereitung für die Mannschaft als Ganzes die gleiche. Aber jeder Spieler muss sich einzeln und eigenständig darauf vorbereiten, in einem Stadion ohne Fans zu spielen – ein seltsames Gefühl. Ich musste einmal ein Heimspiel als Geisterspiel austragen und das war geradezu unheimlich. Nach allem, was war und gerade auf der Welt passiert, kann ich aber verstehen, dass dies der einzige Weg ist, den Spielbetrieb wieder aufzunehmen.“
„Wenn wir zurück auf dem Rasen sind, fangen wir wieder bei Null an. Uns bleibt noch ein bisschen Zeit, uns vorzubereiten, bevor die Liga wieder losgeht. Leistungsträger, die verletzt waren, werden wieder zum Team stoßen. Technisch gesehen wird es eine Saison wie jede andere auch, aber ich denke, der Unterschied wird trotzdem für das Team und die Spieler spürbar sein.“
„Jetzt ist es wichtiger denn je, untereinander in Kontakt zu bleiben. Wir versuchen, uns ab und an zu sehen und uns ein bisschen auszutauschen. Und ich spreche jeden Tag mit vielen anderen Leuten.“
…über die verschobene Copa America:
„Dass die Copa América verschoben wurde, war eine große Enttäuschung, aber es war auch irgendwie zu erwarten und das einzig Richtige. Die Copa war für mich eines der wichtigsten Events dieses Jahr und ich hatte mich sehr darauf gefreut, wieder für Argentinien spielen zu können. Es traf mich also hart, als ich von der Verlegung erfuhr, aber natürlich hab ich vollstes Verständnis für die Entscheidung.“
Die Nummer Zehn der Blaugrana erklärte zudem, wie wichtig es ist, in die Zukunft zu schauen und positiv zu denken:
„Wir müssen eben einsehen, dass dieses Jahr einiges anders läuft. Einfach abhaken und lieber nach vorn schauen. Sich wieder aufs tägliche Training freuen, auf die Teamkollegen und das erste Spiel … Mit Sicherheit wird es anfangs komisch sein, aber ich freue mich schon jetzt auf die erste Begegnung!“