Der Start der Copa América 2021 steht unmittelbar bevor. Während Brasilien der Favorit ist, stehen die Argentinier und ganz besonders Lionel Messi unter besonderem Druck. Uruguay, bei denen Barças Ronald Araújo berufen wurde, stehen derweil kurz vor einem Umbruch.
Während am Freitag in Rom die Europameisterschaft eröffnet wird, beginnt nur zwei Tage später auch die Kontinentalmeisterschaft in Südamerika. Die Copa América, die ebenso wie die EM aufgrund der Corona-Pandemie von 2020 auf 2021 verlegt wurde, musste jedoch darüber hinaus ihren Austragungsort verlegen. Nachdem zunächst Kolumbien und Argentinien die Copa gemeinsam hätten ausrichten sollen, wurde das Turnier aufgrund der anhaltenden Pandemielage nur wenige Wochen vor Beginn nach Brasilien verlegt.
Dabei werden die Teams dieses Mal nicht wie sonst üblich in drei Vierergruppen, sondern in zwei Fünfergruppen aufgeteilt, die nach der geografischen Lage der Länder zusammengestellt wurden. Während in der Gruppe A (Zona Sur) Argentinien, Bolivien, Chile, Paraguay und Uruguay ums Weiterkommen kämpfen, werden sich in der Gruppe B (Zona Norte) Brasilien, Ecuador, Kolumbien, Peru und Venezuela duellieren.
Brasilien Favorit auf Copa-Sieg – Emerson nur auf der Bank?
Als Favorit geht einmal mehr Titelverteidiger Brasilien ins Turnier. Die Gastgeber waren bereits beim Turnier 2019 die beste Mannschaft und nachdem man sich im Viertelfinale knapp im Elfmeterschießen gegen Paraguay durchsetzte (4:3 n. E.), gewann man anschließend souverän das Halbfinale gegen Argentinien (2:0) sowie das Finalspiel gegen Peru (3:1). Ebenso dominiert die Seleçao auch derzeit die WM-Qualifikation in Südamerika – sechs Siege stehen nach ebenso vielen Partien zu Buche, bei einer Tordifferenz von 16:2.
Dementsprechend peilt das Star-Ensemble rund um Neymar bei der Heim-Copa erneut den Titelgewinn an. Während mit Éder Militão, Casemiro und Vinícius Júnior gleich drei Akteure von Real Madrid im Aufgebot der Brasilianer stehen, wurde mit Neuzugang Emerson ein Barça-Spieler berufen. Philippe Coutinho fehlt verletzungsbedingt, Ex-Barça-Akteur Arthur wurde nicht fürs Copa-Aufgebot nominiert.
Ob Rechtsverteidiger Emerson, der zur kommenden Saison nach einer anderthalbjährigen Leihe von Real Betis zum FC Barcelona zurückkehren wird, hinter dem etatmäßig gesetzten Danilo jedoch bei der Copa zu Einsatzzeiten kommen wird, bleibt abzuwarten. Seinen einzigen Auftritt im Dress der Nationalelf hatte Emerson bisher im November 2019 bei einem Freundschaftsspiel gegen Südkorea – damals wurde er für die letzten zwei Minuten eingewechselt.
Messis letzte große Chance mit Argentinien?
Der zweite große Favorit auf den Titel ist – wie könnte es anders sein – Argentinien. Die Mannschaft rund um Kapitän Lionel Messi mag qualitativ nicht so hochkarätig besetzt sein wie die Brasilianer, doch die Motivation der Albiceleste sollte dafür grenzenlos sein, wartet man doch seit 1993, als man zuletzt die Copa gewann, auf einen größeren Titel.
Und nicht nur das fußballverrückte Argentinien wartet, sondern ganz besonders auch Lionel Messi. Nach mehreren Finalniederlagen – bei der Copa und der WM – läuft dem 33-Jährigen langsam die Zeit davon, um zumindest einmal einen großen Pokal im blau-weiß-gestreiften Trikot in die Höhe strecken zu können. Die nächste Copa im Jahr 2024 könnte für La Pulga schon zu spät kommen, zu diesem Zeitpunkt könnte er bereits in den USA seine Karriere ausklingen lassen. Die einzigen beiden verbleibenden Möglichkeiten scheinen die aktuelle Copa sowie die anstehende WM in Katar zu sein – wenngleich allen klar ist, dass die Chance auf einen Erfolg bei der lediglich zehn Teams umfassenden Südamerikameisterschaft deutlich höher ist.
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Alles andere als ein Weiterkommen aus der Gruppenphase wäre für Argentinien – wie auch bei allen anderen Top-Teams – eine Blamage sondergleichen, immerhin qualifizieren sich von den fünf Teams pro Gruppe vier für die K.o.-Runde. Danach würde sich die Albiceleste allerdings anstrengen müssen, denn trotz der unbestreitbar vorhandenen Qualität im Kader kam man bei den Spielen zur WM-Quali zuletzt nicht über zwei Unentschieden gegen Chile (1:1) und Kolumbien (2:2) hinaus.
Uruguay im Umbruch – Araújo dabei
Relativ unrund läuft es derzeit beim Nachbarn aus Uruguay. Nachdem man bei den letzten drei Copa-Ausgaben nie über das Viertelfinale hinauskam, gleicht auch die aktuelle WM-Quali einem ständigen Auf und Ab. Acht Punkte nach sechs Spielen lautet dort die magere Ausbeute. Nach Siegen gegen Chile (2:1) und Kolumbien (3:0) folgten jeweils Niederlagen gegen Ecuador (2:4) und Brasilien (0:2). Zuletzt kam man nicht über zwei torlose Unentschieden gegen Paraguay und Venezuela hinaus.
Die Celeste befindet sich derzeit am Rande eines Umbruchs, viele junge Spieler rücken von unten nach, während mit Luis Suárez (34 Jahre), Edinson Cavani (34) und Kapitän Diego Godín (35) aber noch nach wie vor die großen Akteure der vergangenen Jahrzehnts spielen.
Einer dieser jungen nachkommenden Spieler ist Barças Innenverteidiger Ronald Araújo, der in der vergangenen Saison bei den Katalanen seinen Durchbruch schaffte. Doch ebenso wie bei Emerson, dürfte es auch für Araujo schwierig werden, bei der Copa Minuten zu sammeln. Mit Godín und José María Giménez sind die Positionen in der Innenverteidigung klar besetzt, sollte es zu keiner Verletzung kommen, dürfte Araújo das Turnier nur von der Bank aus verfolgen.
Keine Copa-Übertragung in Deutschland
Deutsche Zuschauer schauen bei der diesjährigen Copa América allerdings in die Röhre. Denn während die letzte Ausgabe der Turniers noch bei DAZN gezeigt wurde, hat sich in diesem Jahr kein deutschsprachiger Sender oder Streamingdienst die Übertragungsrechte gesichert.
Die Copa-Partien der Barça-Akteure in der Übersicht:
Sonntag, 13. Juni, 23 Uhr: Brasilien – Venezuela
Montag, 14. Juni, 23 Uhr: Argentinien – Chile
Freitag, 18. Juni, 2 Uhr: Brasilien – Peru
Samstag, 19. Juni, 2 Uhr: Argentinien – Uruguay
Montag, 21. Juni, 23 Uhr: Uruguay – Chile
Dienstag, 22. Juni, 2 Uhr: Argentinien – Paraguay
Donnerstag, 24. Juni, 2 Uhr: Brasilien – Kolumbien
Donnerstag, 24. Juni, 23 Uhr: Bolivien – Uruguay
Sonntag, 27. Juni, 23 Uhr: Brasilien – Ecuador
Dienstag, 29. Juni, 2 Uhr: Bolivien – Argentinien
Dienstag, 29. Juni, 2 Uhr: Uruguay – Paraguay
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