Gerard Piqué ist für seine klare Haltung bekannt – dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen und auch mal in verbalen Außeneinandersetzungen verwickelt zu sein. “Ich mag das”, erklärte der Innenverteidiger in einem Interview, in dem er das Recht der freien Meinungsäußerung verteidigte und einmal mehr erklärte, dass sich auch Sportler politisch äußern dürfen sollten.
Gerard Piqué sprach mit dem spanischen Magazin El País Semanal, und gab Erstaunliches zu Protokoll.
Der Innenverteidiger, Vater von zwei Kindern und als Geschäftsmann in verschiedenen Projekten involviert – beispielsweise ist er Besitzer des Drittligisten FC Andorra und Gründer und CEO der Firma Kosmos – erklärte, dass er aufgrund seiner Geschäftsangelegenheiten und Verpflichtungen viel um die Ohren hätte. Darunter würde sein Schlafrhythmus leiden. “Ich bekomme kaum vier oder fünf Stunden Schlaf. Es gibt einfach nicht genug Zeit für alles”, so die Barça-Ikone, doch das sei kein Problem: “Der Verein versteht das, es gibt keine Probleme. Ich widme meine Freizeit dem, was mir Spaß macht.”
“Betrachte es als Teil der Show”
Piqué hat seinen eigenen Kopf, er scheut auch keine Kontroversen oder Außeneinandersetzungen, auf und neben dem Platz. “Ich mag das, ich muss einen Ansporn haben. Es gibt Zeiten, in denen ich nach Motivation suche – in Stadien zu gewinnen, in denen du ausgepfiffen wirst, bedeutet immer etwas Besonderes. Ich weiß, wann ich eine Außeneinandersetzung antrete, und ich tue es, weil ich Lust dazu habe. Ich betrachte es als Teil der Show. Umso mehr, wenn man sieht, dass vieles oft eine Lüge ist.”
Piqué spielt damit auf vergangene Aussagen beispielsweise gegen Espanyol an (er nannte den Klub einmal Espanyol de Cornella, weil Vereinsgelände und Stadion in Cornellá de Llobregat liegen) sowie natürlich auf immer wiederkehrende Scharmützel mit Real Madrid. “Am Ende erinnert sich zwei Tage später niemand daran, was du gesagt hast”, so der Barça-Verteidiger.
Piqué: Politik und Fußball gehen Hand in Hand
Piqué nimmt kein Blatt vor den Mund, ist gerne provokativ, ehrlich und spricht auch unbequeme Dinge aus – Dinge, über die in der Branche nicht immer offen gesprochen werden. Beispielsweise wenn es um politische Themen geht. “Ich kann das Recht der freien Wahl unterstützen oder verteidigen, ganz so, wie ich die spanische Nationalmannschaft 14 Jahre lang verteidigt habe. Die Politik und der Fußball gehen zusammen Hand in Hand. Der spanische Pokal heißt Copa del Rey (Pokal des Königs); wenn du ein Länderspiel bestreitest, ertönt die Nationalhymne – das ist Poltik. Und Sportler dürfen sich nicht einmischen? Wir haben die gleichen Rechte, ein Bürger zu sein, wie jeder andere auch.”