Das hässliche Foul eines Llagostera-Spielers gegen Riqui Puig hat eine interne Debatte beim FC Barcelona losgetreten: Was ist das Beste für den talentierten Mittelfeldspieler? Drei Optionen stehen zur Auswahl.
Beim FC Barcelona wird über die Zukunft Riqui Puigs debattiert. Der Verein berät intern darüber, wie man mit dem Riesentalent aus La Masia umgehen soll. Auslöser dafür, so berichtet die SPORT, ist ein schlimmes Foul am Wochenende: Gegen Llagostera wurde Puig von hinten rücksichtslos umgesenst, anschließend musste er auf einer Trage vom Platz gebracht werden.
Die erlittene Prellung im rechten Wadenbein stellte sich als weniger gravierend heraus, doch da Puig in der dritten Liga immer wieder Ziel hässlicher Fouls ist, berät man beim FC Barcelona nun darüber, was das Beste für den talentierten Mittelfeldspieler ist – und ob es klug ist, ihn weiter in dieser Spielklasse einzusetzen. Wie die SPORT schreibt, stehen drei Optionen zur Debatte.
– Puig wird weiterhin bei Barça B in der Segunda Division B eingesetzt
Hier sollte sich der 20-Jährige in Ruhe entwickeln, so war es vor der Saison abgemacht, und auch der Spieler stimmte dem zu. In der rauhen dritten Liga muss Puig einiges einstecken, wichtig hierfür ist, dass er seine Physis weiter verbessert. Barça arbeitet mit dem Spieler schon seit Saisonbeginn daran, dass er mehr Muskelmasse aufbaut und so körperlich weniger fragil ist, eben damit er die Grätschen und Fouls besser wegstecken und sich insgesamt besser auf die körperliche Spielweise im Profibereich anpassen kann. Doch die gesundheitsgefährdeten Tacklings sind besorgniserregend. Barça hat erste Zweifel, ob es die richtige Wahl ist, den Spieler weiter in dieser Liga einzusetzen. Daher wird über Option zwei nachgedacht:
– Puig wird Winter an einen höherklassigen Verein verliehen
Es gibt Befürworter im Verein, die es gut fänden, wenn der Mittelfeldspieler woanders Spielpraxis auf höherem Niveau bekäme. Er würde damit dem Beispiel von Oriol Busquets und Juan Miranda folgen, zwei Akteuren von Barça B, die in Holland und Deutschland untergekommen sind. Busquets wurde an den FC Twente verliehen und sammelt in der Eredivisie Spielpraxis, Miranda wartet derweil beim FC Schalke 04 noch auf seinen ersten Einsatz.
Angebote gäbe es für Puig gemäß der SPORT zur Genüge, doch der Spieler möchte aktuell nicht verliehen werden, heißt es in der katalanischen Tageszeitung. Bei Barça wäre man nicht abgeneigt, den zentralen Mittelfeldakteur ebenfalls in die Niederlande auszuleihen, da der angriffsorientierte Fußball in der Eredivisie beim Klub Anklang findet – für Puigs Entwicklung wäre das nicht die schlechteste Wahl. Sofern aber eine Leihe weiterhin am Veto des Spielers scheitern sollte, gäbe es die dritte Möglichkeit:
– Riqui Puig wird in die erste Mannschaft berufen
Selbstverständlich ist dies der Traum des Spielers und sicherlich auch aller Fans der Blaugrana. Die Realität ist jedoch derzeit schwierig: Barça hat ein Überangebot an Mittelfeldspielern, so schafft es bereits der talentierte Carles Aleñá derzeit nicht einmal, überhaupt in einen Spieltagskader berufen zu werden. Auch die Veteranen Ivan Rakitic und Arturo Vidal sitzen Woche für Woche auf der Bank und sehen kaum Minuten.
Im Laufe der Saison wird es zwar zu Rotationen kommen, aber es balgen sich eben durchgehend sieben Spieler um drei Positionen. Trainer Ernesto Valverde hat bei diesem Konkurrenzkampf Woche für Woche die Qual der Wahl. Für Puig ist in der Profimannschaft aktuell also schlicht kein Platz. Lediglich langwierige Verletzungen oder eben Winterverkäufe, beispielsweise von Rakitic, könnten die Personalsituation mit Mittelfeld ändern.
Die Frage nach der kurz- und mittelfristigen Zukunft Riqui Puigs, sie beschäftigt den FC Barcelona derzeit, und wird das sicherlich bis in den Winter weiterhin tun. Eine einfache Lösung ist so schnell nicht in Sicht.