Barcelonas Präsident Josep Maria Bartomeu würde Berichten zufolge von seinem Amt zurücktreten – wenn Lionel Messi bei Barça bleibt und öffentlich ausspricht, dass er Bartomeu als das Problem im Verein ansieht. Messi hat nun mehr Macht als je zuvor – aber wendet er diese auch an?
Viele Culers wünschen sich das schon lange, nun könnte es Gewissheit werden – sofern Lionel Messi Gebrauch macht von der Macht, die nun in seinen Händen liegt: Josep Maria Bartomeu könnte sein Amt zur Verfügung stellen und als Vereinsboss abtreten.
Laut eines Berichts des katalanischen TV-Senders TV3, die von mehreren spanischen Medien und Journalisten bestätigt wurden, würde Bartomeu als Präsident zurücktreten – unter der Bedingung, dass Messi seinen Wechselwunsch zurücknimmt und öffentlich erklärt, dass der Präsident das Hauptproblem im Verein sei.
Messi hält die Macht in seinen Händen
Messi hat also die Power, Bartomeu aus dem Verein zu entfernen. Allerdings würde es sich bei diesem Move nur um einen Rücktritt Bartomeus handeln, ohne vorzeitige Neuwahlen zur Folge zu haben. Der aktuelle Vorstand würde weiter im Amt bleiben und die Geschicke des Klubs bis zu den Präsidentschaftswahlen leiten, die offiziell für den 15. März angesetzt worden sind.
Schon streiten sich die Geister darüber, was die genauen Beweggründe für Bartomeus Schachzug sind. Es könnte sich wirklich um einen selbstlosen Versuch handeln, Messi zum bleiben zu bewegen, doch es gibt auch Stimmen, die sagen, Bartomeu will nur sein Gesicht wahren und damit so tun, als hätte er alles in seiner Macht stehende getan, um den Kapitän der Blaugrana zu halten – auch wenn dies sowieso schon aussichtslos ist.
Bartomeus Schachzug: Nobel oder gewieft?
Wenn Messi also seinen Wechselwunsch trotzdem aufrecht erhält, wäre Bartomeu fein aus dem Schneider – dann wäre Messi der ‘Böse’, der dem Verein trotz dieses Angebotes den Rücken gekehrt hat. Und Bartomeu könnte behaupten: Seht her, ich habe alles mir Mögliche dafür getan, dass er bleibt. Sicherlich will Bartomeu aber auch nicht in die Geschichte als der Präsident eingehen, der den besten Spieler der Vereinshistorie und der Welt aus dem Klub vertrieben hat.
Nicht nur der Großteil der Anhänger, auch viele Spieler wollen sicherlich, dass Bartomeu seinen Posten räumt. Dass der 57-Jährige mit den Schwergewichten der Kabine nicht gut zurechtkommt, ist kein Geheimnis. Gerard Piqués Statement nach dem 2:8 gegen den FC Bayern München, wonach der Verein “strukturelle Veränderungen” benötige, war der deutlichste Hinweis darauf, dass es zwischen Vorstandsetage und Mannschaft nicht stimmt.
Zerrüttetes Verhältnis zur Mannschaft
Bartomeu offenbarte in einem Interview mit BarçaTV vor wenigen Tagen, dass er seit der 2:8-Niederlage nicht mehr mit Messi gesprochen habe. Für einen Präsidenten wäre es in den meisten Fällen erstaunlich, tiefgreifende Probleme im Klub nicht persönlich mit dem Mannschaftskapitän zu besprechen, aber das Messis Wechselabsichtsmitteilung via burofax am Dienstag wie eine Bombe in der Geschäftsstelle einschlug, hat den vollständigen Zusammenbruch des Verhältnisses zwischen La Pulga und dem Präsidenten verdeutlicht.
Die Frage ist nun: Macht Messi von seiner Macht Gebrauch, sieht er wirklich Bartomeu als Wurzel allen Übels an, oder hat er seine Entscheidung längst getroffen. Immer wieder hatte der Argentinier in Interviews verdeutlicht, wie gerne er bei seinem Herzensverein bleiben möchte, doch wichtig hierfür sei ein “proyecto ganador”, also ein erfolgreiches Projekt, eine gut zusammengestellte, wettkampffähige Mannschaft, die erfolgreich Fußball spielt und um Titel mitspielt.
Das sieht Messi spätestens seit dem schmachvollen 2:8 nicht mehr gegeben. Es ist fraglich, ob Bartomeus Demission daran etwas ändern würde.