- Geburtsdatum: 16.07.1988
- Geburtsort: Sabadell, Spanien
- Nationalmannschaft: Spanien
- Größe: 189 cm
- Position: Mittelfeld
- Bildquelle: Manuel Queimadelos Alonso/Getty Images
Karriere
Verein | Zeitraum |
---|---|
UE Lleida (Jugend) | 1999-2003 |
Unió Jabac (Jugend) | 2003-2005 |
FC Barcelona (Jugend) | 2005-2007 |
FC Barcelona B | 2007-2008 |
FC Barcelona | seit 2008 |
Vom Underdog zum besten defensiven Mittelfeldspieler dieses Planeten – so lässt sich der Werdegang von Sergio Busquets Burgos wohl am allerbesten beschreiben. Den Culés ist sein Name schon länger ein Begriff, doch im Weltfußball wurden seine Qualitäten nicht selten gar verkannt. Seit 2010 ändert sich die öffentliche Wahrnehmung seines fußballerischen Könnens aber zunehmends. Was nicht sonderlich verwundert, war er doch eine der Säulen für den Weltmeistertitel Spaniens und neben Xavi und Iniesta eine der drei prägenden Figuren im vermutlich besten Mittelfeld aller Zeiten. Vor der Saison 2014/15 wurde er von der Mannschaft des FC Barcelona zu einem der vier Kapitäne gewählt – eine große Ehre für ‘Busi’, wie er liebevoll genannt wird. Ebenso eine Geste von Carles Puyol: El Tiburón vermachte Busquets seine Trikotnummer, die große Fünf.
Der Werdegang einer Bilderbuchkarriere
“Bilderbuchkarriere” ist das Wort, das den rasanten Aufstieg des in Spaniens Sabadell geborenen Busquets im Weltfußball mit ziemlicher Sicherheit am besten beschreibt. 2005 fand der damals 17-jährige Busquets von Unió Jabac, einem kleinen Fußballverein aus Terrassa – einer Industriestadt nahe Barcelona, den Weg in die Jugendabteilung Barças. Seine Zeit in der Juvenil A, dem U19-Team der Blaugrana, sollte allerdings nur zwei Jahre dauern. Danach wurde er vom damaligen Trainer der Barça B, Pep Guardiola, in die zweite Mannschaft der Katalanen berufen. Für diese bestritt er 32 Spiele und netzte sogar zweimal ein.
Dennoch hatten ihn nach einer beeindruckenden Saison für die B-Mannschaft die wenigsten für einen Platz in der ersten Garde auf dem Zettel. Guardiola wusste allerdings, mit welchem Talent er es zu tun hatte beförderte ihn in die erste Mannschaft des FC Barcelona.
Seine erste Partie für die A-Auswahl hatte Busquets schon 2007/08 in der Copa Catalunya bestritten. Sein Liga-Debüt feierte er am 13. September 2008 beim 1:1 im Camp Nou gegen Racing Santander am zweiten Spieltag. 2008/09 konnte Sergio Busquets noch 39 weitere Einsätze verbuchen, ehe er im Champions-League-Finale gegen Manchester United sogar in der Startelf stand. Somit war er auch ein wertvolles Puzzleteil der Triple-Mannschaft der besagten Saison und hatte am Ende des Jahres 2009 alle sechs möglichen Pokale mit Barça abgeräumt.
2009/10 kam er, obwohl er auf seiner Positon mit Yaya Touré prominente Konkurrenz hatte, auf 52 Einsätze. In diesem Jahr holte Barça “nur” die Liga, da man in der Copa Del Rey vergleichsweise früh ausschied und in der Champions League im Halbfinale gegen Inter Mailand um Haaresbreite den Kürzeren zog. Die Niederlagen dürfte Busquets mit Leichtigkeit verschmerzt haben, denn immerhin durfte sich Busquets, der inzwischen auch im Nationalteam von Vicente del Bosque einen festen Platz gefunden hatte, nach der Saison Weltmeister nennen. Er hatte großen Anteil am Erfolg der Spanier in Südafrika beteiligt, bildete er doch eine feste Stütze im defensiven Mittelfeld an der Seite von Xabi Alonso.
Nach der Saison 2010/11 und weiteren 46 Einsätzen für den FC Barcelona standen für Busquets erneut Erfolge in der Supercopa de España, der Champions League und der Primera División auf der Habenseite. In Guardiolas letztem Jahr gewann er dann mit Barça zum zweiten Mal die Copa del Rey, den europäischen Supercup und die FIFA-Klubweltmeisterschaft. Nach dieser Spielzeit stand wiederum ein bedeutendes internationales Turnier an, namentlich die Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine. Am Ende lauteten die Schlagzeilen in seinem Geburtsort in Sabadell: Sergio Busquets, Europameister mit Spanien.
In der Saison unter Tito Vilanova gewann Busquets die spanische Meisterschaft zum vierten Mal. Mit dem darauf folgenden Tata Martino holte er zwar nur den spanischen Supercup, um nur eine Spielzeit darauf unter der Führung von Luis Enrqiue mit dem Gewinn Triples einmal mehr groß aufzutrumpfen. Es versteht sich von selbst, dass Busquets auch an diesem Erfolg erheblichen Anteil hatte und dank seiner einmaligen Anlagen alles im defensiven Mittelfeld beisammenhielt.
Spielweise: Unauffällig, aber brillant
Sein Spielstil lässt sich mit zwei Extremen am besten beschreiben, die, so könnte man meinen, kaum in Einklang zu bringen sind: Busquts ist unauffällig und brillant zugleich. Er spielt sich auf dem Platz nie ins Rampenlicht, das überlässt er den Virtuosen Messi, Iniesta, Xavi und Co. Er selbst ist zwar mitunter eine der wichtigsten Figuren in Barça-Spiel, aber das fällt oftmals nur den echten Fußballfeinschmeckern auf, die wissen: „Wenn man die fußballerische Kompetenz einer Person prüfen will, muss man sie nur nach ihrer Meinung zu Busquets fragen.“ Das sagt im Prinzip alles aus. Verkennt man Busquets’ Genialität, verkennt man auch den Fußball – so einfach ist das.
Busquets’ Stärken liegen unbestritten in der Antizipation, der Übersicht, seiner Gedankenschnelligkeit und der Gabe, ein Spiel zu lesen wie kaum ein anderer. Aufgrund dieser Fähigkeiten ist sein Spiel durch die Attribute Passsicherheit, Zweikampfstärke und Ballsicherheit geprägt. Kommt es zu einem Zweikampf, kommt der Gegner entweder gar nicht an den Ball oder weiß sich oft nur mit einem Foul zu behelfen. In beiden Fällen bleibt der Ballbesitz aufseiten des FC Barcelona.
Wenn du Busquets beobachtest, siehst du das ganze Spiel. – Vicente del Bosque
Busquets selbst mag seine Rolle und sieht diese wie folgt: „Ich spiele auf einer Position, die in Abhängigkeit zu harter Arbeit steht und wenig Glamour verlangt, aber ich mag es. Ich mag meine Rolle sehr. Ich würde lieber zehn Bälle abfangen als zu schießen. Das ist das, wofür ich hier bin – ich bin hier, um anderen ihre Aufgaben zu erleichtern.“
Spaniens Nationalcoach del Bosque beschrieb Busquets’ Spielstil überaus treffend: „Wenn du das Spiel ansiehst, siehst du Busquets nicht. Wenn du Busquets beobachtest, siehst du das ganze Spiel.“ Als Pep Guardiola auf diese Aussage angesprochen wurde, bestätigte er sie zu 100 Prozent, denn hätte er die Wahl, als Fußballer wiedergeboren zu werden, würde er die Rolle von Busquets annehmen.
„Er fegt alles weg”
Neben Vicente del Bosque und Pep Guardiola wurde Busquets aber auch noch von weiteren Größen des Weltfußballs geadelt. Carlos Bianchi, Trainer der Boca Juniors, wagte einst den Vergleich zwischen Riquelme und Busquets: „Wie Riquelme kann Busquets das Spiel beschleunigen. Nicht durch seine Schnelligkeit, sondern durch seine Intelligenz. Er spielt selten schlecht.“
Manuel Pellegrini traf ebenfalls eine überaus zutreffende Formulierung: „Busquets spielt einen Pass bereits, bevor er den Ball hat.“
Auch aus den eigenen Reihen gab es reichlich Lob für den Mittelfeldakteur. Xavi gab zu verstehen, dass er noch nie einen Fußballer gesehen hat mit „so vielen taktischen Möglichkeiten während des Spiels, der so viel Qualität hat und auch physisch sehr präsent ist – er ist unglaublich”.
Gerard Piqué äußerte sich wie folgt über seinen Teamkollegen: „Er fegt alles weg, genau wie ein Schneepflug.“
Sergio Busquets: „Das tollste Lob ist das Vertrauen meiner Teamkollegen”
Auch wenn Sergio Busquets Burgos ein äußerst bescheidener Zeitgenosse ist, weiß er genau, dass er beim FC Barcelona eine wichtige Rolle spielt.
„Ich fühle, dass sie mich akzeptieren und dass ich viel erreicht habe, ich habe viele Titel gewonnen.“
„Ich fühle mich sowohl bei Barça als auch beim Nationalteam wichtig und freue mich sehr über diese Anerkennung.“
„Das tollste Lob ist das Vertrauen meiner Teamkollegen und des Trainers.“
„Ich versuche, die Zeitungen und Sportsendungen so gut wie möglich zu ignorieren. Dennoch ist jede Art von Kritik gut, da sie zur Verbesserung beiträgt.“