Seit seinem Wechsel nach Europa überzeugt Emerson als offensivstarker Rechtsverteidiger bei Real Betis. Der Brasilianer träumt von einem Wechsel zum FC Barcelona und wäre auch für kleines Geld zu haben. Die Unterschiede zu Nelson Semedo könnten derweil kaum frappierender sein.
Bereits im Januar 2019 sicherte sich der FC Barcelona in einem kuriosen Gemeinschaftsdeal mit Real Betis die Rechte am damals noch völlig unbekannten Brasilianer Emerson. Der mittlerweile 21-jährige Rechtsverteidiger wechselte für zwölf Millionen Euro zu den Katalanen – wurde aber direkt an Real Betis verliehen und offenbar auch verkauft. Barça besitzt jedoch eine Rückkaufklausel in Höhe von sechs Millionen Euro – manche Medien schreiben jedoch, dass dieser Betrag nur im Sommer 2021 gilt; sollte Barcelona den Rechtsaußen früher aus Sevilla loseisen wollen, wäre er angeblich teurer.
Emerson hat sich in mittlerweile eineinhalb Jahren in Spanien einen Namen gemacht und gilt als großes Talent auf der rechten Außenbahn. Mit acht Torbeteiligungen (drei Tore, fünf Assists) ist er darüber hinaus der Top-Scorer unter den Abwehrspielern in LaLiga: “Ich habe nicht gedacht, dass ich dieses Niveau so schnell erreichen werde”, gibt sich der Rechtsfuß im Gespräch mit der Sportzeitung AS begeistert von seiner Entwicklung: “Ich denke, dass ich zweifellos die beste Saison meiner Karriere spiele.”
Emerson arbeitet an Defensivverhalten
Besonders ungewohnt war für ihn der Fokus auf das Defensivverhalten. Sowohl sein jetziger Coach Rubi als auch dessen Vorgänger Quique Setién, der mittlerweile den FC Barcelona trainiert, haben ihn immer dazu aufgefordert, sein Verhalten gegen den Ball zu verbessern – denn das war Emerson aus seinem Heimatland nicht gewohnt, wie er erklärt: “In Brasilien musste ich als Verteidiger nicht so hart arbeiten. Hier in Europa beschäftigen sie sich viel mehr mit Räumen und Taktik. Ich habe begonnen, daran zu arbeiten, die Dinge haben sich sehr [zum Positiven] geändert.”
Trotzdem ist auffällig, dass Emersons Stärken – er spielte in der Jugend Ponte Pretas als Flügelstürmer, wie er selbst erklärte – eindeutig in der Offensive liegen, gerade im Vergleich zu Nelson Semedo könnte das Profil der beiden Rechtsverteidiger unterschiedlicher kaum sein. Während der Brasilianer die Defensive vernachlässigt, nach vorne aber Betrieb macht, ist der Portugiese im Angriff eher harmlos, steht dafür hinten sicher.
Nelson Semedo and Emerson, La Liga 19/20.
Talk about polar opposites. pic.twitter.com/dfNDh9z1Zr
— sm (@TacticoModerno) April 13, 2020
Aufgrund Barças Klausel gibt es immer wieder Spekulationen, Emerson könnte bereits im Sommer zu den Katalenen wechseln – schließlich täte Barça ein angriffsfreudiger Rechtsverteidiger gut. Immer wieder wurde Quique Setién auf Pressekonferenzen auf Emersons möglichen Transfer angesprochen, Barças Trainer lobte: “Man kann seine Weiterentwicklung im Laufe der Saison sehen. Er macht viele Dinge sehr gut, entwickelt sich.”
Der Brasilianer sieht die Transfergerüchte jedoch sehr gelassen: “Im Moment zählt nur die Gegenwart. Falls ich in ein paar Monaten wechseln sollte, werde ich froh sein. Und falls ich noch bei Betis bin, dann auch.” Aufgrund seiner Leistungssteigerung sieht sich Emerson jedenfalls gut gerüstet für einen Wechsel nach Barcelona: “Ich bin jung, aber ich bin bereit, für jede Mannschaft zu spielen – auch für den FC Barcelona”, erklärt er und ergänzt: “Ich habe überhaupt keine Angst.”
Emerson: “Barça ein Kindheitstraum”
Mit einem Wechsel zum FC Barcelona würde für den jungen Brasilianer jedenfalls ein Kindheitstraum in Erfüllung gehen: “Für Barça zu spielen ist ein Traum, den ich seit meiner Kindheit habe. Ich war schon immer ein Fan, insbesondere wegen den Brasilianern Ronaldinho und Dani Alves. Und auch wegen Messi und Abidal.” Kontakt über eine mögliche Rückkehr im Sommer habe es jedoch noch nicht gegeben.