Der FC Barcelona hat von seinen Mitgliedern grünes Licht dafür erhalten, einen Kredit aufzunehmen. Barça wird sich von Goldman Sachs 525 Millionen Euro frisches Kapital leihen – hauptsächlich, um seine kurzfristigen Schulden begleichen zu können.
Der FC Barcelona leiht sich Geld, um seine Schulden zu begleichen. Was auf den ersten Blick komisch klingt, ist aber tatsächlich der Fall. Auf der am Sonntag abgehaltenen Mitgliederversammlung haben die Delegiertenmitglieder die vorgeschlagene Aufnahme eines Kredits in Höhe von 525 Millionen Euro genehmigt.
Der Refinanzierungsvorschlag wurde mit einer großen Mehrheit von 588 Ja-Stimmen (89%), 28 Nein-Stimmen (4%) und 43 Enthaltungen (7%) angenommen.
Barça erhält also grünes Licht, sich von der Investmentbank Goldman Sachs 525 Mio. Euro zu leihen. “Der FC Barcelona schlägt eine Kreditaufnahme mit einer maximalen Laufzeit von 15 Jahren vor, mit dem Ziel, eine Verzinsung von 3% zu erhalten”, heißt es in einer Mitteilung des Klubs. Barça will durch das frische Kapital aber keine Spielerkäufe tätigen, sondern die kurzfristigen Schulden tilgen, die den Klub belasten.
ℹ Aprobada la propuesta de refinanciación por 525 millones
— FC Barcelona (@FCBarcelona_es) June 20, 2021
Bei der Beantwortung von Fragen der Mitglieder betonte Präsident Joan Laporta, dass “das Darlehen notwendig ist, um dem Klub Luft zum Atmen zu verschaffen”. Barcelona plagen bekanntlich über eine Milliarde Euro Schulden, 730 Millionen Euro davon sind kurzfristige Verbindlichkeiten.
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Nicht nur die fehlenden Einnahmen aufgrund der Corona-Pandemie sorgten dafür, dass Barça diesen exorbitanten Schuldenberg angehäuft hat. Eine Hauptrolle spielt die jahrelange Misswirtschaft des ehemaligen Präsidenten Josep Maria Bartomeu und seines Vorstands, unter denen das Geld nur so für massive Gehälter und Transfers verprasst wurde. Laporta selbst hatte in einem Interview mit der katalanischen Zeitung La Vanguardia jüngst erklärt, Barcelonas finanzielle Situation sei “schlimmer, als ich dachte – und das, obwohl ich bereits mit einer sehr komplizierten Situation gerechnet hatte”.
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Barça schuldet verschiedenen Vereinen noch Geld für Spielerkäufe, die weit in der Vergangenheit liegen, weil man damals Ratenzahlungen ausgehandelt hatte. Beispielsweise schuldet man dem FC Bayern München noch Geld für den Transfer von Arturo Vidal, Girondins Bordeaux für den Kauf Malcoms und Grêmio Porto Alegre für den Transfer Arthurs – allesamt Spieler, die schon gar nicht mehr für den FC Barcelona spielen. Auch für Coutinho muss Barça noch eine Stange Geld abdrücken. Der frische Kredit über 525 Mio. Euro soll dabei helfen, den Klub finanziell von diesen kurzfristigen Schulden zu entlasten.