Mit einem torlosen Unentschieden trennen sich Brasilien und Venezuela im zweiten Gruppenspiel der diesjährigen Copa América. Auf Seiten der Seleção starteten die Barça-Brasilianer von Beginn an, Arthur überzeugte, Coutinho enttäuschte jedoch und hatte bei seinem vermeintlichen Siegtreffer mächtig Pech.
Nach ihrem Auftaktsieg gegen Bolivien im Eröffnungsspiel der Copa América wollten die Brasilianer gegen Venezuela nachlegen. Gegen das Team von Rafael Dudamel kam die Seleção jedoch nicht über ein torloses Unentschieden hinaus. Die Barça-Spieler auf Seiten des Rekordweltmeisters, Philippe Coutinho und Arthur, standen diesmal beide in der Startelf. Arthur, der das erste Spiel der Brasilianer noch komplett verpasste, ersetzte hierbei Fernandinho von Manchester City
Brasilien trifft spät, darf jedoch nicht jubeln
Das Spiel startete insgesamt alles andere als schlecht für die Brasilianer. Bereits in der Anfangsphase hatte das Team von Nationaltrainer Tite zwei ordentliche Chancen durch David Neres (15.) und Richarlison (17.). Auf der anderen Seite des Feldes kam Rondón zu einer guten Chance (19.) und hätte die Venezuelaner mit seinem Kopfball gut und gerne in Führung bringen können.
In der Folge fehlten die ganz klaren Chancen auf beiden Seiten. Brasilien dominierte das Spielgeschehen zwar (69,9% Ballbesitz, 19:6 Schüsse), schaffte es jedoch nicht, zwingende Möglichkeiten herauszuspielen. Venezuela wiederum fokussierte sich darauf, defensiv gut zu stehen und vereinzelte Nadelstiche zu setzen, die jedoch ohne Ertrag blieben.
Kurz vor Ende des Spiels, in der 87. Minute, sah es dann doch kurzzeitig nach einem Sieg des Gastgebers aus. Coutinho, im ersten Spiel noch als doppelter Torschütze erfolgreich, schloss einen starken Angriff der Seleção ab, jedoch berührte Mitspieler Roberto Firmino den Ball kurz vor der Torlinie noch minimal, während er dabei marginal und mit dem Auge nicht zu erkennen im Abseits stand. Daraufhin schaltete sich der VAR ein und erkannte den Brasilianern ihren Treffer zu Recht ab. Bitter: Auch ohne Firminos Einwirken wäre der Ball im Tor gelandet.
So blieb den Brasilianern nur das Unentschieden gegen den klaren Außenseiter Venezuela. Trotz allem hat der Gastgeber sich damit eine gute Ausgangsposition erarbeitet. Die Seleção führt die Tabelle der Gruppe A vor dem letzten Gruppenspiel gemeinsam mit Peru mit aktuell vier Zählern an. Voraussichtlich reicht den Gastgebern sogar eine Niederlage im letzten Duell mit Peru, da auch die zwei besten Gruppendritten die nächste Runde erreichen.
Coutinho enttäuscht, Arthur glänzt
Somit ist es wahrscheinlich, dass wir den beiden Barça-Spielern im Kader der Brasilianer auch weiterhin beim Spielen in dieser Copa zusehen können. Coutinho ist dabei zu wünschen, dass er an seine Leistungen aus dem ersten Gruppenspiel gegen die Bolivianer anknüpfen kann. Gegen Venezuela wirkte er, abgesehen von seinem aberkannten Treffer, wie ein Fremdkörper im Spiel der Seleção.
Der Offensivmann des FC Barcelona vertändelte viele Bälle, machte teilweise einfache Abspielfehler, war insgesamt recht ungefährlich und schien sich eher an seine Leistungen beim FC Barcelona erinnern zu wollen, anstatt diese vergessen zu machen.
Nach dem Spiel meldete sich Coutinho zu Wort: “Für Brasilien war es ein schweres Spiel gegen ein starkes Team mit sehr guten Spielern und ich denke, dass der Rest der Copa América nicht anders sein wird.” Angesprochen auf seinen aberkannten Treffer gab Coutinho zu Protokoll: “Ich bin mir nicht sicher, ob der VAR heute richtig lag. Ich denke, das Tor hätte man nicht aberkennen müssen. Im Großen und Ganzen ist der VAR aber eine gute Sache für den Fußball.”
Eine gute Leistung zeigte der zweite Brasilianer der Katalanen, Arthur, der nun endlich von Beginn an starten durfte. Der “brasilianische Xavi” machte ein tolles Spiel für seine Mannschaft und zeigte eindrucksvoll, warum Tite auch in den nächsten Spielen auf ihn setzen sollte. Er war überall auf dem Feld zu finden, schaltete sich sowohl ins Offensivspiel seines Teams, als auch in den Spielaufbau ein und hielt den Ball durch seine Pressingresistenz auch in den brenzligsten Situation in den Reihen der Brasilianer. Besonders seine Passquote von 93% bei 99 gespielten Pässen ist beeindruckend. Folglich durfte Arthur das Spiel bis zum Abpfiff erleben und darf sich auch in den folgenden Spielen Hoffnungen auf Einsätze machen.
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