Juan Miranda steht kurz vor einem Wechsel in die Ligue 1. Der talentierte Linksverteidiger von Barça B soll künftig bei Olympique Marseille auf Leihbasis Spielpraxis sammeln. Nur noch letzte Details sind zu klären, wie sein Spielerberater erklärte.
Der FC Barcelona verhandelt mit Olympique Marseille über eine Leihe von Juan Miranda. Der Linksverteidiger von Barça B braucht dringend Spielpraxis auf dem höchsten Level – bei Barça kann er diese nach dem Transfer Junior Firpos nicht bekommen, und so suchen Spieler und Verein einen Abnehmer, damit sich Miranda entwickeln kann.
Verkaufen will Barcelona seinen Rohdiamanten jedoch nicht. Miranda wusste bei der U19 EM, die Spaniens Auswahl gewinnen konnte, zu überzeugen, war einer der besten Spieler des Turniers und gilt gemeinhin als großes Linksverteidigertalent. Allerdings geht Miranda Erfahrung auf Profiniveau ab, weshalb Barça eine Leihe anstrebt. Am weitesten fortgeschritten sind die Gespräche mit Marseille, der Transfer liegt in den Endzügen, wie es in spanischen und französischen Medien heißt.
Leihe mit oder ohne Kaufoption im Gespräch
Mirandas Agent Josep Maria Orobitg sagte der französischen Zeitung La Provence, dass noch letzte Details zu klären wären, aber der Wechsel in den nächsten Tagen über die Bühne gehen dürfte, “OM ist die erste Option und ein sehr guter Verein für ihn.” Marseille möchte den Spieler am liebsten mit einer Kaufoption ausleihen, Barcelona würde hierbei eine Rückkaufoption erhalten – aktuell verhandeln die Vereine über diese Vertragsmodalitäten. Denn Barça strebt eine einfache Leihe ohne Kaufoption an, um die volle Kontrolle über Mirandas Zukunft zu haben.
Denn der spanische Meister hat in Jordi Alba und Junior Firpo zwar zwei exzellente Linksverteidiger im Kader, jedoch ist Alba 30 Jahre alt, der Zahn der Zeit nagt allmählich auch am katalanischen Dauerläufer – und Miranda gilt als Toptalent auf der Linksverteidigerposition, die mit Toptalenten seit jeher rar gesät ist.
Weitsicht wäre hier gefragt, man würde dem gerne Verein nahelegen wollen, sich am Erzrivalen Real Madrid ein Beispiel zu nehmen: Madrid verlieh seinen talentierten jedoch unerfahrenen Außenverteidiger Achraf Hakimi für zwei Jahre an Borussia Dortmund, ohne Kaufoption. Hakimi kann sich auf hohem Niveau etablieren und weiterentwickeln – und als gestandener Spieler zurückkehren. Dieses Modell würde für Barcelona und Miranda Sinn machen, denn Alba wäre in zwei Jahren, wenn Miranda zurückkehren würde, 32 Jahre alt. Wer weiß, wie lange er noch von seiner Schnelligkeit profitieren kann.
Doch ob es eine Leihe über ein oder zwei Jahre sein wird, ist nicht klar. Damit sich Miranda so optimal wie möglich entwickeln kann, wollen Orobitg und Barça im Leihvertrag mit OM zumindest verankern, dass er bei Marseille auf eine bestimmte Anzahl von Spielen kommen muss.
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Auch Juventus Turin und der FC Schalke 04 sollen am 19-Jährigen interessiert sein, doch dieser Vertragsklausel will zumindest Juve nicht nachkommen, die Italianer möchten den Spieler fix verpflichten, berichtet die Mundo Deportivo – zudem präferieren der Spieler und sein Agent Marseille als nächste Entwicklungsstation. “Miranda möchte zu einem Verein gehen, der am besten zu seiner Familie passt, und vor allem bei dem er spielen kann. Es ist keine wirtschaftliche Frage, sondern eine sportliche Entscheidung. Er ist jung, er muss spielen, an einem Ort, an dem ihm vertraut wird, mit einem Trainer, der ihm nahe steht”, erläutert Spielerberater Orobitg.